Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 hat die französische Death Metal-Band Morphyl Hate ihre Wurzeln in der extremen Metal-Szene tief verankert. Bekannt für ihren kompromisslosen Sound, der rohe Intensität mit finsteren Melodien verbindet, haben sie sich zu einer festen Größe im internationalen Underground entwickelt. Veröffentlichungen wie „Inhalation Of V.“ und ihre Beiträge zu verschiedenen Samplern haben Morphyl Hate weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt gemacht.
Wir haben uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mit Morphyl Hate und insbesondere ihrem Gitarristen Kyle Blanchard zu sprechen. Kyle gab uns faszinierende Einblicke in den kreativen Prozess der Band, die lyrischen und musikalischen Inspirationen sowie die Bedeutung von Experimenten für ihren einzigartigen Sound. Taucht mit uns ein in die Welt einer Band, die den Old-School-Death-Metal auf ihre ganz eigene, moderne Weise neu interpretiert.
Wie hat sich der kreative Prozess hinter „Echoes of Drifting Fears“ entwickelt und welche Emotionen wolltet ihr mit diesem Track hervorrufen?
Unsere Idee war es, einen Song zu schaffen, der sofort die Aufmerksamkeit der Zuhörer fesselt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wir wollten die Zuhörer mit schnellen, melodischen Riffs direkt in unseren Sound hineinziehen. Das Intro, das nahtlos in die Vocals übergeht, bricht bewusst mit den üblichen Erwartungen und soll das Publikum überraschen und sofort in den Bann ziehen. Unser Ziel war es, eine Atmosphäre von Spannung und Energie zu erzeugen, die das Publikum spürt.
Welche Themen oder Konzepte haben die Texte von „Serpentine of Unrest Chaos“ inspiriert?
In unserer Band bin ich hauptsächlich für die Riffs und die Songstruktur verantwortlich, während unser Schlagzeuger stark in den lyrischen Prozess eingebunden ist. Er ist besonders fasziniert von der nordischen Mythologie, und diese Einflüsse sind in diesem Song klar zu erkennen. Die Zeile „Never stops in its thrust, sealed your doom to Gungnir.“ verweist auf Odins Speer, der seine Feinde gnadenlos besiegt. „Serpentine“ behandelt Themen wie Krieg, Tod und das unaufhaltsame Schicksal.
„Destituted Souls“ beginnt mit einem ruhigen Gitarrenintro und steigert sich dann zu intensivem Metal. Was hat euch zu dieser Komposition und den Texten inspiriert?
Jerome, unser Schlagzeuger, sucht immer nach neuen Wegen, um unseren Sound weiterzuentwickeln. Das ruhige Intro war eine bewusste Entscheidung, um die Zuhörer in eine scheinbare Ruhe zu versetzen, die dann von den harten Riffs durchbrochen wird. Die Texte reflektieren die Idee, dass das Leben oft unerwartet hart sein kann, ohne dass diese Härte zwangsläufig aus einer bösen Quelle stammen muss.
Warum habt ihr euch entschieden, gesprochene Worte in „Destituted Souls“ einzuführen, und wie trägt das zur Atmosphäre des Songs bei?
Wir wollten einen Kontrast zu unseren anderen Tracks schaffen und die Erwartungshaltung der Zuhörer durchbrechen. Die gesprochene Passage mit den sanften Gitarren im Hintergrund verleiht den Worten eine besondere Schwere und lenkt die Aufmerksamkeit auf die tiefere Bedeutung des Textes.
Was hat euch dazu inspiriert, Klavier und Sitar im Intro von „Epitaph of a Dangling Life“ zu verwenden?
Unser Schlagzeuger hatte die Vision, einen klassischen und globalen Klang zu schaffen, der dem Song eine mystische Atmosphäre verleiht. Die Sitar bringt eine sanfte, beruhigende Klangfarbe ins Spiel, die das Klavier perfekt ergänzt. Unser Ziel war es, den Hörer in eine andere Welt zu entführen, bevor die volle Härte des Metals einsetzt.
Wie geht ihr das Songwriting an, um eine Balance zwischen technischer Komplexität und emotionaler Tiefe zu gewährleisten, wie in „Serpentine of Unrest Chaos“ zu hören ist?
In unserer Musik legen wir großen Wert auf die Harmonie zwischen den Instrumenten, insbesondere bei Death Metal, wo schnelle Gitarrenriffs und präzise Schlagzeugmuster entscheidend sind. In „Serpentine of Unrest Chaos“ haben wir uns darauf konzentriert, verschiedene Schichten von Sounds und komplexe Rhythmen zu integrieren, ohne die emotionale Tiefe zu vernachlässigen.
Welche Botschaft oder Geschichte vermittelt ihr mit „Echoes of Drifting Fears“?
„Echoes“ behandelt die tief verwurzelten Ängste, die in jedem von uns schlummern und die in bestimmten Momenten an die Oberfläche kommen.
Könnt ihr die Atmosphäre beschreiben, die ihr in „Epitaph of a Dangling Life“ schaffen wolltet, und wie die Instrumentierung dazu beiträgt?
Der ursprüngliche Plan war, den Song auf einer 7-saitigen Gitarre zu spielen, aber während des Schreibprozesses merkte ich, dass ich mit einer 6-saitigen Gitarre mehr Ausdruckskraft erzielen konnte. Wir wollten eine Mischung aus entspannten und schweren Elementen schaffen, die den Song besonders macht.
„Destituted Souls“ vereint verschiedene musikalische Stile. Wie schafft ihr es, diese Elemente zu einem stimmigen Track zu verbinden?
Der Schlüssel liegt darin, die Gitarrenteile organisch zu verbinden und das Schlagzeug als zentrales Element für die Übergänge zu nutzen. So können wir den Song in verschiedene Abschnitte unterteilen, ohne dass er an Zusammenhalt verliert.
Welche Rolle spielt Experimentation in eurer Musik, besonders bei Tracks wie „Epitaph of a Dangling Life“?
Experimentation ist essenziell für uns. Bei „Epitaph of a Dangling Life“ habe ich bewusst eine 7-saitige Gitarre in einem Death Metal-Kontext ausprobiert, um neue Klangmöglichkeiten zu erkunden. Mein Hintergrund in verschiedenen Metal-Genres wie Deathcore und Metalcore hat mich stark beeinflusst und hilft uns, unseren Sound weiterzuentwickeln.
Wie entscheidet ihr über die thematische Ausrichtung eines Songs wie „Serpentine of Unrest Chaos“?
Unsere Herangehensweise ist flexibel. Wenn wir eine Idee haben, wird nichts sofort festgelegt. Wir lassen das Thema sich organisch entwickeln, sei es in eine düstere oder fröhliche Richtung, und arbeiten um diese Kernidee herum.
Wie tragen die unterschiedlichen Gesangsstile in „Echoes of Drifting Fears“ zur Wirkung des Songs bei, und könnt ihr mehr über diesen Song erzählen?
Die Gesangsstile in diesem Song sind perfekt auf den Rest der Band abgestimmt. Sie vermitteln ein starkes Gefühl von Old-School-Death-Metal, was genau das ist, worauf wir abzielen. Die Vocals konkurrieren nicht mit den anderen Instrumenten, sondern ergänzen sie, um eine ausgewogene Klanglandschaft zu schaffen.
Wie beeinflusst das Zusammenspiel der Gitarren in „Serpentine of Unrest Chaos“ die Klangtextur des Songs?
Unser Ziel war es, dass die Gitarren in einem dynamischen Dialog miteinander stehen. Tom und ich spielen die Parts mit unterschiedlichen Tönen, was dem Song eine zusätzliche Tiefe verleiht. Da es unser längster Song ist, war es uns wichtig, die Spannung aufrechtzuerhalten und das Interesse der Zuhörer nicht zu verlieren.
Welche Rolle spielen die klaren Gitarrenabschnitte in „Destituted Souls“ und wie kontrastieren sie mit den härteren Teilen des Tracks?
Dieser Song war unser erster Versuch, einen klaren Gitarrenteil zu integrieren, und wir wollten ihn bewusst von den anderen Tracks abheben. Das ruhige Intro verstärkt den Eindruck, wenn die härteren Passagen einsetzen, und gibt dem Song eine besondere Dynamik.
Wie gestaltet ihr die Struktur komplexer Tracks wie „Epitaph of a Dangling Life“, um das Interesse der Zuhörer zu halten?
Ich habe mich für eine eher mainstream-orientierte Struktur entschieden, die es mir ermöglicht hat, die komplexen Teile des Songs einfacher zu verbinden. Diese Herangehensweise hilft uns, den Song zugänglich zu gestalten, ohne an technischer Tiefe zu verlieren.
Wie trägt die Bassarbeit in „Serpentine of Unrest Chaos“ zur Tiefe und Intensität des Songs bei?
Der Bass ist das Fundament jedes Tracks, und seine kraftvolle Präsenz in „Serpentine of Unrest Chaos“ verleiht dem Song die zusätzliche Intensität, die wir angestrebt haben.
Was hat den Einsatz klassischer Instrumente in „Epitaph of a Dangling Life“ inspiriert und wie bereichern sie den Track?
Der Einsatz klassischer Instrumente war eine neue Erfahrung für uns. Wir wollten verschiedene Arten von Intros ausprobieren, um dem Song eine einzigartige Atmosphäre zu verleihen. Anstatt direkt mit einer schweren Gitarre einzusteigen, entschieden wir uns für eine ruhigere, fast meditative Einführung.
Habt ihr noch letzte Worte, etwas, das ihr unseren Lesern sagen möchtet?
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, dieses Interview zu lesen. Haltet ein Auge auf unser Spotify und unsere Website!
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