Horrendous ist eine Band, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2009 mit jedem Album weiterentwickelt hat. Mit ihrem fünften Studioalbum „Ontological Mysterium“, das am 18. August 2023 über das Label Seasons Of Mist veröffentlicht wurde, zeigen sie eine noch progressivere Seite ihres Schaffens.
Ein beeindruckender Start in ein musikalisches Abenteuer
Die Reise beginnt mit dem Intro-Track „The Blaze“, der zwar solide ist, aber ein wenig unter der Dominanz der Gitarrenarbeit gegenüber dem Gesang leidet. Dies wird jedoch im nachfolgenden Song „Chrysopoeia (The Archaeology Of Dawn)“ umgehend ausgeglichen, der das Album mit einer Vielzahl an stimmlichen Variationen und einem gut platzierten, hervorragenden Lead-Gitarren-Solo auf Hochtouren bringt.
Es ist ein fantastisches Beispiel für die kreative Stilvermischung aus Death Metal, Doom Metal und Black Metal, die Horrendous in ihrer Musik pflegen. Mit einer exzellenten Abwechslung zwischen cleanen Backing-Vocals und den eher rauen Lead-Vocals schaffen sie ein Kontrastreiches Musikerlebnis, das sich nicht scheut, Neuland zu betreten und den Hörer immer wieder zu überraschen.
Die Sorgsamkeit in der Komposition und die Leistung der Bandmitglieder
Die Band offenbart auch in Tracks wie „Aurora Neoterica“ und „Cult Of Shaad’oah“ eine sorgsame Art der Komposition, bei der jedes Instrument und jeder Gesang seinen Raum zum Glänzen bekommt. Insbesondere der letztgenannte Track sticht durch eine emotional mitreißende Linie und das wiederholte Zitat „Beat me back but I’ll keep on climbing“ heraus, wobei die musikalische Untermalung eine Ebbe- und Flutdynamik aufweist, die den Song zu einem persönlichen Favoriten macht.
Ontological Mysterium bietet auch Raum für Instrumentalmusik, wie im Fall von „Aurora Neoterica“, einem zwei Minuten langen Stück, das trotz technisch weniger anspruchsvoller Komposition perfekt in das Album passt und mit ausgezeichneten Keyboard- und Lead-Gitarren-Parts überzeugt.
Bei der Bewertung des Albums darf man nicht übersehen, wie perfekt das Schlagzeugspiel mit dem fetten Bassspiel harmoniert, und dass darauf von Gitarristen und Sänger ein absolutes Meisterwerk aufgebaut wurde. Dies gipfelt im letzten Track „The Death Knell Ringeth“, der das Album mit einem Alex Kulick-Bassgitarren-Solo und gesanglicher Raffinesse, die an einen „verrückten“ Dave Mustaine erinnert, abschließt.
Horrendous zeigt mit „Ontological Mysterium“ erneut, dass sie Meister der Evolution sind, ohne ihre Death-Metal-Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Sie begeistern ihre Fans seit ihrem Debütalbum „Ecdysis“ aus dem Jahr 2014 immer wieder aufs Neue und festigen ihren Status als eine der beeindruckendsten Bands im Metal-Genre.
Das Album ist nicht nur ein Beweis für das Talent und die Entwicklung der Band, sondern zeigt auch, dass das Jahr 2023 ein hervorragendes Jahr für die Metal-Musik ist. Es ist ein Album, das sowohl die Fans der ersten Stunde als auch Neuentdecker der Band begeistern wird, und belegt eindrucksvoll, warum Horrendous eine Band ist, die man im Auge behalten sollte. Mit „Ontological Mysterium“ liefern sie ein Album ab, das sowohl komplex als auch zugänglich ist und das Zeug dazu hat, als moderner Klassiker in die Annalen der Metal-Geschichte einzugehen.
Die Wertung:
- Songwriting: 9 von 10 Punkten
- Komposition: 10 von 10 Punkten
- Musikalische Leistung: 10 von 10 Punkten
- Produktion: 9 von 10 Punkten
- Gesamtwertung: 9,5 von 10 Punkten
Fazit:
Mit ihrem fünften Studioalbum „Ontological Mysterium“ untermauert Horrendous ihren Status in der Metal-Szene eindrucksvoll. Die Fusion aus Death Metal, Doom Metal und Black Metal schafft ein facettenreiches Klangpanorama, welches durch perfektes Drumming und fette Basslines getragen wird. Das Quartett zeigt sich dabei experimentierfreudig und schafft ein Album, das sowohl eingefleischte Fans als auch Neuentdecker begeistern wird, und festigt so ihren Platz als eine der spannendsten Bands des Jahres 2023.
Mehr zu Horrendous im Netz:
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