Ich bin ja immer wieder auf der Suche nach neuen, jungen und erfolgshungrigen Bands, die trotz der berühmt-berüchtigten Rock’n’Roll-Klischees mit dem nötigen Ernst und einer ordentlichen Portion Professionalität an die Sache herangehen. Dabei bin ich auf eine aufstrebende Band namens TWISTED ROSE aus Unterfranken gestoßen, die Anfang Juni des vergangenen Jahres nach diversen Single-VÖs (allesamt begleitet von äußerst sehenswerten Videoproduktionen) ihr Debüt mit einer EP namens „Now“ (8 Nummern inkl. Intro) gefeiert haben, um nur vier Monate später einen in kompletter Eigenriege 4-Tracker mit weiteren neuen Songs – diesmal aber im puristisch-akustischem Gewand – nachzulegen. Wenn eine Band derart engagiert und selbstbewusst ans Werk geht, dann ist es unweigerlich einen amtlichen ‚Lauschangriff‘ bei ‚Easy Monday‘ wert.
Nach dem spannungsaufbauenden Intro „Rising Rose“, das zweifelsohne auch das Zeug für eine Einzugshymne zu einem großen Boxkampf hat, lassen TWISTED ROSE mit dem leidenschaftlichen Kracher „Sandstorm“ keinen Zweifel aufkommen, dass ihr Motto ‚we bring back the stadium rock!‘ nicht nur eine belanglose, reißerische Floskel ist, sondern absolut seine Berechtigung hat. Während das Quartett mit „Metal Souls“ den kniffligen Spagat zwischen fetten modernen und bewusst traditionell-eingängigen Heavy Metal in einer unbegreiflich lockeren Geschicklichkeit zelebrieren, die man sich eigentlich nur von einer, über die Jahrzehnte etablierten Band erwartet, geht’s mit „Scorpions Sting“ extrem eingängig und unbeirrt Vollgas Richtung Glam Hard Rock weiter. Mit der lässigen Ballade „As Far As You Can“ deuten die Burschen um das Songwriter-Gespann Chris Bones (Gitarre) und Sänger Mace unmissverständlich an, dass sie sich auch im Acoustic-Gewand ziemlich wohl fühlen, bevor sie mit dem coolen „We Hear The Crowd“ wieder einen Song vom Stapel lassen, der unüberhörbar für die große Rock-Arena prädestiniert ist. Mit dem modern angelegten Groover „Stampede Howling“ wird dann nochmal ordentlich zur Schluss-Offensive geblasen, bevor man mit dem etwas schrägen Titeltrack, der mich unterschwellig – sowohl vom Sound, als auch vom Gesang her – ein klein wenig an THE DOORS erinnert, eine unglaublich stimmige und abwechslungsreiche EP geschickt abrundet.
(7Hard/ 04.06.2021)
Dass sich die Band auch stilsicher im Acoustic-Gewand bewegt, hat sie mit der oben erwähnten Ballade bereits unmissverständlich angedeutet. Mit „Look In To My Eyes“, legt die Band noch eines drauf bzw. präsentiert sich auf nur das Nötigste reduziert. Mit vier neuen Songs – kredenzt im Stile der COVERDALE & VANDENBERG-Scheibe „Starkers In Tokyo“ – untermauern Chris Bones und Mace nochmals deutlich, dass sie ein gewieftes Songwriter-Duo mit sehr großem Potenzial sind. Sei‘s nun mit dem verträumten Titeltrack, dem schlendrig-rockigen „Rolling Things“ sowie dem eindringlichen „Don’t Say No“ oder der abschließenden – zum niederknieenden – Ballade „Fly Away“.
(Eigenproduktion/ 15.10.2021)
Fazit: Die Jungs haben mit ihrem Bandnamen, der sich aus zwei ihrer großen Vorbilder zusammensetzt, nicht nur vorab ordentlich auf den Putz gehauen, sondern werden mit ihren bisherigen Veröffentlichungen auch dem hohen, selbstauferlegten Anspruch musikalisch durchaus gerecht. Mit Mace (Gesang), Chris Bones (Gitarre), Nico (Bass) und Chris (Drums) haben sich 4 Musiker gefunden, die man hierzulande – mit dem nötigen Quäntchen Glück – bald in einem Atemzug mit KISSIN‘ DYNAMITE nennen könnte. Also, um die Zukunft des gepflegten deutschen Hard- und Arena-Rocks braucht es uns eigentlich nicht Bange zu sein.
Die Wertung
Gesamt „Now“: 8,5/10
Gesamt „Look In My Eyes“: 7,5/10
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