Nach zwei sehr persönlichen („Tunes For George“) bzw. gefühlvollen („Sweet Honey“) Minialben im vergangenen Jahr meldet sich das Arbeitstier T. G. COPPERFIELD kaum 14 Monate nach seinem letzten Soloalbum „The Worried Man“ bereits mit dem Nachfolger zurück. Im Vergleich zu den eingangs genannten EPs geht der 3 DAYZ WHIZKEY-Mastermind auf seiner dritten ‚full length’-Scheibe – die übrigens zeitgleich mit dem Comeback seiner Hauptband erschienen ist – wieder deutlich beschwingter und rockiger, aber nicht minder abwechslungsreich zur Sache.
Anfangen vom fast schon ‚rebellischen’ Opener „They Put Out The Fire“, der vorab bereits als Videosingle veröffentlicht wurde, über den heftig stampfenden Midtempo-Groover „What Have I?“ bis hin zu „Roll With The Punches“, das trotz aller Durchschlagskraft und Rotzigkeit gehörig swingt, wird so richtig schön ‚old school’-mäßig drauflos gerockt. T. G. COPPERFIELD wäre aber auch nicht T. G. COPPERFIELD, wenn er sich auf „Magnolia“ doch tatsächlich stilistische Grenzen setzen würde oder sich gar von irgendwelchen Trends beeinflussen ließe. Man höre sich nur das relaxte „The Loneliest Place“ (Vocals: Myles Tyler/ 3 DAYZ WHIZKEY) an, das irgendwo zwischen den EAGLES und den BELLAMY BROTHERS beheimatet ist, oder den wunderschönen Titeltrack, der trotz aller Zerbrechlichkeit auch sehr viel Hoffnung ausstrahlt und von Tom Schmidbauer mit einer unglaublichen Hingabe gesungen wird. Außerdem macht Mr. COPPERFIELD mit Songs wie z. B. „Saving Grace“, das sich sehr schnell zum Ohrwurm entwickelt, und dem hitverdächtigen „One More Song To Play“ keinen Hehl daraus, dass ein gewisser TOM PETTY zu seinen großen Idolen gehört. So reiht sich unter den zwölf 12 Songs auf „Magnolia“ ein Highlight an das andere, von denen ich auch „Purple Moon“, ein whiskeyverruchtes Duett des Meisters zusammen mit Verena Kirchberger, hier noch unbedingt in den Vordergrund stellen möchte.
(Timezone Records, VÖ 08.02.2019)
Fazit: „Magnolia“ ist ohne wenn und aber ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Album geworden, mit dem Tilo Preißer und seinen Mitstreitern das schier unglaubliche Unterfangen gelungen ist, das raue Flair einer Live-Session anmutig auf eine Studioscheibe zu packen. Für mich gehört der Regensburger sowieso schon seit Längerem mit zu den besten Songwritern, die wir hierzulande haben und mit diesem Album braucht er sich auch nicht mehr hinter den großen internationalen Namen der Szene zu verstecken.
Die Wertung:
Gesamt: 9/10
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