Highroad No. 28: „And I Suffer“ – Eine melancholisch-progressive Rock-Hymne (Musikplaylist) [ Heavy Rock | Indie Rock ]

Die australische Heavy-Rock-Band Highroad No. 28 meldet sich im Jahr 2025 mit ihrer progressiv angehauchten Single „And I Suffer“ eindrucksvoll zurück und präsentiert dabei eine beeindruckende Mischung aus Alternative- und Indie-Elementen, die an Bands wie Weezer und in Ansätzen Placebo erinnert. Bereits die ersten Takte entfalten eine besondere Stimmung: Ein spoken-word-artiges Intro mit „Funksprech“-Effekt trifft auf eine harmonische Gitarrenfolge und leitet den Hörer direkt in eine melancholische, jedoch energiegeladene Klangwelt.

Während der Song anfangs eher zurückhaltend wirkt, offenbart sich nach wenigen Augenblicken das ganze Potenzial von Highroad No. 28 in einem facettenreichen Arrangement. Die mäßig bis mittig getakteten Drumbeats, gespickt mit vielfältigen Breaks, treiben eine Komposition voran, die Gitarrenverzerrungen, flächige Keyboard-Klänge und den nachdenklichen Gesang in den Fokus rückt. Dabei entfaltet sich eine Stimmung, die Melancholie und Schönheit in Einklang bringt. Die Stimme, die stellenweise an Dave Alban erinnert, sorgt für eine Gänsehaut-Atmosphäre und verstärkt die emotionale Intensität, welche sich auch in den Textzeilen widerspiegelt. Durch ihre gelungene Mischung aus Eingängigkeit und progressivem Flair lädt „And I Suffer“ zum genauen Hinhören ein und transportiert gleichermaßen Spannung wie Tiefe.

Ein faszinierendes Arrangement voller Kontraste

Das Arrangement von „And I Suffer“ überzeugt durch stetige Spannungsbögen und überraschende Wechsel, was den Song zu einer echten Hörreise macht. Die Lead-Gitarre punktet mit zurückhaltender, leicht verzerrter Melodik, während dezente Keyboard-Sounds träumerische Flächen schaffen und die Gedanken des Publikums auf Wanderschaft schicken. Diese Brücke zwischen rockiger Direktheit und stimmungsvoller Schwebe prägt den Charakter des Stücks. Nicht zuletzt trägt das präzise Bassfundament zum soliden Klanggerüst bei. Die hier ausgelebte Lust am Experiment hat Highroad No. 28 bereits in früheren Veröffentlichungen bewiesen und dennoch klingt der Ansatz in dieser Single noch ausgefeilter, als würde die Band ihr Repertoire an Stimmungen, Effekten und klanglichen Nuancen bis zum Äußersten ausloten. Genau darin liegt ein großer Reiz: Trotz melancholischer Untertöne bleibt der Song packend und baut eine Art unbändige Energie auf, die sich im Laufe der gut vier Minuten immer mehr entfaltet. Wer sich für anspruchsvolle Indie- oder Alternative-Rock-Klänge begeistern kann, findet hier einen überaus spannenden Beitrag, der Emotionalität, Verspieltheit und Eingängigkeit unter einen Hut bringt.

Eine bewegte Bandgeschichte

Gegründet wurde Highroad No. 28 Ende 1998. Bereits ihre ersten beiden EPs „Obscure Madness“ (1999) und „Dynamic Introspection“ (2002) machten die Gruppe zu einem vielversprechenden Geheimtipp in der australischen Heavy-Rock-Szene. Sie überzeugten mit einer unverkennbaren Mischung aus düsteren Texten und einer unerschütterlichen „never-give-in“-Einstellung. Mit ihrer Debüt-LP „Unsteady and Steady State“, die am 8. Dezember 2005 erschien, folgte ein musikalischer Fortschritt, der neben harten Riffs auch vermehrt melodische und effektlastige Klangtexturen zuließ, ohne den charakteristischen Drive der Band zu verlieren. Anschließende Tourneen durch Australien und darüber hinaus verhalfen Highroad No. 28 zu wachsender Bekanntheit. Ihr zweites Album „Stumbling to Divinity“ (2008) unterstrich mit seiner Mischung aus emotionalen Melodien, atmosphärischen Electronica-Elementen und kraftvollen Rhythmen ein weiteres Mal das große Talent für Wandlungsfähigkeit. Trotzdem folgte nach einigen weiteren Live-Auftritten eine längere kreative Pause von 2012 bis 2024, in der nur sporadisch neue oder überarbeitete Stücke erschienen. Jetzt, mit der Ankündigung des dritten Albums „The Will to Endure“ für November 2025, tritt die Band wieder ins Rampenlicht und zeigt, dass sie ihren künstlerischen Kampfgeist nie verloren hat.

Rückkehr in die Gegenwart

Mit „And I Suffer“ als Vorboten beweisen Highroad No. 28, dass die lange Zeit des Rückzugs keineswegs zu einem musikalischen Stillstand geführt hat. Vielmehr wirkt die Single wie eine Verbindung der verschiedenen Phasen, die die Band im Lauf ihrer Karriere durchlaufen hat: von der harten Rock-Attitüde und dem Hang zur klanglichen Tiefe bis hin zu gezielten Ausflügen in elektronische Sphären. Das Ergebnis ist eine packende Hörerfahrung, die gleichzeitig vertraut und neuartig klingt. Besonders interessant ist, wie das Thema der Widerstandskraft, das sich seit jeher durch die Texte und den Sound der Band zieht, abermals in einen modernen Kontext gesetzt wird. Während der Refrain und die begleitenden Instrumentals emotionale Höhenflüge andeuten, bleibt die Grundstimmung bedacht und melancholisch, was in der Kombination sehr reizvoll wirkt. Damit knüpfen Highroad No. 28 an ihre Tradition an, Licht und Dunkelheit, Euphorie und Nachdenklichkeit in einem Song zusammenzuführen. Ihre Live-Rückkehr in diesem Jahr verspricht eine intensive Show, in der das neue Material genauso glänzen dürfte wie die älteren Klassiker. Wer beim Hören von „And I Suffer“ eine wohlige Gänsehaut verspürt und sich von der atmosphärischen Dichte begeistern lässt, darf sich auf das kommende Album „The Will to Endure“ freuen, das mit Sicherheit eine Erweiterung der musikalischen Palette dieser ausdrucksstarken Band bieten wird.

Unsere Wertung:

➤ Songwriting: 8 von 10 Punkten
➤ Komposition: 7 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 8 von 10 Punkten
➤ Produktion: 9 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 8 von 10 Punkten

Unser Fazit:

Mit „And I Suffer“ liefern Highroad No. 28 eine melancholisch getränkte, progressiv anmutende Indie-Rock-Hymne, die von eingängigen Gitarren, prägnanten Breaks und einem nachdenklich stimmenden Gesang getragen wird. Die Kombination aus atmosphärischen Keyboard-Flächen und markanten Riffs schafft einen spannenden Kontrast, der sowohl die emotionale Tiefe als auch die klangliche Vielseitigkeit der Band eindrucksvoll unterstreicht.

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