Seit meinen Anfängen als Schreiberling um die Jahrtausendwende galt meine Aufmerksamkeit schon immer vorrangig den lokalen Bands und Interpreten. Daran hat sich seit der Zeit, in der ich meine eigene Radiosendung am Start habe, auch nicht das Geringste geändert. Immer wieder wissen insbesondere Künstler aus dem Südostbayrischen Raum meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu wecken. So auch vor fast mittlerweile 6 Jahren MARTY AND THE BAD PUNCH mit ihrem Debüt „Moon Over Baskerville“.
Dieser Tage kommen nun Songwriter/ Komponist/ Gitarrist Martin Punsch und seine Mannen mit dem verheißungsvollen Nachfolger „Walk A Straight Line“ ums Eck. War auf dem 2015 mit 4 Deutschen Rock & Pop Awards ausgezeichneten Erstling, der allem voran Fans von REO SPEEDWAGON, KANSAS oder URIAH HEEP angesprochen haben dürfte, der stilistische Rahmen noch ziemlich strikt im Classic Rock-Bereich abgesteckt, so zeigt sich der Songwriter aus Martinsried auf dem neuen Album doch deutlich facettenreicher. Über 18 Tracks scheinen die Grenzen zwischen herrlichen Balladen, packenden AOR-Rocknummern und Country-geprägten Songs beinahe ungehindert ineinander zu verschwimmen. Sei’s nun die hitverdächtige Melodic Rock-Nummer „Universe“, zu der BONFIRE-Gitarrist Frank Pané ein feines Solo beigesteuert hat, oder das gefühlvoll country-angehauchte Duett „Feels Like Heaven“, in dem sich Sänger David Cagle (SILENT TIGER) und Liedermacherin Sarah Straub nahezu perfekt ergänzen, sowie das hymnische „Raging Fire“. Meine persönlichen Favoriten sind neben dem flockigen Opener und Titeltrack, ferner „The Last Song“, der sicherlich auch auf einem Soundtrack zu einem Roadmovie eine gute Figur machen würde, und das erfrischend-rockige „Say Hi To Eileen“. Zusätzliche Auflockerung erfährt die eh schon abwechslungsreiche Tracklist durch zwei Instrumentals. Zum einen mit „Marty’s Theme“, das mich stellenweise an KRAFTWERK erinnert, und zum anderen mit dem verträumten „The Messenger“. Ein ganz besonderes Schmankerl ist das abschließende ‚Making Of‘ zum Song „Walk A Straight Line“, das unüberhörbar an „The Making Of The Fire Still Burns“ von RUSS BALLARD angelehnt ist und von JK NORTHRUP äußerst fesselnd moderiert wird.
(Enghardt Media/ Edel, VÖ 21.02.2020)
„Walk A Straight Line“ ist – trotz seiner vielen Facetten – ein sehr feines, in sich stimmiges Album geworden, das nicht nur mit den Namen der Gastmusiker (als da wären des Weiteren noch: Bruce Kulick und Tommy Denander) brilliert, sondern mit gefühlvollem Songwriting, bodenständigem Recording und Mix (Carsten Enghardt/ Schlagzeug) und glänzendem Mastering (Dennis Ward) zu punkten weiß.
Kurz und gut: Für mich das perfekte Feierabend-Album nach einem stressgeplagten Arbeitstag.
Die Wertung
Gesamt: 7,5/10
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