In der Tradition großer schwedischer Metalbands präsentiert sich After Earth mit ihrem Debütalbum „The Rarity of Reason“, das den Zuhörer in die tiefen Abgründe des melodic Death Metals entführt. Die Band, die ihre Wurzeln in Skövde, Västra Götaland, hat, zeigt mit diesem Release, dass sie trotz der pandemiebedingten Hindernisse und Besetzungswechseln, eine erstaunliche Reife und musikalische Tiefe erreicht hat.
Das Album startet mit dem Titeltrack „The Rarity of Reason“, der mit einem industriellen Synthie-Intro die Szene setzt, bevor er in eine Wand aus melodischem Death Metal-Sound übergeht. Marcus‘ Dämonenstimme hinterlässt von Anfang an einen bleibenden Eindruck, der sich durch das ganze Album zieht. Die technischen Fertigkeiten der Gitarristen sowie die klar artikulierten, gutturalen Gesänge sind ein echtes Highlight und erinnern an Bands wie In Flames oder Amon Amarth.
„Through Hidden Space“ und „Legions“ stechen besonders hervor, mit Soli, die den Hörer auf eine Achterbahnfahrt der Emotionen mitnehmen. Die Songs demonstrieren auch die eindrucksvolle rhythmische Einheit der Band und die effektive Nutzung von Halbtakten und schnellen Gitarrenriffs, die eine intensive Energie erzeugen.
Kreative Vielfalt trifft auf Eintönigkeit und einen Lichtblick
Trotz eines vielversprechenden Starts muss man kritisieren, dass das Album in der Mitte an Dynamik verliert und die Kompositionen etwas eintönig erscheinen. Dennoch zeigt der abschließende Track „I Am What Remains“ die Band von einer anderen Seite und bietet Hoffnung für zukünftige Entwicklungen. Dieser Song beeindruckt mit einer düsteren, fast horrorfilmartigen Einleitung und zeigt Einflüsse des Black Metals in den Gitarrenskalen und Tremolo-Mustern.
Es zeigt sich, dass die längeren Songs des Albums, in denen die Kompositionselemente Zeit haben, sich natürlich zu entwickeln, die stärksten sind. Hier betont die Band die Notwendigkeit, dass After Earth in Zukunft vielleicht den Fokus auf weniger, dafür aber ausgereiftere Tracks legen sollte, die die Zuhörer in eine tiefere, musikalische Landschaft entführen. Die Band sollte den industriellen und synthetischen Elementen, die sie so eindrucksvoll einsetzen, mehr Raum geben, um ein einzigartigeres und differenzierteres Klangbild zu schaffen.
Selbstverständlich muss man hierbei aber erwähnen, dass „The Rarity of Reason“ ein ermutigendes und vielversprechendes Debüt ist, das den kreativen Geist und das individuelle Talent der Bandmitglieder unter Beweis stellt. Mit einigen feinen Anpassungen in der Kompositionsstrategie könnte After Earth sicherlich ihren Platz in der Riege der großen schwedischen Metalbands einnehmen.
Die Wertung:
- Songwriting: 8 von 10 Punkten
- Komposition: 6 von 10 Punkten
- Musikalische Leistung : 6 von 10 Punkten
- Produktion: 9 von 10 Punkten
- Gesamtwertung: 7,25 von 10 Punkten
Fazit:
Das Debütalbum „The Rarity of Reason“ von After Earth demonstriert eine beeindruckende musikalische Tiefe und Reife, die sich insbesondere in der präzisen Technik der Gitarristen und den gutturalen Gesängen von Frontmann Marcus‘ offenbart. Obwohl das Album in der Mitte etwas an Schwung verliert, gelingt es, den Hörer mit einer Kombination aus industriellen Synthie-Elementen und dynamischen Gitarrenriffs zu fesseln. Trotz einiger Schwächen zeichnet sich „The Rarity of Reason“ durch kreative Vielfalt aus, und legt einen soliden Grundstein für die Zukunft der Band. Mit weiterer Verfeinerung ihres Stils könnte After Earth sich einen namhaften Platz, nicht nur in der schwedischen Death Metal-Szene sichern. Es bleibt ein ermutigendes und vielversprechendes Debüt, das Neugier und Erwartungen auf das, was noch kommen mag, weckt.
Mehr zu After Earth im Netz:
After Earth bei Bandcamp:
https://afterearth-swe.bandcamp.com/album/the-rarity-of-reason
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https://www.facebook.com/AfterEarthSWE
After Earth bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/4ObIfr4U8HeZLbt474La1v