Das Thema der künstlichen Intelligenz ist gegenwärtig ein kontroverses und heiß diskutiertes Thema. Viele Menschen sehen in diesem Feld ein unbegrenztes Potenzial, das das moderne Leben erleichtern könnte. Andere, die sehr paranoid sind („Sie klauen unsere Jobs!“), haben wohl zu viel Terminator geschaut und haben Angst, dass künstliche Intelligenz uns gefährlich sein könnte. Hierbei sollte man den Teufel jedoch nicht an die Wand malen. Aber es gibt auch Filme, die diese Ängste befeuern, und einer davon ist „M3GAN“, inszeniert von der Drehbuchautorin Akela Cooper und Regisseur Gerard Johnstone.
Allison Williams hat ein gutes Gespür dafür, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Sie liefert in ihrer schauspielerischen Leistung einen überzeugenden Realismus in den absurdesten Situationen. Vielleicht ist sie auch nur eine Schauspielerin mit limitierten Fähigkeiten? Was auch immer der Grund ist, es funktioniert, besonders in dem heiklen Genre, in dem Komödie und Horror aufeinandertreffen. Sie konnte in einer kritischen Rolle in „Get Out“ überzeugen, und dies gelang ihr auch mit „M3GAN“, einem aberwitzigen, abgeleiteten und unwiderstehlichen Killerpuppenfilm, den ich diesen Januar zusammen mit meinem Philipp und meinem besten Freund genießen durfte.
In „M3GAN“ schlüpft Allison Williams in die Rolle der Robotik-Ingenieurin Gemma, die nichts von den Gefühlen einer Mutter versteht und sich plötzlich um ihre junge Nichte Cady (verkörpert von Violet McGraw) kümmern muss, nachdem diese durch einen fatalen Autounfall zur Waise geworden ist. Die Handlung dieses Films dreht sich darum, wie Gemma lernt, sich um ein Kind zu kümmern, während sie es gleichzeitig als Testobjekt für ihre Projekte missbraucht (Great Parenting… Echt). Es ist die Komödie eines bösartigen Androiden, der sich in den Terminator verwandelt.
Dies ist die Art von Gruselfilm, die eine Hauptdarstellerin braucht, die stark und nicht zerbrechlich ist, die sich nicht aufspielt. Williams kokettiert geschickt mit dem Archetypus des wahnsinnigen Wissenschaftlers, der sich weigert, innezuhalten und Fragen zu stellen, während er eine Puppe der Zukunft erfindet, die sich mit einem Kind emotional bindet und sich an dessen Bedürfnisse anpasst, indem sie als beste Freundin und große Schwester einspringt. Gemma benutzt Cady als ihr Testsubjekt (wirklich… Great Parenting… Nicht).
In einem anspruchsvolleren Film könnte es einige Irreführungen geben. Aber M3GAN (gespielt von Amie Donald) ist von Anfang an das pure Böse. Sie ist großartig: stilvoll, schräg und sehr wachsam. Ihre mutwillige Gewalttätigkeit wird nie so anschaulich, dass der Film sein PG-13-Rating verlieren würde. Besonders für Philipp war es dann aber vorbei, als in der Handlung ein Hund „dran glauben musste“. Anfang Januar, wenn prestigeträchtige Feiertagskost eher trashigeren Vergnügungen weicht, können ein gutes Monster und ein Sinn für Humor ausreichen. Dieser Film hat beides und entschädigt für einen langsamen Start, einige absurde Dialoge („Sie haben keine Kindersicherung eingebaut?“) und einen Schluss nach Schema F.
Während der Trailer zu Vergleichen mit „Child’s Play“, dem Slasher-Film mit der Puppe Chucky, einlud, hatte dieser Film einen viel schmutzigeren, anrüchigeren Unterton, bevor die Fortsetzungen und Reboots albern wurden. „M3GAN“ bewegt sich mit einem leichteren Touch. Es gibt eine Szene, in der ein Polizist, der das Verschwinden eines Hundes untersucht, einen Lachanfall bekommt und sich dann entschuldigt, indem er sagt: „Ich hätte nicht lachen sollen.“ Ganz zum Leidwesen meiner besseren Hälfte.
Ich hätte mir eine Handvoll mehr schuldbewusster Lacher gewünscht, obwohl es einige gibt, darunter eine Szene, in der M3GAN einen echten Tyrannen wie eine Puppe mit Wegwerfteilen behandelt. Aber der Ton hier ist gerade so humoristisch, dass das Publikum schmunzeln muss. Regisseur Gerard Johnstone setzt nicht auf ausgefeilte Spannungssequenzen oder wirklich intensive Gruselgeschichten. Er will gefallen, nicht erschüttern. Und obwohl es einige Andeutungen auf einen sozialen Kommentar darüber gibt, wie moderne Mütter und Väter die Technologie nutzen, um die Kindererziehung auszulagern, ist dieser Film klug genug, sich selbst nie zu ernst zu nehmen.
Dazu trägt auch der komische Ronny Chieng bei, der die Rolle eines genervten und egomanischen Spielzeugherstellers spielt und Emmas Vorgesetzter ist, der in einem seltenen Moment der Zufriedenheit über Hasbro lästert… Jeder Horrorfan weiß, dass seine Ruckartigkeit genauso ein Zeichen für bevorstehendes Unheil ist wie Studentinnen, die in einem Sommercamp Sex haben. Als der Moment kommt, enttäuscht er nicht. M3GAN stolziert, schlägt Räder, tanzt, macht überhaupt keinen Sinn. Was für eine (Sex-)Puppe, die vermutlich, wäre sie dafür konzipiert worden, ambulante Beschneidungen durchführen würde.
Fazit: 8 von 10. Als Gesamtkunstwerk durchaus unterhaltsam, wäre da nicht der Hundemord und die Tatsache, dass man hier versucht hat, Chucky mit dem Terminator zu verschmelzen. Zum Glück der Protagonisten kam M3GAN nicht auf die Idee, nukleare Raketen über das Internet fernzusteuern und die Menschheit auszulöschen.
Mehr zu M3GAN im Netz:
M3gan – Die offizielle Webseite zum Film:
https://www.uphe.com/movies/m3gan
M3gan bei Amazon Prime Video ansehen:
https://www.amazon.de/placeholder_title/dp/B0B8R2FS7Q/
M3gan bei Apple anschauen:
https://tv.apple.com/movie/m3gan/