Sappralott, wie doch die Zeit vergeht! Sind doch tatsächlich schon wieder vier Jahre vergangen, seit BOWMEN mit „Play Some Rawk“ mein Herz für Alternative Rock erfreut haben. Dabei kommt es mir vor, als wäre es gerade gestern gewesen, als ich das Vinyl erstmals auf den Plattenteller gelegt habe, so derart präsent ist das zweite Album der Münchner immer noch in meinen Gehörgängen. Eigentlich kein Wunder, denn schließlich wird dieses ‚schwarze Gold’ immer noch in schöner Regelmäßigkeit von der Diamantnadel abgetastet. Also, eine ziemlich hohe Messlatte, die es mit dem neuen Album „Mission IV“ für die Band zu überqueren gilt. Doch wer die Münchner seit ihren Anfangstagen kennt, weiß, was ihn musikalisch erwartet: eine äußerst eigenständige Mischung aus anspruchsvollem Grunge und lässig-bluesigem Hard Rock, die ihres Gleichen sucht.
Mit „Demons“ gibt’s gleich zu Beginn nahezu mörderisch groovende Kost, die dann im weiteren Songverlauf in fast rockig-swingende Klänge eintaucht, um gegen Ende wieder zum mächtigen Punch des Songanfangs zurückzukehren. Über den sehr melodischen Midtempo-Stampfer „Said Or Done“, der vorab als Video-Single veröffentlicht wurde, und das fast hymnisch-marschierende „Diggin’ The Dirt“ rocken sich BOWMEN mit „Fight The Tide“ fast lässig in die Sphären von LED ZEPPELIN, um sich dann mit „Hold Me Now“ von einer sehr emotionalen Seite zu“ präsentieren. Während sich „Broken Man“ als äußerst eingängig erweist, wabbert „Still Got My Time“ ziemlich bassschwanger und stellenweise gesangsverzerrt aus den Lautsprechern. Sogar mit einer waschechten Powerballade („Memories“) kann ‚Münchens älteste Boy-Group’ auf „Mission IV“ dienen und mit „Palace Of The King“ galoppiert man fast majestätisch im erhabenen Midtempo. Danach folgt mit „Rocket Man“ wieder feiner und anspruchsvoller Grunge Rock, der auf der einen Seite mit viel Melodie und Eingängigkeit besticht, auf der anderen aber auch mit dem nötigen Groove aufwartet. Durch das sphärisch-epische Sahnehäubchen „Black Angel“ erfährt das reguläre Album einen rundum gelungenen Abschluss. Außerdem enthält „Mission IV“ mit der wirklich herzergreifenden Acoustic Version von „Hold Me Now“ noch einen exzellenten Bonustrack.
Fazit: Man spürt an allen Ecken und Enden dieser Scheibe, dass BOWMEN, die während der Albumproduktion vom einstigen Powertrio zum Quartett gewachsen sind, im Vergleich zum eh schon formidablen Vorgänger nochmals einen mächtigen Satz nach vorne gemacht haben. Auch wenn die bisherigen Alben nicht den geringsten Anlass zu meckern gegeben haben, sei’s nun auf kompositorischer, instrumentaler oder produktionstechnischer Ebene, so muss man doch feststellen, dass Sänger/ Gitarrist Markus Escher, Stefan Pfaffinger (Bass) und Schlagzeuger Tilly Klaus in Gitarrist Jan Wendel scheinbar ihr viertes Rad am Wagen gefunden haben. Die Spielfreude, die bei BOWMEN live schon immer faszinierend war, ist nun auch – mehr denn je – auf Tonträger zu verspüren. Schlichtweg fesselnd!!!
Die Wertung:
Gesamt: 9/10
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