Pearl Jam : „Dark Matter“: Ein kraftvolles Comeback in alter Stärke und neuer Frische [ Grunge | Alternative Rock | Hard Rock ]

Ob Pearl Jam heute auch so ein übertriebenes Phänomen wie Nirvana wären, wenn eines ihrer Mitglieder durch Suizid aus dem Leben geschieden wären? Diese hypothetische Frage mag makaber erscheinen, doch sie lenkt den Blick auf die bemerkenswerte Beständigkeit und den ungebrochenen Willen der Band, selbst nach all den Jahren konstant zu liefern.

Hört euch hier das neue Album Dark Matter von Pearl Jam völlig kostenlos an.

In einer Zeit, in der viele ihrer Zeitgenossen bereits das Handtuch geworfen haben oder von tragischen Schicksalsschlägen heimgesucht wurden, steht Pearl Jam noch immer wie ein Fels in der Brandung der Musikindustrie. Mit ihrem neuesten Album, Dark Matter, beweisen sie einmal mehr, dass sie nicht nur überleben, sondern auch weiterhin relevant bleiben können.

Ein Rückblick und ein Neuanfang

Mit ihrem neuesten Album Dark Matter beweist Pearl Jam, dass sie auch nach drei Jahrzehnten im Musikgeschäft immer noch eine prägende Kraft in der Rockszene sind. Das Album, produziert von Andrew Watt, einem jungen und aufstrebenden Produzenten, der bereits mit Größen wie Miley Cyrus und Justin Bieber zusammengearbeitet hat, zeigt die Band in einer Phase der Erneuerung und Fokussierung. Der 33-jährige Watt, der zur Zeit der Aufnahmen ihres legendären Albums Ten noch ein Kind war, hat es geschafft, Pearl Jam zu ihren Wurzeln zurückzuführen und gleichzeitig neue Akzente zu setzen.

Eine kraftvolle Eröffnung

Dark Matter beginnt stark mit zwei rockigen Nummern: Scared of Fear und React, Respond. Ersteres bietet twangy Akkorde und eindringliche Vocals, während letzteres schwerere Riffs mit einem geschmeidigen Gitarrensolo am Ende liefert. Diese Songs sind perfekte Beispiele dafür, was man von der energischen Seite von Pearl Jam erwartet. Der Titelsong Dark Matter profitiert von Matt Camerons Schlagzeugspiel, das erneut die Frage aufwirft, warum er die Band nicht öfter in komplexeres klangliches Terrain führt. Der Stopp-Start-Rhythmus funktioniert gut, doch das Instrumental hätte noch weiter ausgebaut werden können.

Die Seele des Albums

Trotz der kraftvollen Eröffnung liegt die wahre Stärke von Dark Matter in den langsamen, introspektiven Stücken. Besonders hervorzuheben ist Upper Hand, ein sechsminütiges Epos, das mit einem langen, klingenden Fade-in beginnt, der an die Joshua Tree-Ära von U2 erinnert. Der Song entwickelt sich zu einer bluesigen Nummer, die an Yellow Ledbetter erinnert und eine Plattform für einige von Mike McCreadys seelenvollsten Soli bietet. Es ist zweifellos einer der besten Pearl Jam-Songs dieses Jahrhunderts.

Hoffnung und Durchhaltevermögen

Zum Ende von Dark Matter scheint das Thema Überleben schwer auf Eddie Vedders Gedanken zu lasten. In Got to Give, einem Song mit klingenden Power-Akkorden, der stark an die Musik von The Who erinnert, singt er: „I’ll be the last one standing“. Dieser Gedanke zieht sich durch bis zum abschließenden, melancholischen Track Setting Sun, einer elegischen Ode an einen verstorbenen Freund, in der Vedder fragt: „Am I the only one hanging on?“.

Mit Dark Matter beweist Pearl Jam, dass sie trotz der Herausforderungen und Verluste, die sie im Laufe ihrer Karriere erlebt haben, immer noch in der Lage sind, relevante und kraftvolle Musik zu schaffen. Das Album mag nicht das Rad neu erfinden, doch es zeigt eine Band, die sich treu geblieben ist und gleichzeitig bereit ist, neue Wege zu gehen. In einer Welt, in der viele ihrer Zeitgenossen nicht mehr die Möglichkeit haben, neue Musik zu machen, ist jede neue Veröffentlichung von Pearl Jam ein kleines Wunder und ein Zeichen für ihre beeindruckende Langlebigkeit und Ausdauer.

Unsere Wertung

➤ Songwriting: 8 von 10 Punkten
➤ Komposition: 8 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 9 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 8,5 von 10 Punkten

Unser Fazit

Dark Matter von Pearl Jam zeigt die Band in einer beeindruckenden Balance aus bewährter Kraft und erneuerter Kreativität, die ihre fortwährende Relevanz in der Rockszene unterstreicht.

Mehr zu Pearl Jam im Netz:

Pearl Jam – Die offizielle Webseite:
https://pearljam.com/

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Pearl Jam bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/intl-de/artist/1w5Kfo2jwwIPruYS2UWh56

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