Zur Einleitung ein paar Worte der Band selber:
2016 gegründet und seit 2017 auf den Bühnen Deutschlands unterwegs.
Wir möchten mit Euch einen unvergesslichen Abend erleben!
Freut euch auf einen Abend mit L.A.G. !
Warum schreibe ich das für ein CD review, bzw. warum nehme ich das so mit auf? Ganz einfach, weil es eine bittere Wahrheit ist.
Wer L.A.G einmal Live erlebt hat, der wird förmlich umgehauen von der Spielfreude und vor allem deren positiver Ausstrahlung, die sich während des Sets auf das Publikum überträgt.
Aber wie ist es auf CD, Spotify und Co. Das wird sich zeigen, sobald der Tonträger läuft.
Im Vorfeld habe ich das MiniAlbum bereits auf der Fahrt zur Releaseparty im Auto hören dürfen, und war mehr als nur positiv überrascht. Aber zuhause hat man nochmals ein ganz anderes Hörverhalten, und darüber werde ich gleich meine sinnlosen Silben in die Tastatur jagen.
Der Opener „Herz“ zeigt direkt die straighte musikalische Route. Ein treibende Melodie, eine fette Gitarre und eine Melodie, die sich recht schnell in den Synapsen festsetzt, genauso wie der Text. Frontfrau Heiki zeigt direkt mal einen kleinen Einblick Ihrer Sichtweite, wie es ist, auf der Bühne zu stehen und eine Symbiose zum Publikum aufzubauen. Dabei zeigt man, das Musik eine gewisse Art der Seelentherapie ist. Da ich diesen Text so unfassbar gut nachvollziehen kann, steht die Nummer natürlich ganz oben bei mir. Musik ist alles, Musik ist Seelenheil und Therapie zu gleich. Und dann noch auf der Bühne zu stehen, mit Menschen feiern, die man kaum kennt. Das ist wie Urlaub, verstehste dat…dat is Punkrock!!!
Mit dem zweiten Stück „Gedankenanstoß“ habe ich bereits die Stimmbänder auf den Releasekonzert verloren. Natürlich gehört es zum guten Ton, Songs zu schreiben, die sich medientauglich gegen Rechts richten. Inzwischen ist das eine gewisse Popkultur geworden. Allerdings gibt es dann diese Art von Bands, wo man zu 100 % weiß, dass das keine abgestumpften Attitüden sind, sondern ehrlich herausgebrüllte Textpassagen. Genau so verhält es sich bei L.A.G. Gradlinig, Treibend und kraftvoll wird sich hier musikalisch gegen Hetze jeglicher Art gestellt.
In bester „Ramones“ Manier kommt „NEIN“ als Stück Nummer 3 und zeigt die Gegensätze zwischen Gut und Böse, Ja und Nein oder Schwarz und Weiß. Man muss einfach betonen, das die Band um Herr Biernot, Heiki, Hulk, Burki und Apollo 13 sich politisch arrangieren und dieses auch in Ihren Texten ausleben. Und im heutigen Zeitalter muss das auch irgendwie sein. Sag einfach mal nein zum Krieg, sag nein zu Hass…oder sag ja zu neuen Wegen, sag ja zur Liebe. Es könnte so vieles so einfach sein.
„LAUF“ ist bereits das vierte Stück der EP und treibt nochmal gut nach vorne und hält uns einen Spiegel vor die Fresse. Warum das denn, fragt ihr euch. Wenn ihr, so wie ich, nicht nur die Musik als Alltagsware seht, sondern diese bewusst in euch aufnimmt, werdet ihr bemerken, dass diese Punkrock EP sehr viel Seelenstrip ist. Dabei erwischt man sich auch immer irgendwie zwischen den Zeilen. Das macht das ganze so wundervoll.
Und wo wir gerade beim Seelenstrip sind. Hört euch unbedingt „Halte Durch“ an. Was für ein Refrain, was für eine Hookline…Diese Nummer ist ein Hit in allen Bereichen. Genau das meinte ich. Dieser Song fängt mich komplett ein, erzeugt eine Gänsehaut und nach dem dritten Hören muss ich mich zusammen reisen, nicht das eine oder Tränchen zu vergießen. Das ist einfach nur GEIL!!!!
Fazit: L.A.G. ist hier ein fantastisches Werk gelungen, das jedes Punkrock Herz höher schlagen lässt. 5 unfassbar geile Nummern, eine Coverversion (Die Gedanken sind frei), die ich mir persönlich erspart hätte und dazu lieber noch was eigenes draufgepackt hätte.
Denn es ist verdammt viel Potential im Bereich Songwriting vorhanden, da wäre bestimmt noch was geiles bei raus gekommen.
Bewertung
9,0/10 (einen Punkt Abzug, weil ich persönlich die Coverversion deplaziert finde)
Bandsite: https://www.lag-music.de/