Was wäre ein Special zu kultigen Horrorfilm-Reihen, wenn wir nach Freitag der 13. uns nicht auch dem träumerischen Dämon Freddy Krueger widmen würden? Unsere Halloweek ist die perfekte Woche, um nach Springwood zurückzukehren. Flackernde Straßenlampen, das Summen alter Kesselräume, Kinderreime in endlosen Schleifen und das Kratzen von Freddy Kruegers Klingenhandschuh lassen die Nacht zu einem Spielfeld der Angst werden. Dieses Special sortiert die komplette Reihe „A Nightmare on Elm Street“ nach Atmosphäre, Spannungsdramaturgie, ikonischen Momenten und filmischem Handwerk. Von präzisen Klassikern über selbstreflexive Rückkehr bis zu verirrten Experimenten: Hier ist die große, ausführliche Tour durch alle Filme, geordnet vom stärksten bis zum schwächsten Inklusive interaktivem Inhaltsverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis (Klickbar)
- „A Nightmare on Elm Street“ (1984)
- „A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors“ (1987)
- „A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master“ (1988)
- „Freddy vs. Jason“ (2003)
- „A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child“ (1989)
- „Freddy’s Dead: The Final Nightmare“ (1991)
- „A Nightmare on Elm Street“ (2010)
- „A Nightmare on Elm Street 2: Freddy’s Revenge“ (1985)
- „Wes Craven’s New Nightmare“ (1994)
- Kurzfazit
Ranking – Von stark nach schwach (Klickbar)
- „A Nightmare on Elm Street“ (1984)
- „A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors“ (1987)
- „A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master“ (1988)
- „Freddy vs. Jason“ (2003)
- „A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child“ (1989)
- „Freddy’s Dead: The Final Nightmare“ (1991)
- „A Nightmare on Elm Street“ (2010)
- „A Nightmare on Elm Street 2: Freddy’s Revenge“ (1985)
- „Wes Craven’s New Nightmare“ (1994)
„A Nightmare on Elm Street“ (1984) – Der Albtraum beginnt
Beschreibung
In einer ruhigen Vorstadt häufen sich grausame Todesfälle unter Jugendlichen. Nancy Thompson (gespielt von Heather Langenkamp), ihre Freunde Glen (Johnny Depp), Tina (Amanda Wyss) und Rod (Jsu Garcia) haben den gleichen Albtraum: Ein verbrannter Mann mit rotem und grünem Pullover, Hut und Klingenhandschuh. Der Unbekannte ist Freddy Krueger (Robert Englund), der nur im Traum töten kann, dessen Wunden jedoch in der Realität tödlich sind. Nancys Mutter Marge (Ronee Blakley) enthüllt schließlich, dass die Eltern von Springwood einst Selbstjustiz übten und Krueger verbrannten. Während Nancys Freundeskreis schrumpft, baut sie eine Strategie: wach bleiben, Fallen stellen und Freddy in die Wirklichkeit ziehen. Der Showdown im Thompson-Haus wird zu einer Tour der improvisierten Höllenfallen, doch die letzte Einstellung stellt Wahrnehmung und Realität bewusst infrage.
Unsere Kritik:
Wes Craven verbindet alltagssatte Räume mit der Logik des Unbewussten. Die Bildideen – die Badewannenhand, das blutige Bett, der Bodybag am Schulflur – sind nicht nur Schockmomente, sie markieren Übergänge zwischen Bewusstseinsebenen. Heather Langenkamp spielt Nancy als wache Taktikerin, die niemals zum passiven Opfer wird. Robert Englund formt Freddy als Gestalt mit physischer Textur und sardonischem Witz, noch ohne die späteren Punchlines zu überziehen. Der elektronische Score von Charles Bernstein legt einen kalten Puls, das Ton-Design knirscht und knackt wie brennendes Holz. Entscheidender als Einzelkills ist die Erzählökonomie: Jede Szene hat eine klare Funktion, die Traumübergänge sind mit Kamera und Schnitt so entworfen, dass man selbst ins Kippen gerät. Der Erstling definiert das Versprechen dieser Reihe: Angst entsteht, wenn das Sicherste – das eigene Bett – seine Schutzfunktion verliert.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 9,0 von 10 Punkten
➤ Produktion: 9,2 von 10 Punkten
➤ Storyline: 9,1 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 9,0 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 9,1 von 10 Punkten
Infobox – „A Nightmare on Elm Street“ (1984)
- Regie & Drehbuch: Wes Craven
- Besetzung: Heather Langenkamp, John Saxon, Ronee Blakley, Johnny Depp, Robert Englund
- Musik: Charles Bernstein
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1984
„A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors“ (1987) – Fantasie als Schild und Schwert
Beschreibung
Kristen Parker (Patricia Arquette) landet nach einem Albtraum im psychiatrischen Krankenhaus Westin Hills. Ihre neue Therapeutin ist Nancy (Heather Langenkamp), die ihre Erfahrungen mit Freddy einbringt und Dr. Neil Gordon (Craig Wasson) überzeugt, Traumtherapie neu zu denken. Gemeinsam mit einer Gruppe traumatisierter Jugendlicher – darunter Kincaid (Ken Sagoes), Taryn (Jennifer Rubin), Will (Ira Heiden) und Joey (Rodney Eastman) – entdeckt Kristen die Fähigkeit, andere in ihre Träume zu ziehen. Während die Jugendlichen im Traum Avatare ihrer Wünsche entwickeln, fordert Freddy sie in immer artifizielleren Räumen heraus. Eine geheimnisvolle Nonne, Amanda Krueger, weist auf einen rituellen Weg, Freddys sterbliche Überreste zu bestatten. Das Finale verzahnt den Kampf im Traum mit einem Begräbnis der Knochen, das die Regeln der Serie erweitert.
Unsere Kritik:
Chuck Russell verleiht der Reihe ein neues Zentrum: Gemeinschaft statt Isolation. Die Klinik wird zum Resonanzraum für Traumata, aber auch für Selbstermächtigung. Die Set-Pieces – die Marionetten-Adern, der explodierende Fernseher, der Rollstuhl als Paladin – sind handgemacht und präzise aufgebaut. Patricia Arquette erdet das Ensemble mit brüchiger Stärke, Robert Englund hält die Balance zwischen Spott und Schrecken. Angelo Badalamentis Musik formt eine düstere, fast liturgische Schicht über den Neonfluren. Wichtig ist die Dramaturgie: Hoffnung wird nicht zur Entschärfung, sondern zur Strategie gegen ein übermächtiges Prinzip. Dadurch wirkt der Film weder zynisch noch naiv. Er ist die lebendige Herzkammer des Franchise, in der Vision, Figurenzeichnung und Mythenpflege eine seltene Übereinstimmung erreichen.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,6 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8,7 von 10 Punkten
➤ Storyline: 8,5 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,3 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,6 von 10 Punkten
Infobox – „A Nightmare on Elm Street 3: Dream Warriors“
- Regie: Chuck Russell
- Drehbuch: Wes Craven, Bruce Wagner, Frank Darabont, Chuck Russell
- Besetzung: Patricia Arquette, Heather Langenkamp, Craig Wasson, Ken Sagoes, Jennifer Rubin, Laurence Fishburne, Robert Englund
- Musik: Angelo Badalamenti
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1987
„A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master“ (1988) – Pop-Energie und Vision
Beschreibung
Die überlebenden Dream Warriors kehren zurück, doch Freddy findet einen neuen Weg in die Träume. Alice Johnson (Lisa Wilcox) ist zunächst die stille Beobachterin in einer Clique, die Routine und Sommerflirt verbindet. Als ihre Freundin Kristen (Tuesday Knight) fällt, überträgt sie Alice die seltene Fähigkeit, andere in Träume zu ziehen. Schritt für Schritt nimmt Alice die Eigenschaften und Stärken ihrer verlorenen Freunde in sich auf. Die Set-Pieces wechseln zwischen surrealem Schulalltag, Fitnessstudio-Albtraum, Kabinenbad und dem ikonischen Spiegel-Finale, in dem Alice dem Ursprung ihrer eigenen Angst gegenübersteht und Freddy mit seinem Spiegelbild konfrontiert.
Unsere Kritik:
Renny Harlin treibt die Serie in Richtung Pop-Oper. Tempo, Mode, Musikeinsatz und visuelle Übergänge formen ein Spätachtziger-Album aus Einfällen. Lisa Wilcox macht Alice zur aktiven Heldin, die aus dem Schmerz der Verluste wächst, statt nur zu reagieren. Der Film nutzt die Traumlogik weniger für pure Schocks, sondern für Verwandlungen, die Charakterentwicklung spiegeln: aus der Schüchternheit wird Selbstermächtigung. Die Kakerlaken-Sequenz und das Wasserbett zählen zu den einprägsamsten Momenten der Reihe. Nicht jede Pointe sitzt, und manche Dialoge wirken wie geklebt, doch die visuelle Phantasie trägt über Schwächen hinweg. Robert Englund bleibt präsent, doch der Fokus verschiebt sich auf Alice als Gegenmacht. Das Ergebnis ist ein stilprägender Höhepunkt der späten 80er, der die Marke modernisiert, ohne ihr Herz zu verlieren.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,1 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8,6 von 10 Punkten
➤ Storyline: 7,8 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,2 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,2 von 10 Punkten
Infobox – „A Nightmare on Elm Street 4: The Dream Master“
- Regie: Renny Harlin
- Drehbuch: Brian Helgeland, Jim Wheat, Ken Wheat
- Besetzung: Lisa Wilcox, Tuesday Knight, Andras Jones, Robert Englund
- Musik: Craig Safan
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1988
„Freddy vs. Jason“ (2003) – Das blutige Event, das liefert
Beschreibung
Freddy (Robert Englund) hat seine Macht verloren, weil Springwood ihn vergessen hat. Um Angst neu zu entfachen, manipuliert er Jason Voorhees (Ken Kirzinger), der aus seinem Schlaf erwacht und eine Blutspur hinterlässt. Eine Gruppe Jugendlicher – darunter Lori (Monica Keena) und Will (Jason Ritter) – gerät ins Kreuzfeuer zweier Mythen. Während Freddy in der Traumwelt dominiert, ist Jason in der Realität unaufhaltsam. Die Jugendlichen schmieden einen Plan: Sie ziehen Freddy in die Wirklichkeit, um die Giganten auf neutralem Boden aufeinanderprallen zu lassen. Der Showdown am See wird zur Choreographie von Stahl, Feuer und Wasser.
Unsere Kritik:
Ronny Yu weiß, was der Titel verspricht. Die Action ist klar lesbar aufgebaut, die Räume sind übersichtlich, die Gewichte verlagern sich schrittweise von Sticheleien zu wuchtigen Kollisionen. Robert Englund genießt die Dialogschärfe, Ken Kirzinger hält Jason als stoische Naturgewalt. Die Teenie-Ebenen bleiben funktional, liefern aber genug Antrieb, um das Duell glaubwürdig vorzubereiten. Der Film ist kein subtiler Albtraum, sondern ein Spektakel, das seine Ikonen respektiert und beide Territorien ausspielt: Traum gegen Körper. Als Eventkino funktioniert das erstaunlich sauber und schließt zugleich eine lange Fan-Fantasie.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 7,7 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8,0 von 10 Punkten
➤ Storyline: 7,2 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,9 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 7,7 von 10 Punkten
Infobox – „Freddy vs. Jason“
- Regie: Ronny Yu
- Drehbuch: Damian Shannon, Mark Swift
- Besetzung: Robert Englund, Ken Kirzinger, Monica Keena, Jason Ritter, Kelly Rowland
- Musik: Graeme Revell
- Studios: New Line Cinema, Warner Bros.
- Veröffentlichung: 2003
„A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child“ (1989) – Gothic-Fantasie mit Knoten
Beschreibung
Alice Johnson (Lisa Wilcox) ist schwanger und setzt alles daran, ihr neues Leben zu schützen. Freddy findet eine Lücke in der Logik der Reihe: Er nutzt die Träume des ungeborenen Kindes Jacob, um zu den Jugendlichen vorzudringen. Während Alices Freundeskreis dezimiert wird, verdichten Rückblenden die Tragödie ihrer Schwiegermutter in spe: Amanda Krueger, eine Nonne, wurde in einer Nervenheilanstalt missbraucht und brachte Freddy zur Welt. Der Film verwebt Mütterlichkeit, Erbschuld und Abhängigkeit, bis Alice in einem barocken Finale zwischen Treppenhäusern, Kathedralgewölben und Kriegsmaschinen-Symbolen den Kreislauf zu durchbrechen versucht.
Unsere Kritik:
Stephen Hopkins erweitert die Bühne in Richtung gotischer Tableaus. Architektur wird zur Psychologie, die Kamera gleitet durch Räume, als wären sie Träume aus Stein. Die Mythologie bläht sich jedoch auf und verschiebt die Prioritäten weg von Figuren hin zu Erklärungen. Lisa Wilcox hält die emotionale Linie, Robert Englund schwankt zwischen archaischer Bedrohung und ironischer Maske. Einzelne Set-Pieces – der Comic-Trip, die Motorrad-Metamorphose, der Esstisch des Hungers – sind einprägsam und zeigen große Handwerkssorgfalt. Unterm Strich bleibt ein reizvolles, aber ungleichmäßiges Kapitel, das Atmosphäre über Klarheit stellt und dadurch manchmal mehr beeindruckt als bewegt.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,9 von 10 Punkten
➤ Produktion: 7,2 von 10 Punkten
➤ Storyline: 6,5von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 7,0von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 6,9 von 10 Punkten
Infobox – „A Nightmare on Elm Street 5: The Dream Child“
- Regie: Stephen Hopkins
- Drehbuch: Leslie Bohem
- Besetzung: Lisa Wilcox, Robert Englund, Danny Hassel, Kelly Jo Minter
- Musik: Jay Ferguson
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1989
„Freddy’s Dead: The Final Nightmare“ (1991) – Wenn der Clown dominiert
Beschreibung
Springwood ist nahezu ohne Jugendliche. Eine Gruppe aus einem Jugendheim — darunter Tracy (Lezlie Deane), Spencer (Breckin Meyer) und Carlos (Ricky Dean Logan) — gelangt in die Geisterstadt, begleitet von Sozialarbeiterin Maggie (Lisa Zane). Stück für Stück tritt Freddys Vergangenheit zutage: ein kaputter Vater, ein Doppelleben und eine überraschende familiäre Verbindung. Der Film mündet in eine 3D-Finalsequenz, die Freddys „Dämonen“ sichtbar macht und einen scheinbaren Schlussstrich zieht, indem Maggie ihrem Ursprung ins Auge sieht und das Messer umdreht.
Unsere Kritik:
Rachel Talalay sucht nach einem letzten Kapitel, das erklärt und beendet. Der Ton kippt allerdings zu häufig in die Richtung eines Sketchhefts. Gags und Popkulturzitate zerfasern die Bedrohung, während die Herkunftsgeschichte mehr erklärt als verstört. Gleichwohl gibt es gelungene Einfälle: das „Videospiel“-Set-Piece, die Hörgerät-Sequenz, die Traumlogik von Türen in die Leere. Robert Englund spielt mit sichtbarer Lust, doch der Film verwechselt Zugänglichkeit mit Albernheit. Am Ende bleibt ein ungleichmäßiger Abschied, der seinen Unterhaltungswert hat, aber selten nachhaltig wirkt.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,2 von 10 Punkten
➤ Produktion: 6,4 von 10 Punkten
➤ Storyline: 5,6 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 6,8 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 6,8 von 10 Punkten
Infobox – „Freddy’s Dead: The Final Nightmare“
- Regie: Rachel Talalay
- Drehbuch: Michael De Luca (Story: Rachel Talalay)
- Besetzung: Lisa Zane, Robert Englund, Shon Greenblatt, Yaphet Kotto, Breckin Meyer
- Musik: Brian May
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1991
„A Nightmare on Elm Street“ (2010) – Kalter Schlaf
Beschreibung
Eine neue Clique erlebt identische Albträume. Nancy (Rooney Mara) und Quentin (Kyle Gallner) rekonstruieren Bruchstücke einer verdrängten Kindheitsgeschichte. Freddy (Jackie Earle Haley) erscheint als schattenhafte Figur mit verbranntem Gesicht und schnarrender Stimme. Mikroschlaf, Ohnmachtsanfälle und ein Spiel aus Flashbacks ziehen die Figuren immer tiefer in eine Vergangenheit, die ihre Eltern verschwiegen. Das Finale führt an den Ort des Urtraumas und schließlich zurück in Nancys Haus, wo die Grenzen von Traum und Realität wieder einmal kollabieren.
Unsere Kritik:
Samuel Bayer setzt auf glatte Digitalästhetik und bekannte Schockmotive. Jackie Earle Haley spielt Freddy zurückhaltender und härter, doch die Inszenierung findet selten eine eigene Handschrift. Rooney Mara deutet Tiefe und Müdigkeit an, bleibt aber im Korsett eines Remakes gefangen, das eher erinnert als neu denkt. Handwerklich solide Effekte und ein druckvoller Mix stehen einer emotionalen Kälte gegenüber. Der Film bündelt das Bekannte, ohne eine Notwendigkeit jenseits der Wiederholung zu behaupten.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 6,2 von 10 Punkten
➤ Produktion: 6,5 von 10 Punkten
➤ Storyline: 5,2 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 5,7 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 5,9 von 10 Punkten
Infobox – „A Nightmare on Elm Street“ (2010)
- Regie: Samuel Bayer
- Drehbuch: Wesley Strick, Eric Heisserer
- Besetzung: Jackie Earle Haley, Rooney Mara, Kyle Gallner, Katie Cassidy, Thomas Dekker
- Musik: Steve Jablonsky
- Studios: New Line Cinema, Platinum Dunes, Warner Bros.
- Veröffentlichung: 2010
„A Nightmare on Elm Street 2: Freddy’s Revenge“ (1985) – Der umstrittene Zwischenton
Beschreibung
Jesse Walsh (Mark Patton) zieht mit seiner Familie in das Haus der Thompsons. Albträume, nächtliches Schlafwandeln und das Gefühl einer fremden Präsenz treiben ihn an den Rand. Freddy will Jesses Körper als Vehikel in der realen Welt nutzen. Jesses Freundin Lisa (Kim Myers) versucht, ihn mit Zuneigung und Hartnäckigkeit zu halten. Die Eskalation erreicht ihren Höhepunkt auf einer Poolparty, in der Freddy durch Jesse „hindurchbricht“ und in der Realität mordet. Das Finale führt in industrielle Tunnel, die wie das Echo eines glühenden Ofens wirken, und stellt Jesses Fähigkeit auf die Probe, sich gegen die innere Besetzung zu behaupten.
Unsere Kritik:
Jack Sholder löst sich vom Traum-als-Schauplatz-Gesetz und erzählt eine Besessenheitsgeschichte mit körperlicher Metaphorik. Der Film ist roh und direkt, manchmal unlogisch, aber von einer Intensität, die selten erreicht wird. Mark Patton verkörpert Jesse als verletzlichen, zerrissenen Teenager, dessen Angst, Begehren und Scham ineinanderfließen. Die Duschraum-Sequenz, das Flackern der Kellertür und die Poolparty haben Druck und bleiben im Gedächtnis. Für Puristen bricht der Film Regeln, doch gerade diese Abweichung verleiht ihm Profil. Als Sonderfall in der Reihe besitzt „Teil 2“ eine klopfende, queere Unterströmung und eine Körperlichkeit, die heute stärker wirkt als zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung.
Unsere Wertung:
➤ Schauspielerische Leistung: 8,1 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8,6 von 10 Punkten
➤ Storyline: 7,8 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,2 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,2 von 10 Punkten
Infobox – „A Nightmare on Elm Street 2: Freddy’s Revenge“
- Regie: Jack Sholder
- Drehbuch: David Chaskin
- Besetzung: Mark Patton, Kim Myers, Clu Gulager, Robert Englund
- Musik: Christopher Young
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1985
„Wes Craven’s New Nightmare“ (1994) – Meta wird Materie
Beschreibung
Heather Langenkamp spielt sich selbst. Anrufe eines Unbekannten, ein Erdbeben in Los Angeles, Visionen ihres Sohnes Dylan (Miko Hughes) und ein neues Elm Street-Projekt wecken den Verdacht, dass etwas aus den Filmen in die Realität sickert. Wes Craven tritt als Autor auf, Robert Englund als er selbst und als neu gestaltete, archaische Freddy-Inkarnation. Immer deutlicher wird, dass eine uralte erzählerische Kraft Freddys Form nutzt und nur durch eine Geschichte gebannt werden kann, die zu Ende erzählt wird. Heather steigt hinab in einen ofengleichen Märchenraum, um ihren Sohn zu retten und den Mythos zu bannen.
Unsere Kritik:
Wes Craven reflektiert Verantwortung, Fandom und die Macht von Geschichten. Der Film ist Meta-Horror, aber kein Zitatspiel: Er macht die Industrie, den Ruhm und die Angst der Beteiligten zur Substanz. Heathers Alltagsmomente – das müde Lächeln bei Talkshows, die Sorge um Dylan – geben dem Horror Gewicht. Der neue, lederartige Freddy trägt weniger Slasher-Comic und mehr rituelle Maske. Robert Englund zeigt eine doppelte Performance, freundlich als Robert und archaisch als Inkarnation des Bösen. Die letzten Akte entfalten eine Märchen-Topographie, die an Grimmsche Prüfpfade erinnert. So wird „New Nightmare“ zu einem eleganten Scharnier zwischen klassischem Slasher und selbstreflexivem Horrorkino und erinnert daran, dass Geschichten Dämonen binden können – oder befreien.
➤ Schauspielerische Leistung: 8,9 von 10 Punkten
➤ Produktion: 8,8 von 10 Punkten
➤ Storyline: 9,1 von 10 Punkten
➤ Soundtrack: 8,6 von 10 Punkten
➤ Gesamtwertung: 8,2 von 10 Punkten
Infobox – „Wes Craven’s New Nightmare“
- Regie & Drehbuch: Wes Craven
- Besetzung: Heather Langenkamp, Robert Englund, Miko Hughes, John Saxon, Wes Craven
- Musik: J. Peter Robinson
- Studio: New Line Cinema
- Veröffentlichung: 1994
Gesamtwertung des Franchises:
➤ Gesamtwertung: 7,7 von 10 Punkten
Endfazit:
Die Nightmare On Elmstreet Reihe ist einfach KULT: Wer die Essenz der Reihe erleben will, beginnt selbstverständlich mit „A Nightmare on Elm Street“ (1984), ergänzt die Teamdynamik von „Dream Warriors“ und den stilbewussten Schub von „The Dream Master“. Als Event lohnt das Duell „Freddy vs. Jason“, während „The Dream Child“ düstere Märchenenergie liefert. „Freddy’s Dead“ und das Remake 2010 sind für Komplettisten. „Freddy’s Revenge“ bleibt als polarisierender Sonderfall spannend, und „Wes Craven’s New Nightmare“ steht hier bewusst am Ende – nicht als Schwäche, sondern als Perspektivwechsel, wenn man die Meta-Ebene zuletzt kosten will. Die Reihe funktioniert am stärksten, wenn der Traumraum wirklich traumhaft bleibt und Angst nicht zur bloßen Pointe schrumpft.
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