WINTERLAND – Life’s What You Make It: In diesem Album steckt genau das drin, was der Titel verspricht: das wahre Leben! (Audio & Video) [ Hard Rock | Metal ]  

Akkord-Arbeiter Markus Pfeffer ist seit dem LAZARUS DREAM-Debüt „Alive“ durch seine diversen Projekte und Veröffentlichungen, die ohne Ausnahme bisher immer voll meinen Nerv getroffen haben, zu einem der gerngesehen und –gehörten Stammgäste im ‚Lauschangriff’ von ‚Easy Monday’ erstarkt. Weshalb auch letztendlich kein Weg daran vorbeiführt sich mit „Life’s What You Make It“, dem sehnlich erwarteten neuen Album von WINTERLAND ausführlich zu beschäftigen. Zumal der Gitarrist und Komponist in den vorangegangenen Präsentationen keinen Hehl daraus gemacht hat, dass sein Herz ganz besonders an diesem Album hängt.

Mein erster Eindruck? Völlig zurecht, denn das Album nimmt den Zuhörer vom ersten bis zum letzten Takt vollends mit. Davon will ich auch die fünf Coverversionen (inkl. 4 ‚CD only’-Bonustracks), die neben den 10 Eigenkompositionen das 15 Songs umfassende Werk komplettieren, nicht ausschließen. Aber eins nachdem anderen: Eröffnet wird das Album mit „I Want Out“, einem wahrlich entfesselnden Groover, der gleich zu Beginn verdeutlicht, dass hier auf „Life’s What You Make It“ nicht gekleckert, sondern mächtig geklotzt wird. Was die vorab veröffentlichte Single „I Don’t Know“, die mit ihren progressiven und vielschichtigen Einschlägen so ziemlich alles in sich vereint, was dieses Album ausmacht, schon erahnen ließ. Auf der einen Seite verdammt wuchtig rockend und packend frickelig, andererseits detailverliebt, harmonisch-filigran und sehr eingängig: wie z. B. beim Ohrwurm „Reach For The Sky“, der mit dem gewissen Ton brilliert, welcher mich am Gitarrenspiel von Markus Pfeffer so unglaublich fasziniert. Dann ist da noch der grandiose Midtempo-Stampfer „Follow Me“, der Harmonie und beinahe kompromisslose Härte scheinbar spielend perfekt miteinander in Einklang bringt. Zudem erinnert mich Sänger Stephan gerade bei dieser Nummer äußerst angenehm an Rudi Halbmair (ex-HOTWIRE) zu Zeiten seines OUT LAW-Projekts, von dem ich seinerzeit auch sehr angetan war. Ein wahres Zwiegespräch zwischen dem äußerst angenehmen Organ von Stephan Hugo und Markus Pfeffers auf den Punkt akzentuierten Gitarre zieht sich fesselnd wie ein roter Faden durch das bedrohlich-lässig rockende „Strength In Numbers“. Fast schon speedig – aber nicht minder melodisch – geht es mit „PerSonality“ zur Sache, während die Band mit dem lässigen Groover „After The Strom“ deutlich beschaulicher ans Werk geht. Das folgende „Missing“ erweist sich als fetter und moderner, sowie vertrackter und trotzdem eingängiger Midtempo-Rocker. Neben den bereits erwähnten „Reach For The Sky“ und „Follow Me“ gehört für mich persönlich „Run Away“ zu den uneingeschränkten Highlights auf „Life’s What You Make It“. Ein erfrischendes 7½min-Epos, das einen wunderschönen Spannungsbogen aus Harmonielinien und einprägsamen Chören aufbaut und im letzten Drittel mit einem exquisiten Gitarrensolo aufwartet. Womit wir auch schon bei den zu Beginn angeschnittenen Coverversionen angekommen wären. Mit einer wunderschönen Piano-Interpretation des SPANDAU BALLET-Klassikers „Through The Barricades“ wird die reguläre digitale Download-Version des Albums stilvoll abgeschlossen. Hier am Piano: Jorris Guilbaud von den französischen Melodic Rockern HEART LINE, der ja schon für die Projekte ATLANTIS DRIVE oder auch MYSTERY MOON mit Markus Pfeffer sehr erfolgreich zusammengearbeitet hat. Doch auf die Liebhaber der physischen Tonträger wartet die CD-Version mit 4 weiteren großartigen Interpretationen von Pop/ Rock-Hits aus den 80ern auf. Als da wären: DEPECHE MODEs „Everything Counts“ und „Sunglasses At Night“ (im Original von COREY HART) sowie „Union Of The Snake“ von DURAN DURAN, aus deren Kultscheibe „Seven And The Ragged Tiger“ (1983), und „Warriors Of The Wasteland“ aus „Liverpool“ (1986), dem zweiten und leider auch letztem Album von FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD. Allesamt wurden mit viel Liebe zum Detail anständig in der zeitgemäß rockenden WINTERLAND-DNA gebadet. Wobei es mir persönlich gerade die beiden zuletzt genannten Umsetzungen ganz besonders angetan haben, weil sie u. a. von jeher schon in den Originalversionen zu meinen Favoriten auf den jeweiligen Alben gehörten.

Fazit: Man spürt über die gesamte Spielzeit des Albums, dass es sich nicht nur um ein weiteres sehr anspruchsvolles ‚Projekt’ von Markus Pfeffer handelt, sondern um eine über die Jahrzehnte gereifte Zusammenarbeit und tiefe Freundschaft mit Stephan Hugo. Außerdem sorgt Neuzugang Bernd Schreiber am Bass, das auch hier echtes Band-Feeling aufkommt. Für Schlagzeug und Percussions hat man sich die Dienste von Thomas Rieder, der Insidern der Pfälzer Musikszene als Mitglied der SABRINA ROTH BAND bekannt sein dürfte, gesichert. Apropos Sabrina Roth, die Sängerin ist ebenfalls auf „Life’s What You Make It“ vertreten. Zum einen als Backgroundsängerin („Union Of The Snake“) und zum anderen auch als Flötistin („Through The Barricades“). Obwohl ich im Grunde genommen nichts gegen deutschsprachigen Rock habe – ganz im Gegenteil – finde ich es wirklich erfrischend, dass WINTERLAND nach drei deutschsprachigen Alben nun endlich wieder zu ihren Wurzeln bzw. zur englischsprachigen Rockmusik zurückgekehrt sind. Wer auf zeitgemäßen, eingängigen, mit progressiven Zügen durchsetzten Hard Rock/ Metal mit dem Gütesiegel ‚made in Germany’ steht, und dabei noch Wert auf Texte mit ordentlich viel Tiefgang legt, dem sei „Life’s What You Make It“ ohne jeglichen Vorbehalt wärmstens ans Herz gelegt. In diesem Album steckt genau das drin, was der Titel verspricht: das wahre Leben!

Die Wertung

Gesamt: 9/10

Mehr zu WINTERLAND MOON im Netz:

MARKUS PFEFFER  – Die offizielle Website:
https://markuspfeffer.com

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