Obwohl ich ein ausgemachter Freak bin was den sogenannten ‚female fronted rock’ angeht, muss ich zugeben, dass ich dem weiblichen Geschlecht bei meinen bisherigen ‚Lauschangriff’-Themen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Das liegt zu einem daran, dass Sängerin im Rock-Business immer noch eher der Minderheit angehören, und zum anderen, weil es nur wenige wirklich ernstzunehmende Frontfrauen gibt, die im Stande sind sich deutlich von der Masse abzuheben, um der männlichen Konkurrenz zu zeigen, wo der Hammer hängt. Eine der wenigen überzeugenden Ausnahmen ist ‚The Mad’ von GINGER RED.
Bereits der energiegeladene Opener „Come Close“, zu dem Ausnahmegitarrist Frank Pané (BONFIRE/ SAINTED SINNERS) ein feuriges Gast-Solo beigesteuert hat, setzt sich sofort vehement in den Gehörgängen fest. Auch der erfrischende Titeltrack, der vorab als Single/ Video veröffentlicht wurde, schlägt in dieselbe Kerbe. Deutlich heftiger und kantiger geht’s beim recht rotzig-sphärischen „So What“ zur Sache, bei dem Manni Schmidt (REFUGE/ ex-RAGE/ ex-GRAVE DIGGER) an der Gitarre zu hören ist. Etwas gedämpfter, aber nicht minder eingängig geht der Hard Rock-Fünfer aus Bonn mit „Deep Silence“ ans Werk, während man mit bei „Twelve Lonely Step“ stellenweise ziemlich speedige Töne anschlägt. Neben den beiden oben erstgenannten Songs gesellen sich auch noch der muntere Groover „Loving My Chains“ sowie die rasante und spannende Verfolgungsfahrt „Get Down“ zu meinen ganz persönlichen Favoriten.
(El Puerto Records, VÖ 26.10.2018)
Kurzum: Im Vergleich zum wahrlich nicht schlechten Debüt „Hard As A Rock“ (2010) – aus dessen Besetzung nur noch Gitarrist und Bandgründer/ -leader Tom Weise zum aktuellen LineUp gehört – wirkt in allererster Linie der Wechsel von Sänger Olli Moger zu Frontfrau ‚The Mad’ wie eine Frischzellenkur, was durch die zehn abwechslungsreichen und fettproduzierten Songs auf „Donuts And Coffee“ unterstrichen wird: Nostalgisch, aber doch auch zeitgemäß! So muss Hard Rock heutzutage klingen.
Die Wertung
Gesamt: 7,5/10
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