Dämonen, Albträume, Apokalypse – das sind die Säulen, auf denen Pinch Black ihr aktuelles Werk „Dystopian Times“ errichten. Seit ihrer Gründung 2018 in Mainz steht die Band für epischen Death Metal, der ebenso technisch präzise wie emotional aufgeladen ist. Mit diesem Album legen Burkhard, Laura, Janine, Rafael und Stephan nun einen kraftvollen Meilenstein vor, der zeigt, dass deutsche Metalproduktionen international längst mithalten können.
Wenn Dunkelheit Form annimmt
Schon der Opener „The Duel“ verdeutlicht, wie souverän Pinch Black zwischen Atmosphäre und Aggression balancieren. Die Gitarren von Laura und Janine klingen messerscharf, präzise und melodisch durchdacht, während Rafael am Schlagzeug mit unerschütterlicher Wucht ein rhythmisches Fundament zimmert, das den Song nach vorne treibt. Burkhard’s Growls thronen dämonisch über allem – eine Stimme, die klingt, als käme sie direkt aus der Hölle, ohne den Hörer loszulassen.
Lyrisch steht „The Duel“ sinnbildlich für den inneren Krieg, für den ewigen Konflikt zwischen Licht und Schatten. Diese Thematik zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album – ein Soundtrack für Seelen, die sich in der Dystopie verloren haben.
Von Schatten und Gestalten
Mit „Monsters“ und „The Reaper“ führen Pinch Black diese düstere Linie fort. Hier trifft technisches Können auf erzählerische Tiefe: unheilvolle Synths, rasante Doublebass-Attacken und melodische Leadgitarren schaffen Klangwelten, die an filmische Albträume erinnern. „Monsters“ wirkt wie ein Blick in das Unterbewusstsein – die Ängste nehmen Gestalt an, während „The Reaper“ das unausweichliche Ende mit epischer Würde inszeniert.
Besonders auffällig ist die Präzision, mit der die Band jedes Detail ausarbeitet. Kein Riff zu viel, kein Ton zufällig – alles wirkt gezielt gesetzt. Das Songwriting ist nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch emotional aufgeladen. Hier ist keine sterile Studioproduktion am Werk, sondern ehrliche, spürbare Leidenschaft.
Die Toten tanzen weiter
In „Ghoul“ und „Necromancer“ entfalten Pinch Black ihren epischen Kern. Es sind Songs, die wie düstere Geschichten wirken – über verlorene Seelen, Beschwörungen und den ewigen Kreislauf von Leben und Tod. „Ghoul“ überzeugt mit schleppender Wucht und druckvoller Bassarbeit, während „Necromancer“ mit kosmischen Anklängen und rhythmischer Raffinesse ein fast rituelles Gefühl erzeugt.
Die instrumentale Präzision der Band ist schlicht bemerkenswert. Rafael liefert Drums wie Maschinengewehrsalven, aber mit Seele. Stephan’s Bassspiel sorgt für das Fundament, auf dem die Gitarren ihre Melodien verweben. Alles greift perfekt ineinander – man spürt, dass hier Musiker am Werk sind, die sich blind verstehen.
Legenden, Flüche und das Ende aller Dinge
Mit „Shadows“ und „Skinwalker“ wenden sich Pinch Black den mythischen Seiten der Dunkelheit zu. Ob verfluchte Seelen oder wandelnde Gestalten – die Themen sind düster, aber nie platt. Die Band versteht es, Mythologie und Emotion zu verbinden, ohne an Härte zu verlieren.
Der abschließende Track „Whales in the Clouds“ ist schließlich ein episches Finale, das alles zusammenführt. Zwischen donnernden Riffs und atmosphärischen Passagen entsteht ein Gefühl von Aufbruch, fast schon spirituell. Hier wird der Hörer mitgenommen auf eine Reise durch Chaos, Untergang und letztlich – Erlösung.
Unsere Wertung:
➤ Songwriting: 9 von 10 Punkten
➤ Komposition 8 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 10von 10 Punkten
➤ Produktion: 9 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 9,5 von 10 Punkten
Unser Fazit:
„Dystopian Times“ ist kein gewöhnliches Death-Metal-Album – es ist eine atmosphärische Reise durch Finsternis, Schmerz und Mythos. Pinch Black verbinden technische Meisterschaft mit erzählerischem Tiefgang und beweisen erneut, dass sie nicht nur musikalisch, sondern auch konzeptionell in der obersten Liga spielen.
Mit präziser Gitarrenarbeit, energetischem Drumming und starkem Songwriting haben sie ein Werk geschaffen, das gleichermaßen Kopf und Herz anspricht. Pinch Black zeigen mit „Dystopian Times“, dass Epik und Brutalität Hand in Hand gehen können – und dass Mainz längst ein fester Punkt auf der Landkarte des modernen Death Metal ist.
Mehr zu Pinch Black im Netz:
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