Metal kann oft wie ein roher Diamant wirken: ungeschliffen, aber voller Potenzial und tiefgründiger Energie. Im Falle von The Hunched Backs, dem Solo-Projekt von Rylan Corvaro, das ursprünglich aus einer eher punkigen Richtung kam, trifft dieser Vergleich voll ins Schwarze. Das neue Album Haunted House präsentiert eine intensive Klangwelt, die sich deutlich von den früheren, rauen Punk-Wurzeln entfernt und nun in einen dunklen, extrem metallischen Kosmos eintaucht. Hier verschmelzen bedrohliche Riffs, unruhige Harmonien und aggressives Drumming zu einem düsteren, avantgardistisch anmutenden Klangbild, das Liebhaber extremer Spielarten des Metal begeistern dürfte.
Rohheit und Horror-Ästhetik im Blackened Dark Death
Bereits der Eröffnungstrack „Incomprehenesibiity“ macht unmissverständlich klar, wohin die Reise führt: treibende Doublebass-Attacken, gespenstische Gitarrenläufe und eine raue, verzweifelt klingende Stimme, die zwischen Wut und Wahnsinn oszilliert. Diese Komponente ist es auch, die The Hunched Backs von vielen anderen Projekten abhebt: Die Vocals fühlen sich an wie ein Sprachrohr dunkler Albträume und fangen eine unheimliche Atmosphäre ein, die tief unter die Haut geht. Das Songwriting ist weder gradlinig noch komfortabel – stattdessen entfaltet sich ein Klanglabyrinth, in dem sich Death- und Black-Metal-Elemente mit einer Prise okkulter Horror-Ästhetik vereinen.
Pure Wut trifft auf Progressivität
Die pure Wut bricht sich in „UGH“ ungehindert Bahn. Hier kracht das Doublebass-Feuerwerk in die Gehörgänge, untermalt von klirrenden Riffs, die sich wie Klingen durch die Dunkelheit schneiden. Gleichzeitig offenbaren Stücke wie der Titeltrack „Haunted House“ eine eigenwillige Mischung aus progressiven Strukturen und bedrückenden Horror-Sounds. Schwindelerregende Gitarrenfiguren, flirrende Arpeggios und spiralförmige Riffs erzeugen ein akustisches Labyrinth, in dem sich Poltergeister sonisch manifestieren und den Hörer in einen angsteinflößenden Sog ziehen.
Finstere Klangexperimente ohne Scheu
Wer sich auf Haunted House einlässt, sollte nicht nach klassischen Strukturen oder wohligen Harmonien suchen. Stattdessen entfaltet sich eine kompromisslose Kunstform, in der Extremen Raum gegeben wird. Genau hier liegen die Stärken von The Hunched Backs: Eine Musik, die unbequeme Emotionen, schroffe Klangwände und finstere Klangexperimente ohne Scheu präsentiert. Das Ergebnis ist ein unbändiges Werk, das ein unvergleichliches Hörabenteuer bereithält – eine klaustrophobische, verstörende und dennoch faszinierende Reise durch die Tiefen dunkler Metal-Gefilde.
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