Solemn Monday ist die stille Art von Single, die mehr nachhallt, je länger man ihr zuhört. Order of Silence – der Bandname des Projekts von Graham Perry und Brad Cole – verwandelt Erinnerung und Verlust in eine konzentrierte Form von Songwriting, die ohne Pathos auskommt und doch voller Gewicht ist. Aus der Biografie spricht ein gemeinsamer Weg, der abrupt unterbrochen wurde; aus der Musik spricht das Bedürfnis, diesen Weg noch einmal zu betreten. Das Ergebnis ist eine fantastische Komposition mit fein ausgehörtem Sounddesign und einem durchweg homogenen Zusammenspiel, das seine Reife nie ausstellt, sondern selbstverständlich trägt.
Klanglich dominiert eine organische Wärme
Gezupfte Akustikgitarren, die wie Atemzüge wirken, ein geschmeidiger Bass, der nicht drückt, sondern trägt, und Percussion, die mehr Zeichen setzt, als sie Takte zählt. Die Produktion arbeitet mit Raum statt Effekten – Nachhall als dramaturgisches Mittel, Pausen als Bedeutungsträger. Kleine, klug gesetzte Details – ein hauchzartes Piano, feine Obertöne, ein kaum wahrnehmbares Tape-Flattern – öffnen Tiefe, ohne den Intimitätskern des Stücks zu gefährden. Man hört, dass hier Studiopraktiker am Werk sind: Jede Entscheidung klingt nach Hinhorchen, nicht nach Preset.
Beeindruckendes Songwriting
Inhaltlich zeichnet der Song das Bild einer Figur im Moment der Bewährung. Eine warnende, nüchterne Stimme ringt um Gehör, ohne zu moralisieren; sie benennt, was auf dem Spiel steht: Selbstachtung, Das Beeindruckende ist, wie sicher der Text Ambivalenzen stehen lässt: Niemand ist nur Täter oder nur Opfer; es geht um Handlungsmacht in Grauzonen.
Musikalisches Können trifft auf fantastische Produktion:
Der Gesang sitzt nah und trocken im Mix, trägt seine Melodielinien ohne Druck und legt Nuancen frei, die den Text vertiefen: sanfte Ansprachen, beiläufige Betonungen, ein kurzes Aufglimmen, wenn die innere Stimme dringlicher wird. Das Arrangement reagiert darauf in atmenden Wellen – ein behutsames Anziehen im Mittelteil, ein Zurücknehmen im Ausklang. Nichts wirkt dekorativ, alles hat Funktion. Genau dadurch entsteht jener Sog, den man sonst eher von Albumstücken kennt.
Unsere Wertung:
➤ Songwriting: 8,5 von 10 Punkten
➤ Komposition: 9,0 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 9,0 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8,5 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,8 von 10 Punkten
Unser Fazit:
Solemn Monday funktioniert als Song, aber auch als Szene, als stilles Kammerspiel.
Unterm Strich liefern Order of Silence eine poetische, reife Single, die Trauer in Haltung übersetzt und Andeutung zur Kunst erhebt. Ein Stück, das nicht blenden will und gerade deshalb berührt – zeitlos im Ton, präzise in der Ausführung, mit einem Sound, der lange trägt.
Unsere Wertung:
Order Of Silence bei Facebook:
https://www.facebook.com/GrahamPerryandtheAfterthoughts/
Order Of Silence bei Bandcamp:
https://orderofsilence.bandcamp.com/
Order Of Silence bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/71lhKzqoZIDERoGElr4JXM

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