Es fühlt sich irgendwie immer noch so an, als wäre es erst gestern gewesen, wie mir vor so ziemlich genau 10 Jahren mit „Steel Of Swabia“ das Debüt einer jungen, wilden Band namens KISSIN’ DYNAMITE in die Hände gefallen ist. Frisch, rotzfrech und unbeschwert rockten die blutjungen Tübinger drauflos und waren fort an nicht mehr aus der deutschen Hard Rock-Szene wegzudenken.
Am heutigen Tage erscheint nun mit „Ecstasy“ ihr mittlerweile sechstes Studioalbum.
Zwar erinnert der Opener „I’ve Got The Fire“, der bereits vorab als Single/ Video veröffentlicht wurde, allem voran im Refrain auffallend an „Running Free“ aus „Megalomania“, aber dies tat meiner schwergehegten Hoffnung auf ein echtes Hammeralbum keinerlei Abbruch, denn schließlich gehört besagte Nummer zu meinen persönlichen Favoriten aus dem 2014er Machwerks des ungebrochen spielfreudigen Quintetts. Und was soll ich sagen, die hochgesteckten Erwartungen an die 13 Songs starke Scheibe werden vollends erfüllt. Das unerschütterliche Fundament dafür legen Nummern wie „You’re Not Alone“, das in Form eines recht flockigen Midtempo-Rockers lässig ums Eck biegt, und „Somebody’s Gotta Do It“, ein unglaublich spritziger Groover, der sich schlitzohrig durch die Gehörgänge schlängelt und dort wie Honig vehement kleben bleibt. Gefolgt von „Ecstasy“, dem hochexplosiven und richtungweisenden Titeltrack, bei dem die Band von Anna Brunner (EXIT EDEN) unterstützt wurde. Mit dem ohrenschmeichelnden „Still Around“ gehen die Mannen um Sänger Hannes Braun, der mich bei diesem Song gelegentlich an Myles Kennedy von ALTER BRIDGE erinnert, erstmals deutlich vom Gas und bieten somit zwischenzeitlich eine kurze Gelegenheit um etwas Durchzuschnaufen bevor man mit „Superhuman“ wieder zunehmend in Vollen geht. Auf diese oder jene Art könnte man so ziemlich jeden Song auf „Ecstasy“ wahllos in den Vordergrund stellen, trotzdem will ich in dieser Besprechung die schwermütige und ergreifende Ballade „Heart Of Stone“ sowie die beiden Bonustracks „Wild Wind“ (erfrischend luftig) und „No Time To Wonder“ (diese großartige Hymne ist einfach für die ganz großen Arenen geschaffen) nicht unerwähnt lassen.
Nach drei Alben, auf denen die Schwaben gelegentlich auch ganz gerne in moderneren Revieren gewildert haben, kehren KISSIN’ DYNAMITE auf „Ecstasy“ wieder zum kantigeren – stellenweise recht rotzigen – Sound ihrer Anfangstage zurück.
(Metal Blade Records, VÖ 06.07.2018)
Langer Rede, kurzer Sinn: ein rattenscharfer Silberling, der nicht nur in Rausch versetzt, sondern unabwendbar und ausnahmslos süchtig macht. – Einfach „Ecstasy“!!!
Die Wertung
Gesamt: 9/10
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