Unsere Halloweek ist die perfekte Woche, um zum Camp Crystal Lake zurückzukehren: Matschige Ufer, flackernde Lagerfeuer, das leise Sirren von Harry Manfredinis Streichern und das Gefühl, dass Jason Voorhees immer schon einen Schritt näher ist, als man glaubt. Dieses Ranking durchsiebt die gesamte Reihe nach Atmosphäre, Spannungsdramaturgie, ikonischen Momenten und filmischem Handwerk. Von fokussierten Klassikern über selbstironische Auffrischungen bis zu verirrten Experimenten: Hier ist die große, ausführliche Tour durch alle zwölf Filme, geordnet vom stärksten bis zum schwächsten.

Inhaltsverzeichnis
- „Friday the 13th: The Final Chapter“ (1984)
- „Friday the 13th Part VI: Jason Lives“ (1986)
- „Friday the 13th“ (1980)
- „Friday the 13th Part 2“ (1981)
- „Freddy vs. Jason“ (2003)
- „Friday the 13th“ (2009)
- „Friday the 13th Part III“ (1982)
- „Friday the 13th Part VII: The New Blood“ (1988)
- „Friday the 13th: A New Beginning“ (1985)
- „Jason Goes to Hell: The Final Friday“ (1993)
- „Friday the 13th Part VIII: Jason Takes Manhattan“ (1989)
- „Jason X“ (2001)
- Kurzfazit
Ranking – Von stark nach schwach
- „Friday the 13th: The Final Chapter“ (1984)
- „Friday the 13th Part VI: Jason Lives“ (1986)
- „Friday the 13th“ (1980)
- „Friday the 13th Part 2“ (1981)
- „Freddy vs. Jason“ (2003)
- „Friday the 13th“ (2009)
- „Friday the 13th Part III“ (1982)
- „Friday the 13th Part VII: The New Blood“ (1988)
- „Friday the 13th: A New Beginning“ (1985)
- „Jason Goes to Hell: The Final Friday“ (1993)
- „Friday the 13th Part VIII: Jason Takes Manhattan“ (1989)
- „Jason X“ (2001)
„Friday the 13th: The Final Chapter“ (1984) – Der klassische Höhepunkt
Synopsis
Nach den Ereignissen von Teil III kehrt Jason Voorhees zurück und terrorisiert eine Clique junger Leute gegenüber der Familie Jarvis. Der junge Tommy Jarvis (verkörpert von Corey Feldman) und seine Schwester Trish geraten in einen Showdown, der Jasons Legende festzurrt. Regie führt Joseph Zito, die Effekte stammen von Tom Savini, dessen handgemachte Kunst den Look des Films prägt.
Kritik
„The Final Chapter“ bündelt das Wesen der Reihe zu einer konzentrierten, druckvollen Slasher-Erfahrung. Joseph Zito vertraut auf klare Setups, spürbare Bedrohungsachsen und Szenen, die zielgerichtet auf Kulminationspunkte zusteuern. Die Figuren sind für Genreverhältnisse greifbar, was die Angriffe schmerzhafter macht und den Survival-Drive stärkt. Tom Savinis Spezialeffekte sind kreativ und körperlich, doch nie Selbstzweck; sie sind dramaturgisch gesetzt und verleihen den Kills ein Gewicht, das viele spätere Teile vermissen lassen. Corey Feldman verankert die Geschichte emotional, sein Tommy wirkt weder übermäßig abgebrüht noch hilflos, sondern wach und verletzlich. So wächst das Finale zu einer echten Konfrontation heran, die nicht nur mit Splatter überzeugt, sondern mit einem Gefühl von Abschluss. Die Bildsprache bleibt diszipliniert: Die Kamera beobachtet, statt zu hetzen, und das Sounddesign unterstützt Spannung statt laut zu dröhnen. Dass der Film zugleich Tempo und Atmosphäre hält, macht ihn zum Favoriten vieler Fans – hier treffen Rhythmus, Kreativität und Suspense aufeinander. „The Final Chapter“ ist der Teil, in dem das Franchise nicht bloß funktioniert, sondern glänzt, weil es seine Mechanik präzise beherrscht und die Figuren nicht vergisst.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,8 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 9,2 von 10 Punkten
➤ Storyline: 9,1 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,7 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 9,0 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th: The Final Chapter“
- Regie: Joseph Zito
- Drehbuch: Barney Cohen (Story: Bruce Hidemi Sakow)
- Besetzung: Corey Feldman, Kimberly Beck, Crispin Glover, Ted White als Jason
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1984
„Friday the 13th Part VI: Jason Lives“ (1986) – Selbstbewusster Drive mit Gothic-Flair
Synopsis
Tommy Jarvis (nun Thom Mathews) will Jason endgültig begraben und erweckt ihn versehentlich. Regisseur Tom McLoughlin setzt auf einen lebhaft inszenierten Mix aus klassischem Monsterfilmgefühl, lakonischen Pointen und zügiger Action. C. J. Graham verkörpert den wiederauferstandenen Killer.
Kritik
Teil VI wirkt wie eine kreative Frischzellenkur. Tom McLoughlin findet die Balance zwischen respektvoller Traditionspflege und augenzwinkernder Moderne. Die Gags sind präzise dosiert und entladen Spannung, ohne den Ernst der Lage zu untergraben. Das Tempo bleibt hoch, die Setpieces sind klar gebaut, und das Finale besitzt eine mythische Note, die Jason als unverwüstliche Naturgewalt rahmt. Die Kamera taucht Einstellungen in ein leicht gotisches Licht; Nebel und Friedhofsbilder schieben die Reihe in eine übernatürliche Märchenrichtung. Zugleich wirken Figurenbeziehungen aufgeräumt. Tommy ist getrieben, aber nicht weinerlich, Nebenrollen sind pointiert statt beliebig. Der Score greift Motive sicher auf, während Song-Einsätze – darunter Alice Cooper – wie Katalysatoren wirken. Das Ergebnis ist ein Teil, der sich nicht entschuldigt, Spaß zu machen, und der dennoch Suspense ernst nimmt. „Jason Lives“ beweist, dass kluge Tonalität die Serie beleben kann, ohne zum Klamauk zu kippen.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,7 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 8,9 von 10 Punkten
➤ Storyline: 8,8 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,4 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,7 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th Part VI: Jason Lives“
- Regie & Drehbuch: Tom McLoughlin
- Besetzung: Thom Mathews, Jennifer Cooke, C. J. Graham als Jason
- Musik: Harry Manfredini, Songs von Alice Cooper
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1986
„Friday the 13th“ (1980) – Der Ursprung mit kaltem Atem
Synopsis
Kurz vor der Wiedereröffnung wird ein Sommercamp von einem unbekannten Killer heimgesucht. Adrienne King kämpft ums Überleben, Betsy Palmer sorgt für einen späten, prägenden Auftritt, und ein junger Kevin Bacon steht früh auf der Abschussliste. Regie: Sean S. Cunningham. Musik: Harry Manfredini.
Kritiks
Das Original ist roh, geradlinig und erstaunlich effektiv. Sean S. Cunningham nutzt Point-of-View-Perspektiven, um Täternähe zu simulieren, und lässt die Kamera oft am Rand des Sichtbaren verharren, was ein unruhiges Gefühl erzeugt. Der Score setzt akustische Stiche, die bis heute mit der Marke verknüpft sind. Die Figuren sind schlank gezeichnet, aber nicht leer; man spürt Kameradschaft, kleine Flirts, Momente echter Unbeholfenheit. Dadurch bekommen die Attacken Reibungsfläche und das Finale Gewicht. Auch wenn spätere Teile die Ikone Jason zentralisieren, besitzt Teil 1 eine eigene Identität: Er arbeitet mit Raum, Dunkelheit, Regen und Holz, mit dem Knacken alter Stege. Diese Einfachheit bildet die DNA der Reihe und erklärt, weshalb das Camp selbst wie eine Figur wirkt. Der Film altert in Details, doch Blickführung und Timing bleiben Lehrstücke in Sachen Suspense.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,0 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 8,3 von 10 Punkten
➤ Storyline: 8,2 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,5 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,3 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th“ (1980)
- Regie: Sean S. Cunningham
- Drehbuch: Victor Miller
- Besetzung: Adrienne King, Betsy Palmer, Kevin Bacon
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1980
„Friday the 13th Part 2“ (1981) – Die Geburtsstunde des eigentlichen. Antagonisten
Synopsis
In einem Trainingscamp nahe dem Crystal Lake erscheint Jason erstmals als Täter. Amy Steel als Ginny erweist sich als kluges Final Girl, das Psychologie gegen den Killer einsetzt. Regie: Steve Miner.
Kritik
Teil 2 definiert die Figur Jason und schärft die Formel. Steve Miner setzt auf klare Räume, sorgfältige Wegführungen und einen Killer, der als körperliche Präsenz spürbar ist. Amy Steel bringt eine reflektierte, handlungsfähige Energie ein, die den Film über gewöhnliches Slash-and-Chase hebt. Die Maske ist hier noch nicht ikonisch, die Aura schon. Die Schlusssequenz besitzt Wucht, die Hütte erzeugt ein bedrückendes Gefühl von Nähe. Man spürt die Serie reifen. Das Tempo bleibt zurückhaltend genug, um Spannung aufzubauen, und zielstrebig genug, um nicht zu versanden. Es ist der Teil, in dem sich die Mythologie ausrichtet und in dem das Finale nicht nur entlädt, sondern Persönlichkeit auf den Killer projiziert. Dadurch wirkt der Horror weniger abstrakt und stärker verankert – ein wichtiger Pfeiler des Franchise, der lange nachhallt.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,3 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 8,1 von 10 Punkten
➤ Storyline: 8,4 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,3 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,3 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th Part 2“
- Regie: Steve Miner
- Besetzung: Amy Steel, John Furey, Warrington Gillette / Steve Dash als Jason
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1981
„Freddy vs. Jason“ (2003) – Das blutige Event, das liefert
Synopsis
Freddy Krueger (gespielt von Robert Englund) lenkt Jason, um Angst zu säen, bis beide Ikonen unvermeidlich aufeinanderprallen. Regie: Ronny Yu. Ken Kirzinger übernimmt den Part von Jason. Im Fokus stehen junge Figuren, die zwischen Traumwelt und Realität zerrieben werden.
Unsere Kritik:
Das Crossover ist kein subtiler Horrorfilm, sondern ein Spektakel mit erstaunlich sauberer Action-Geometrie. Ronny Yu choreografiert die Duelle lesbar und steigert sie von Sticheleien zu Schwergewichtskollisionen. Der Ton wechselt zwischen Albtraum-Camp und Slasher-Ernst, was nicht jede Szene trägt, unterm Strich aber unterhält. Die Teen-Plots bleiben funktional, doch die Ikonen sind der Motor. Robert Englund genießt jede Silbe, Ken Kirzinger führt Jason als stoische Waffe. Die Finalschlacht am Dock liefert, was der Titel verspricht. Kein Meilenstein der Angst, aber ein prägnanter Crowd-Pleaser, der seine Versprechen einlöst und das Fandom vereint.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 7,7 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 8,0 von 10 Punkten
➤ Storyline: 7,2 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,8 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 7,7 von 10 Punkten
Infobox – „Freddy vs. Jason“
- Regie: Ronny Yu
- Besetzung: Robert Englund, Ken Kirzinger, Monica Keena, Jason Ritter, Kelly Rowland
- Musik: Graeme Revell
- Studios: New Line Cinema, Warner Bros.
- Veröffentlichung: 2003
„Friday the 13th“ (2009) – StraffeR Reboot-Versuch mit Survival-Jason
Synopsis
Regisseur Marcus Nispel bündelt Motive der frühen Teile und präsentiert Jason als schnellen, planenden Jäger. Derek Mears verleiht ihm Kraft und Beweglichkeit. Jared Padalecki sucht seine verschwundene Schwester, Danielle Panabaker gerät mitten in den Albtraum.
Kritik
Das Reboot verzichtet auf Nostalgieballast und setzt auf Effektivität. Der Film ist kein großer Neuerfinder, doch er versteht das Prinzip von Raum, Geschwindigkeit und Sichtachsen. Derek Mears macht Jason zum Tracker, der Territorium liest und Fallen nutzt. Der Ton ist modern, die Fotografie kontrastreich, die Kills sind hart, ohne in Zynik zu kippen. Schwächen liegen in generischen Figuren und einigen Dialogen, die wenig haften bleiben. Dennoch überzeugt die Konsequenz, mit der Tempo und Topografie ausgespielt werden. Als Einstieg für neue Zuschauer solide, als Kondensat der Marke sogar effizient. Er beweist, dass die Reihe im zeitgemäßen Gewand funktionieren kann, wenn der Fokus stimmt.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 7,3 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 8,2 von 10 Punkten
➤ Storyline: 7,0 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,5 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 7,5 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th“ (2009)
- Regie: Marcus Nispel
- Besetzung: Derek Mears, Jared Padalecki, Danielle Panabaker, Amanda Righetti
- Musik: Steve Jablonsky
- Studios: New Line Cinema, Platinum Dunes
- Veröffentlichung: 2009
„Friday the 13th Part III“ (1982) – 3D-Gimmick und die Geburt der Maske
Synopsis
Eine Gruppe verbringt ein Wochenende nahe des Sees, während Jason seine Spur zieht. Hier legt er erstmals die Hockeymaske an, die ihn zur Popikone macht. Regie: Steve Miner. Richard Brooker spielt Jason.
Unsere Kritik:
Der dritte Teil lebt von Momenten statt von Gesamtarchitektur. Das 3D-Konzept liefert charmant schräge Einstellungen, die heute wie Zeitkapseln wirken. Die Disco-Titelmusik und die simplen Setups erzeugen eine unterschwellige Lagerfeuer-Stimmung. Dramaturgisch wirkt vieles modular, Szenen folgen aufeinander, ohne immer zwingend zu verzahnen. Trotzdem bleibt der Teil wichtig, weil die Maske eine visuelle Identität stiftet, die die folgenden Filme prägt. In Einzelsequenzen zündet der Film mit präzisen Schreckmomenten und kleinen Gemeinheiten. Als Gesamterlebnis solide, als Ikonographiebaukasten zentral – ein Baustein, der die Marke endgültig schärft.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 7,0 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 7,5 von 10 Punkten
➤ Storyline: 6,8 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,6 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 7,2 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th Part III“
- Regie: Steve Miner
- Besetzung: Dana Kimmell, Paul Kratka, Richard Brooker als Jason
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1982
„Friday the 13th Part VII: Jason Im Blutrausch“ (1988) – Reizvolle Idee, beschnittene Wucht
Synopsis
Telekinetikerin Tina kehrt an den See zurück, kämpft mit Schuldgefühlen und entfesselt versehentlich Jason. Kane Hodder gibt sein Debüt in der Rolle. Regie: John Carl Buechler. Lar Park Lincoln spielt Tina.
Unsere Kritik:
Die Prämisse „Jason trifft auf eine Carrie-Verwandte“ verleiht dem Duell unerwartete Energie. Kane Hodder führt Jason als schweres, atmendes Wesen, dessen Präsenz den Raum verdunkelt. Viele der spektakulär geplanten Effekte wurden jedoch gekürzt, was die Wucht einiger Kills entschärft. So bleibt die Idee stärker als die Ausführung. Die Figuren kommen über Typenzeichnung selten hinaus, doch Tina erhält genug innere Reibung, um das Finale zu tragen. Inszenatorisch überzeugt der Film in Einzelbildern; der Showdown besitzt Kraft, die Kulisse arbeitet mit Wasser, Holz und Splittern. „The New Blood“ ist damit ein faszinierender, aber unvollendeter Versuch, der gerade wegen seiner Ambition in Erinnerung bleibt.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,9 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 7,2 von 10 Punkten
➤ Storyline: 6,7 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,4 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 7,1 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th Part VII: The New Blood“
- Regie: John Carl Buechler
- Besetzung: Lar Park Lincoln, Kane Hodder als Jason, Terry Kiser
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1988
„Friday the 13th: A New Beginning“ (1985) – Der polarisierende Umweg
Synopsis
Tommy Jarvis kämpft mit seinem Trauma, während neue Morde die Gegend erschüttern. Die Auflösung setzt nicht auf den „echten“ Jason, sondern auf eine Nachahmung. Regie: Danny Steinmann. John Shepherd übernimmt Tommy.
Unsere Kritik:
Teil V ist ruppig und unberechenbar. Er besitzt eine kantige Energie, die man abstoßend oder reizvoll finden kann. Der Film spielt mit Erwartungen, kippt in Sleaze und setzt auf unruhige Szenenwechsel. Dramaturgisch wirkt das wie ein Fiebertraum, der im Finale eine polarisierende Enthüllung liefert. Wer die Mythologie als festen Rahmen braucht, wird enttäuscht; wer die Reihe als Experimentierfeld versteht, erkennt eine eigenständige Textur. Die Kills sind roh, die Figuren überzeichnet, doch die Unsauberkeit wird zur Handschrift. „A New Beginning“ ist kein harmonischer Film, dafür einer mit markantem Abdruck im Seriengedächtnis.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,8 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 6,9 von 10 Punkten
➤ Storyline: 6,4 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,3 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 6,9 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th: A New Beginning“
- Regie: Danny Steinmann
- Besetzung: John Shepherd, Melanie Kinnaman, Shavar Ross
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1985
„Jason Goes to Hell: The Final Friday“ (1993) – Body-Hopping und Mythos-Ballast
Synopsis
Ein FBI-Manöver bringt Jason zu Fall. Seine Essenz wechselt daraufhin die Wirtskörper. Eine verzweigte Jagd entfaltet eine Mythologie, die das Franchise erweitern soll. Regie: Adam Marcus. John D. LeMay und Kari Keegan führen durch die Handlung, Steven Williams spielt den Kopfgeldjäger Creighton Duke.
Unsere Kritik:
Der Ansatz ist mutig, die Ausführung zerrt an der DNA der Serie. Der Film probiert neue Wege und verheddert sich in Regelwerk. Die Idee des Körpertransfers verschiebt die Angst von körperlicher Präsenz zu metaphysischem Gerede und nimmt der Figur Jason ihre unmittelbare Wucht. Einzelne Setpieces funktionieren, die Tonlage bleibt jedoch wechselhaft. Mal wirkt der Film wie ein urbaner Thriller, mal wie ein Effekt-Showcase, selten wie ein Friday. Der Schluss mit einem gewissen Handschuh ist ein netter Wink, aber kein Ersatz für die verlorene Erdung. Ambitioniert, aber inkonsequent – eher Fußnote als Favorit.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,2 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 6,6 von 10 Punkten
➤ Storyline: 5,8 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,0 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 6,4 von 10 Punkten
Infobox – „Jason Goes to Hell: The Final Friday“
- Regie: Adam Marcus
- Besetzung: John D. LeMay, Kari Keegan, Steven Williams, Kane Hodder
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1993
„Friday the 13th Part VIII: Jason Takes Manhattan“ (1989) – Großes Versprechen, kleine Reise
Synopsis
Eine Abschlussklasse reist nach New York. Der größte Teil der Handlung spielt jedoch auf einem Schiff. Erst im letzten Drittel erreicht Jason tatsächlich Manhattan. Regie: Rob Hedden. Jensen Daggett und Scott Reeves führen durch die Story.
Kritik
Der Film leidet unter dem Widerspruch von Titel und Inhalt. Das maritime Setting könnte eigenständig sein, wird aber selten konsequent ausgespielt. Die New-York-Passagen liefern wenige prägnante Bilder, während die Figuren kaum über Funktionalität hinaus wachsen. Kane Hodder bleibt als Jason beeindruckend, doch die Szenen um ihn herum tragen zu wenig. Das Finale versucht eine symbolische Reinigung, erreicht aber eher Ratlosigkeit. „Takes Manhattan“ ist kein Totalausfall, sondern ein zähes Zwischending, das seine besten Ideen nicht auskostet und sein Versprechen kaum einlöst.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,1 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 6,5 von 10 Punkten
➤ Storyline: 5,6 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 6,9 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 6,3 von 10 Punkten
Infobox – „Friday the 13th Part VIII: Jason Takes Manhattan“
- Regie: Rob Hedden
- Besetzung: Jensen Daggett, Scott Reeves, Kane Hodder als Jason
- Musik: Fred Mollin
- Studio: Paramount Pictures
- Veröffentlichung: 1989
„Jason X“ (2001) – Im All hört dich niemand gähnen
Synopsis
In einer fernen Zukunft wird Jason an Bord eines Raumschiffs wiederbelebt. Nach einem Experiment entsteht „Uber-Jason“. Regie: James Isaac. Kane Hodder trägt ein letztes Mal die Maske. Lexa Doig und Lisa Ryder gehören zur Crew, David Cronenberg hat einen kurzen Auftritt.
Kritik
„Jason X“ will frisch wirken und landet bei billigem Fernsehen mit schwachem CGI. Die Science-Fiction-Kulisse ersetzt Atmosphäre durch sterile Gänge, während Humor häufig in anbiedernde Sprüche kippt. Die wenigen guten Einfälle, etwa ein eiskalter Kill in der Kryokammer, bleiben isolierte Zuckungen. Der Film verwechselt Selbstironie mit Beliebigkeit; Figuren existieren als Stichworte, Dialoge wirken wie Platzhalter. „Uber-Jason“ ist auf dem Papier eine Idee, die Gewicht verspricht, auf der Leinwand bleibt sie flach. Nichts hat Textur, nichts besitzt die haptische Bedrohung der frühen Teile. Am Ende bleibt das Gefühl einer Zwischenlösung, die nur Wartezeit überbrücken sollte. Ein Tiefpunkt, der die Serie entkernt und mit leerem Lärm füllt – deshalb steht „Jason X“ hier klar auf dem letzten Platz.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 5,4 von 10 Punkten
➤ Produktion & Ambiente: 4,7 von 10 Punkten
➤ Storyline: 3,9 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 6,0 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 5,0 von 10 Punkten
Infobox – „Jason X“
- Regie: James Isaac
- Drehbuch: Todd Farmer
- Besetzung: Kane Hodder, Lexa Doig, Lisa Ryder, Peter Mensah
- Musik: Harry Manfredini
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 2001
Endfazit:
Wer die Essenz der Reihe erleben will, beginnt mit „The Final Chapter“, geht weiter zu „Jason Lives“, ergänzt „Part 2“ und dem Original „Friday the 13th“, schaut als Event „Freddy vs. Jason“ und prüft schließlich den modernen Zugriff in „Friday the 13th“ (2009). Alles Weitere ist Geschmacksfrage und historische Neugier. „Jason X“ bleibt ein Mahnmal dafür, dass ein Settingwechsel allein keine Idee ersetzt.

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