Es ist ja fast schon furchteinflößend mit welcher atemberaubenden Geschwindigkeit Gitarrist und Komponist Markus Pfeffer ein qualitativ hochwertiges Album nach dem anderen an den Start bringt. Erst vor ziemlich genau fünf Monaten hat er zusammen mit Ausnahmesänger Carsten ‚Lizard’ Schulz das dritte Album von LAZARUS DREAM veröffentlicht und schon klopft er wieder mit einem ganz neuen Projekt an. Unter dem Banner ATLANTIS DRIVE hat er zusammen mit HEART LINE-Keyboarder Jorris Guilbaud keinem Geringeren als MARK BOALS (RING OF FIRE/ ex-YNGWIE MALMSTEEN) zehn 80er-lastige Perlen für die Ewigkeit auf den Leib geschrieben, was natürlich unweigerlich einen überamtlichen ‚Lauschangriff’ bei ‚Easy Monday’ auf den Plan ruft.
Aber fangen wir, wie es sich gehört, mit dem Opener der Scheibe an: „Way Back When“, eine unglaublich mitreisende Hymne, die ‚back in the days’ mit Sicherheit zum Hit geworden wäre. Gefolgt vom melodischen Midtempo-Groover „Medusa Smile“, der den Zuhörer keinesfalls zu Stein erstarren lässt, sondern vielmehr wird er zum Glück mit einer geradezu betörenden Gesangsleistung von Meister BOALS umgarnt. Man hat MARK BOALS wohl noch nie so derart melodisch zu Gehör bekommen wie auf dieser Scheibe, kennt man sein herausragendes Organ bisher doch eher in Kombination mit progressivem bzw. neoklassischem Sound. Ein Song, der dieses unumstößliche Faktum besonders hervorhebt, ist die melodisch-verträumte Ballade „Brand New Start“, die auf den extrem hitverdächtigen und hooklastigen Melodic Rocker „Living For The Moment“ folgt. Irgendwie wirkt diese Nummer auf mich, als hätten sich DOMINOE mit EVIDENCE ONE (beide zu jeweils ihrer Hochphase) zusammengetan, um den ultimativen Hit zu schreiben. Garniert mit Sahne-Chören und packenden Refrain schlängelt sich „United“ – begleitet von quirligen Synths – durch die Gehörgänge um dort für alle Ewigkeiten seine Zelte aufzuschlagen. Diese Nummer ist in meinen Ohren die perfekte Symbiose aus 80er-lastigem Melodic Metal und einem Hauch neoklassischem Rock. Das anschließende „Curtain Falls“ schlägt – wenn auch eine Ecke druckvoller – in eine ähnliche Kerbe, bevor der begeisterte Zuhörer mit dem vereinnahmenden und flotten „Faith“ wieder die volle Melodic Rock-Breitseite serviert bekommt. „Time“ hingegen ist auf einem zart gesponnenen, fast poppigen Synths-Teppich gebettet, der den perfekten Nährboden für die dominant-rockigen Gitarren von Markus Pfeffer und die geradezu fesselnde Gesangsarbeit von Mark Boals bildet. Mit „Farewell To A Friend“ kredenzen uns die Herrschaften eine weitere Ballade, die nicht nur auf Grund der berührenden Piano-Parts sofort zu Herzen geht, sondern auch von den Harmonien her eine ganz besondere Anziehungskraft entwickelt, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Seinen krönenden Abschluss findet ein rundum perfekt produziertes und bestens in Szene gesetztes Album mit dem 8½min-Epos „Heroes“, das – wie sollte es auch anders sein – unseren musikalischen Helden gewidmet ist.
Lange Rede, kurzer Sinn: In Zusammenarbeit mit Ausnahmesänger Mark Robert Boals, Tastenzauberer Jorris Guilbaud und der Unterstützung von Markus Kullmann am Schlagzeug, ist dem Komponisten und Multi-Instrumentalisten Markus Pfeffer ein wahres Meisterwerk gelungen, das uneingeschränkt das Zeug hat, um zum Klassiker zu reifen. Einfach grandios!!!
Die Wertung
Gesamt: 10/10
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