Josh Homme und Queens Of The Stone Age sind seit vielen Jahren bekannt für ihre musikalische Vielfalt und ihren unverwechselbaren Stil. Mit ihrem neuesten Album In Times New Roman… kehrt die Band zurück und präsentiert eine Platte, die sich etwas im Hintergrund gehalten hat, aber dennoch einen starken Eindruck hinterlässt. Das Album spiegelt die turbulenten Ereignisse der letzten Jahre wider und zeigt eine dunklere Seite von Queens Of The Stone Age. Die negative Energie und Bitterkeit durchdringen jeden Song von In Times New Roman…, was eine fesselnde und düstere Stimmung erzeugt, die sowohl charmant als auch süchtig machend ist.
Ein Spiegel der Zeit: Die dunkle Wende im QOTSA-Sound
Dies ist keineswegs der Feel-Good-Hit des Sommers, denn die Band scheint die Vorhänge zuzuziehen und im Dunkeln zu sitzen, anstatt den Soundtrack für eine psychedelische Reise zu liefern. Dennoch bedeutet dies selbstverständlich nicht, dass In Times New Roman… ein schlechtes Album ist, im Gegenteil! Es konzentriert sich vielmehr auf einen bisher weniger erforschten Teil des Bandsounds. Der Opener Obscenery startet stark, und die darauffolgenden vier Tracks liefern den typischen Stoner-Sound, den auf diese Art irgendwie so nur nur Queens Of The Stone Age beherrschen.
Meisterhafte Technik trifft auf durchdachte Produktion
Der Opener Obscenery könnte in etwa Folgendes bedeuten: Nur das Unauthentische, Plastische ist perfekt. Düster und kraftvoll mit starkem Stoner-Rock-Einschlag kommt dieses Werk aus den Boxen. Auf dem gesamten Album In Times New Roman… zeigen sich die Queens of the Stone Age erneut von ihrer virtuosen Seite. Neben dem fantastischen Songwriting und Gesang ist Mastermind Josh Homme natürlich wie eh und je für die Gitarre zuständig, die vom Bassisten Michael Shuman mit simultaner Fingerfertigkeit und druckvollem Tieftonsound getragen wird. Schlagzeuger Jon Theodore treibt die Band mit seinem lockeren Spiel voran, und die beiden Gitarristen Troy Van Leeuwen und Dean Fertita glänzen ebenfalls mit ihrer eingängigen Fingertechnik, die gelegentlich von ihrem sounddesignträchtigen Keyboardspiel unterstützt wird.
Besonders hervorzuheben ist Time & Place, das mit seinen verzerrten Gitarren den Charme des Albums mit der düsteren Atmosphäre gekonnt verbindet. Made To Parade überzeugt mit einem charmanten, schrägen Orgelklang, der genau den richtigen Ton trifft. Auch das Schlussduo Emotion Sickness und Straight Jacket Fitting welcher sich zwar am Ende des Albums befindet, jedoch besondere Erwähnung zu Beginn verdient hat, da er ebenfalls gekonnt aus den Boxen schnellt.
Die Produktion von In Times New Roman… ist solide, wobei jeder musikalische Aspekt der Band in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander steht. Der zurückhaltende Charme kommt selbst dann zum Vorschein, wenn die Stimme von den Instrumenten eingeschränkt wird, und gibt den Songs Form.
Allerdings manifestiert sich diese düstere Stimmung in einigen Mid-Tempo-Songs etwas zu stark, wodurch sie sich wie Trauermärsche anfühlen und monoton in der Trübsal verharren. Carnavoyeur und Sicily sind gute Beispiele dafür. Obwohl auch die umliegenden Songs in ähnlicher Weise gehalten sind, fehlt es diesen beiden Stücken an einem markanten Hook, der sie von der Masse abheben könnte. Bisher hat die Band zwar auch langsamere und ruhigere Songs produziert, aber diese waren oft die Ausnahme von der Regel. So diente beispielsweise Kalopsia auf …Like Clockwork als Erholungspause zwischen den energiegeladenen Tracks und wirkte dadurch erfrischend. Dies lässt erkennen, dass die lebhafteren und treibenderen Songs im Katalog der Band bevorzugt werden, bei denen ein mitreißendes Riff den Song vorantreibt, wie es beispielsweise bei Love Me Like You Used To Do der Fall ist. Solche Elemente fehlen auf In Times New Roman… leider weitgehend.
Insgesamt ist In Times New Roman… dennoch ein amtliches Album, das die dunklere Seite von Queens Of The Stone Age erkundet. Es bietet eine fesselnde und düstere Stimmung, die jedoch manchmal zu monoton wirken kann. Trotzdem gibt es einige herausragende Songs wie Time & Place und das bereits angesprochene Schlussduo Emotion Sickness und Straight Jacket Fitting, die das Album auf beeindruckende Weise abschließen. Der zurückhaltende Charme der Produktion durchdringt die Musik, während eine ausgewogene Balance zwischen den musikalischen Aspekten gefunden wird.
Die Wertung:
Songwriting: 8 von 10 Punkten
Musikalische Leistung: 8 von 1o Punkten
Komposition: 7 von 10 Punkten
Produktion: 10 von 10 Punkten
Gesamtwertung: 8,25 von 10 Punkten
Fazit:
Für Fans der Band, die die Vielseitigkeit von Queens Of The Stone Age schätzen, könnte dieses Album eine interessante Erkundung der düsteren Seite sein. Jedoch fehlt es möglicherweise an den mitreißenden Hooks und treibenden Riffs, welche die Band in ihren energiegeladenen Tracks so erfolgreich gemacht haben.
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