Aus Neapel weht selten so viel wohltemperierter Überschwang herüber wie bei Mirko Pirozzi. Der Komponist, Jahrgang 1978, hat sich mit progressivem Unterbau, klarer Retro-DNA und einem Hang zum detailverliebten Arrangement längst eine eigene Nische gebaut. Das Album „Munch-Off Mayhem“ steht dabei nicht für Orchester-Wucht um jeden Preis, sondern für fokussiertere Reibung: hypnotische Riffs, ein permanentes Flirtsignal zwischen Gitarre und Synthesizer, dazu eine Produktion, die nicht geschniegelt, aber sehr gezielt wirkt. Dass Mirko Pirozzi hier Keyboards, Gitarren und Bass selbst stemmt und obendrein Mixing und Mastering verantwortet, erklärt die geschlossene Handschrift, ohne nach Ein-Mann-Bunker zu klingen.
Der Titeltrack als Kino im Kopf
Der Titeltrack „Munch-Off Mayhem“ ist das eigentliche Aushängeschild: instrumental, narrativ, und so gebaut, dass ständig etwas „passiert“, ohne jemals in reines Gefrickel abzukippen. Die Komposition arbeitet mit klaren Spannungsbögen, die sich wie Kapitel anfühlen: rock’n’rollige Riffstrukturen, dann wieder kantige Stop-and-Go-Momente, die von Matt Smith am Schlagzeug sauber nach vorn getreten werden. Der Bass von Mirko Pirozzi sitzt druckvoll im Fundament und bleibt dennoch melodisch genug, um nicht nur zu verdoppeln, sondern zu kommentieren.
Besonders stark: das Composing im Arrangement. Synthesizer sind hier nicht bloß Retro-Deko, sondern Farbregie. Mirko Pirozzi lässt seine Sounds glitzern, knarzen, schweben – immer passend zur Szene, die der Track gerade aufmacht. Darüber setzen die Mitspieler kluge Kontrapunkte: Pete Scott am Saxofon sorgt für warmen, leicht angejazzten Schimmer; Ray Taylor mit Viola, Violine und Cello bringt organische Kanten, ohne dass gleich die große Orchesterkeule ausgepackt wird. Wenn Thomas Nelson (Oboe), Oliver Hill (Trompete) oder Jim Garcia (Flöte, Klarinette) auftauchen, wirkt das wie feine Pinselarbeit: kurz, prägnant, wirkungsvoll.
Unser Fazit:
Unterm Strich liefert „Munch-Off Mayhem“ eine handgemachte, hochwertige Prog-Nummer mit epischem Kopfkino-Faktor – komplex, aber nicht verkopft, retro, aber erstaunlich frisch.
Mehr zu Mirko Pirozzi im Netz:
Mirko Pirozzi bei Bandcamp:
https://mirkopirozzi.bandcamp.com/

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