LEMONBLUES – Everybody Bullfrog: Verdammt fett für eine Eigenproduktion (Audio & Video) [ Blues Rock | Hard’n’Heavy Blues | Rock ]

Ursprünglich im Jahr 2017 von Sänger Lem Enzinger (BED OF A NUN/ ex-U8/ SCHUBERT/ NO BROS) eigentlich als reines Cover-Projekt gegründet, um sein Rockorgan wieder zu reaktivieren, haben sich LEMONBLUES ziemlich schnell zum powergeladenen Live-Geheimtipp gemausert. Angestachelt durch diesen Erfolg scheint bei dem Fünfer aus Tirol der Ehrgeiz gewachsen zu sein, auch eigenes Material auf die Bühne zu bringen und letztendlich auf einen Tonträger zu bannen. Das Resultat hört auf den Titel „Everybody Bullfrog“ und drängt sich förmlich für einen ‚Lauschangriff‘ auf.

Geboten wird auf dem Debüt über 12 Nummern hard- bis heavy-rockender Blues, wobei der Anteil an eigenem, qualitativ bestens ausgegorenem Material erfreulich hoch ist, denn lediglich drei Covernummern haben es auf „Everybody Bullfrog“ geschafft. Selbige sind sogar derart geschickt im eigenen Bandsound eingebettet, dass man – abgesehen von „Hoochie Coochie Man“ (im Original von MUDDY WATERS) – erst nach mehrmaligem Hören des Albums zu ‚entlarven‘ vermag: als da wären noch JAMES TAYLORs „Steamroller“ und „Fade To Blue“ von BILL PERRY. Letztere – im Original eine waschechte Blues-Ballade – wird in der Fassung von LEMONBLUES eine druckvolle und rotzige Powerballade, die man sich auch sehr gut auf einer AC/DC-Scheibe der Bon Scott-Ära hätte vorstellen können. Ich möchte hier aber nun keinesfalls den Eindruck erwecken, dass die Fremdkompositionen, dem eigenen Material den Rang ablaufen würden. Nein, ganz im Gegenteil, denn für eine höllisch flotte und harte Bluesnummer wie die Bandhymne „Lemonblues“ – garniert mit einem Hauch von Rockabilly – würde eine Band wie die STRAY CATS höchstwahrscheinlich all ihre Schmalzlocken opfern. Auf der anderen Seite lassen sich beim fetzigen „Capricorn Child“ gewisse Einflüsse von Lemmy Kilmister nicht verleugnen. Gefolgt vom extrem lässigen und schleichenden „The Big One“ oder dem flockigen Blues-Rocker „Comb Rockin‘ Boy“, von dem es zum Abschluss des Albums noch eine richtig unterhaltsame Acoustic-Version gibt. Beim Opener und Titeltrack blitzen sogar leichte Southern Rock-Klänge durch und auch die Freunde von richtig schmissigem Rock ‘N‘ Roll kommen auf „Everybody Bullfrog“ mit „So Damn Live“ voll auf ihre Kosten. Mit dem mörderisch groovenden und fast würdevoll schreitenden „Monstah“, zu dem die Band zum Albumrelease auch ein Lyric-Video produziert hat, setzen LEMONBLUES noch ein fettes Sahnehäubchen oben drauf.

(Eigenproduktion/ 12.02.2021)

Langer Rede, kurzer Sinn: Man merkt an allen Ecken und Enden des Albums – sei’s nun musikalisch, von der Produktionsseite oder der optischen Aufmachung her – dass hier geklotzt und nicht gekleckert wurde. Verdammt fett für eine Eigenproduktion! – Bitte unbedingt mehr davon!

Die Wertung

Gesamt: 7,5/10

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