Wizo – Die Punkgaranten versprechen „Nichts wird wieder gut“ auf einem brachialen Album! (Audio) [ Deutschpunk | Punk | Punkrock ]

Überraschung und Erleichterung waren die ersten Reaktionen, als bekannt wurde, dass WIZO, die unermüdlichen Veteranen des deutschen Punkrocks, das Studio doch nicht für immer hinter sich gelassen haben. Entgegen der weit verbreiteten Annahme, DER würde als letzter klanglicher Aufschrei in die Annalen der Bandgeschichte eingehen, präsentieren Axel Kurth und seine Mitstreiter mit einem spürbaren Augenzwinkern ihr neustes Opus: Nichts wird wieder gut. Inmitten der Vorfreude auf die bevorstehende „wieder Gut Konzertreihe„, betreten wir das dritte Langspielreich seit der Reformierung des Trios, bereit, von der musikalischen Rebellion erneut mitgerissen zu werden.

Das Comeback des Jahrzehnts

Den Startschuss gibt Grauer Brei, ein Song, der wie ein Weckruf wirkt und unmissverständlich klarmacht, dass WIZO keineswegs an Schärfe eingebüßt hat. Vielmehr zeigt sich, dass die Zeit abseits des Rampenlichts dazu genutzt wurde, sich neu zu sammeln, aufzuladen und mit einer Energie zurückzukehren, die in der Punk-Szene ihresgleichen sucht. Mit Titeln wie Binärbaum und Prokrastination beweist die Band eine beeindruckende Bandbreite, die von scharfzüngiger Kritik bis hin zu augenzwinkernden Alltagsbetrachtungen reicht, stets untermalt von der unverwechselbaren musikalischen DNA von WIZO.

Zwischen Pogo und Poesie

Die thematische Diversität von Nichts wird wieder gut ist bemerkenswert. Die Band navigiert geschickt durch ein Meer aus Themen: Von beißender Gesellschaftskritik in Schöner wär’s bis hin zur introspektiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich in Mörderin. Songs wie Ich war, ich bin und ich werde sein dienen als Manifest für die Unsterblichkeit des Punkgeistes, während Schlafanzug den alltäglichen Kleinkrieg gegen die eigene Faulheit humorvoll aufs Korn nimmt. Dieser thematische Reichtum zeugt von der tiefgründigen Auseinandersetzung der Band mit der Welt um sie herum und der Fähigkeit, diese Reflexionen in eingängige Punk-Hymnen zu verwandeln.

Soundtrack einer Generation

Musikalisch spannt Nichts wird wieder gut einen Bogen, der von rauen Punk-Klängen bis hin zu melodischen Reflexionen reicht, ohne dabei die Wurzeln der Band zu verleugnen. Die instrumentale Ausführung ist präzise, die Gitarrenriffs kraftvoll und eingängig, unterstützt von einer Rhythmussektion, die jeden Song mit einer unbändigen Energie versorgt. Die Produktion ist dabei so makellos, dass jeder Track in vollem Glanz erstrahlen kann, eine gelungene Fusion aus nostalgischen Punk-Vibes und einem modernen Soundgewand.

Ein unvergängliches Vermächtnis

Mit Nichts wird wieder gut legt WIZO ein Album vor, das sowohl eine Hommage an die Vergangenheit als auch ein kühner Schritt in die Zukunft ist. Es unterstreicht nicht nur die unverminderte Relevanz und Vitalität der Band, sondern sendet auch eine klare Botschaft: Trotz aller Gerüchte und der vermeintlichen Abkehr vom Studioleben ist der Geist von WIZO lebendiger denn je. Das Album ist ein kraftvolles Statement, das beweist, dass wahre Punkrock-Legenden niemals wirklich verstummen; sie nehmen sich lediglich die Freiheit, auf ihre Art und Weise zu sprechen – laut, unangepasst und mit einer Unmittelbarkeit, die ihresgleichen sucht. Nichts wird wieder gut ist daher mehr als nur Musik; es ist ein Manifest, ein Ruf zum Aufbruch, der zeigt, dass WIZO auch nach Jahrzehnten im Geschäft nichts von ihrer Fähigkeit eingebüßt hat, mit Worten und Tönen zu provozieren, zu inspirieren und zu vereinen.

Die Wertung:

➤ Songwriting: 9 von 10 Punkten
➤ Komposition: 10 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 10 von 10 Punkten
➤ Produktion: 9 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 9,5 von 10 Punkten

Unser Fazit:

Nichts wird wieder gut von WIZO ist ein mitreißendes Punkrock-Feuerwerk, das mit seiner eindringlichen Mischung aus scharfer Gesellschaftskritik, humorvoller Lebensbeobachtung und musikalischer Brillanz nicht nur die unvergängliche Relevanz der Band unterstreicht, sondern auch als kraftvolles Manifest für die Unsterblichkeit des Punkgeistes selbst dient.

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