Hell Below – düsterer 80er-Horrortrip auf „Monsters From The Subconscious“ (Musikplaylist) [ Synthmetal | Electrometal ]

Im Metal gibt es eine Menge abgefahrener, individueller Stilmixe, doch eine davon ist selbst mir noch nie untergekommen. So wie es das englische Projekt Hell Below auf seinem phänomenalen Album „Monsters From The Subconscious“. Thematisch beeinflusst von Horrorfilmen der 80er Jahre: Halloween, Freitag der 13., Return Of The Living Dead, kombiniert der Mastermind des Projektes Metal mit Darksynth-Elementen und schafft ein akustisches Erlebnis, das seinesgleichen sucht. Hier werden Electroheads und Metalheads gleichermaßen bedient und geben sich auf beeindruckende Art und Weise die Klinke in die Hand.

Faszination der 80er-Horrorästhetik

Bereits die Einleitung „The Only Way Out Is Through“ lässt aufhorchen und verdeutlicht, wie stark sich Hell Below vom 80’s Horror- und Dark-Wave-Sound inspirieren lässt. Die Synthesizerklanglandschaften erschaffen ein futuristisches, gleichzeitig aber nostalgisch anmutendes Ambiente, das den Hörer direkt in die Welt klassischer Gruselstreifen versetzt. Während sphärische Synth-Passagen den Weg bereiten, schallt eine unheimliche Mischung aus hartem Metal durch die Boxen, die von treibenden Gitarrenriffs und stimmigen Bassläufen geprägt ist. Diese Kombination schlägt eine musikalische Brücke zwischen zwei vermeintlich entgegengesetzten Genres und erzeugt somit ein stimmiges und zugleich fesselndes Klangbild, das eine unvergleichliche Atmosphäre aufbaut und an die legendären Soundtracks von 80er-Horrorfilmen erinnert.

Vielschichtige Klangwelten und packender Instrumentalsound

Mit „Your Soul Is Mine“ zieht Hell Below das Publikum endgültig in sein von Horrorfilmreferenzen geprägtes Universum. Hier drängen sich sofort Assoziationen zu Freddy Krüger auf, wenn Darkwave-Synths und wuchtige Metal-Gitarren zu einer fesselnden Einheit verschmelzen. Die progressiv angehauchten Drums verbinden akustische und elektronische Schlagelemente, wodurch ein hypnotischer Rhythmus entsteht, der von Variationen im Arrangement durchzogen ist. Die Synthesizer präsentieren sich in schillernden und zugleich düster gefärbten Nuancen, sodass im Kopfkino lebhafte Bilder von nebligen Gassen, flackernden Neonlichtern und gruselig funkelnden Klingen entstehen. Besonders packend sind mehrstimmige Leadgitarren, die dem ganzen Stück eine gehörige Portion Drive verleihen.


Man fühlt sich beim Hören des Albums „Monsters From The Subconscious“ von Hell Below ohne Umschweife in die VHS-Ära der 1980er versetzt, allerdings ohne angestaubtes Klangempfinden. Was hier serviert wird, ist ein klangliches Feuerwerk, das sowohl Retro- als auch Modernität geschickt unter einen Hut bringt und vor allem Fans kultiger Horrorfilme der 80er begeistern dürfte. Interessant ist der Verzicht auf Gesänge, wodurch Raum für die eigene Fantasie bleibt: Man malt sich schaurig-schöne Filmbilder und denkt unweigerlich an den „Tarman“ aus Return Of The Living Dead oder an Michael Mayers im ikonischen Halloween-Setting.

Progressive Arrangements zwischen Düsternis und futuristischem Glanz

Bei „Premenition“ sorgt eine minutiös aufgebaute Einleitung für Gänsehautstimmung. Das Wechselbad aus dunklen und hellen Klängen erzeugt einen bemerkenswerten Spannungsbogen, in dem Hell Below abermals seine Fähigkeit unter Beweis stellt, ein Publikum zu packen und mit unerwarteten Wendungen zu überraschen. Fließende Leadsynths ziehen den Hörer in einen hypnotischen Strudel, der sich Schritt für Schritt zu einem wahren Riff-Gewitter aus galloppierenden Bässen, verzerrten Gitarren und teils akustischen, teils elektronischen Drumbeats aufbaut. Nick McMullen, der Mastermind hinter diesem Projekt, jongliert souverän mit verschiedenen Sound-Elementen und erzeugt so einen dynamischen Fluss, der von bedrohlich-düster bis strahlend-hell reicht.

Nicht nur Filmfans kommen hier auf ihre Kosten: Der Soundtrack-Charakter lädt zum Träumen, Zocken oder einfach zum Abtauchen in fremde Welten ein. Hell Below beweist, dass ein elektronisch durchtränkter Metalsound spielerisch Spaß machen kann und zum unvergesslichen Hörerlebnis wird. „Cemetery Man“ untermauert diesen Eindruck, indem es die Synthbässe energisch nach vorne treibt und unheilvoll-dunkle Synthesizer mit harten Gitarrenriffs vermengt. In der Vorstellung springt einem regelrecht eine bedrohliche Figur mit Schaufel ins Genick, während man beim Tanzen dennoch den Kopf nicken muss.

Beeindruckende Mischung aus nostalgischem Charme und modernem Metal

Hex“ führt das Konzept eindrucksvoll weiter: Zu Beginn stehen unheilvolle Synthesizer im Fokus, bevor sich präzise gespielte Metalgitarren in das Geschehen drängen. Das Tempo variiert zwischen 120 und 144 BPM, lässt die Komposition jedoch nie hektisch wirken. Stattdessen bilden Synthesizer und Gitarren ein Wechselspiel, das durch leidenschaftliche Leads perfekt abgerundet wird. Hier offenbart sich eine progressive Note, die genügend Abwechslung für anspruchsvolle Hörer bietet.

Bei „Fangs Of Fury“ verschmelzen künstlerisch ambitionierte Synthsequenzen und griffiger Metal zu einer kraftvollen Einheit. Die Komposition zeigt sich komplex, fast schon virtuos, und bestätigt, wie vielseitig das klangliche Spektrum von Hell Below tatsächlich ist. In „Demons“ wiederum riffen die Gitarren mit ungeheurer Präzision los und fügen sich in eine druckvolle Rhythmus-Fraktion ein, während Synthesizer und Horrormovie-Sounds die Lead-Parts dominieren. So entsteht ein filmreifes Kopfkino, das sich perfekt in den Gesamtkontext des Albums „Monsters From The Subconscious“ einfügt.

Dramatische Höhepunkte und epischer Ausklang

Ein besonderes Highlight findet sich in „Death From Above“, das zunächst von Basssynthesizern und mystischen Klangteppichen bestimmt wird. Reine elektronische Drumbeats übernehmen die treibende Kraft, während die Gitarre spannungsvoll die Lead-Melodie trägt. Das Arrangement schwenkt dann fließend in akustische Drums um, wodurch zusätzlicher Druck entsteht, nur um später wieder zum elektronischen Part zurückzukehren. Der Hörer mag sich unwillkürlich an die Endszene in „Return Of The Living Dead“ erinnert fühlen, wenn die Stadt vom Zombie-Virus endgültig dem Erdboden gleichgemacht wird.

The Lost“ kreiert eine fast schon andächtige Atmosphäre: Orgelartige Synthpassagen, eine schaurig-schöne Düsternis und kinematische Räumlichkeit laden zum Schwelgen ein. Zum großen Finale entfaltet „To The End“ sein gesamtes Potenzial. Im eher gemäßigten Tempo entfesselt der Track druckvolle Gitarrenriffs, unterstützt von Doublebass-Schlägen und sphärischen Elektronikklängen. Der Sound wechselt erneut fließend zwischen metallischer Härte und futuristischer Synth-Ästhetik, was die Essenz von Hell Below gekonnt einfängt.

Unsere Wertung:

➤ Songwriting: 8 von 10 Punkten
➤ Komposition: 8 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 9 von 10 Punkten
➤ Produktion: 10 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 9 von 10 Punkten

Unser Fazit:

Alles in allem liefert „Monsters From The Subconscious“ einen dichten Soundkosmos, der Fans der 80er-Horrorfilme, Retro-Synth-Klänge und instrumentalen Metalhärte begeistern dürfte. Das Album spielt mit den Vorstellungen der Hörer und erzeugt ein Kopfkino der besonderen Art. Wer auf atmosphärisch-dunkle Retro-Vibes, kombiniert mit packender Gitarrenarbeit und progressiven Arrangements steht, sollte sich dieses Werk auf keinen Fall entgehen lassen.

Mehr zu Hell Below im Netz:

Hell Below bei Instagram:
https://www.instagram.com/hellbelow_music

Hell Below bei Youtube:
https://youtube.com/@hellbelowuk

Hell Below bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/7bXAhM3lufiRmWs6KkACOH

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