Testament beweisen mit „Para Bellum“, dass Legenden niemals altern (Musikvideos) [ Thrash Metal | Heavy metal ]

Am morgigen 10. Oktober 2025 erscheint mit „Para Bellum“ das vierzehnte Studioalbum der legendären Bay-Area-Thrasher Testament. Das Quintett beweist darauf eindrucksvoll, dass es auch nach fast vier Jahrzehnten an der Spitze des Genres nichts an Durchschlagskraft eingebüßt hat. Im Gegenteil: Dieses Werk zeigt eine Band, die ihre musikalische DNA weiterentwickelt und sich zugleich selbst neu erfindet. Die Mischung aus klassischem Thrash Metal, modernen Grooves sorgt für ein dynamisches Klangbild, das altgediente Fans wie neue Hörer gleichermaßen in seinen Bann zieht.

Ein Opener wie ein Frontangriff

Schon der Einstieg „For the Love of Pain“ lässt keinen Zweifel daran, dass Testament mit voller Härte in den Krieg ziehen. Schlagzeuger Chris Dovas, seit 2023 offizielles Mitglied der Band, entfesselt hier ein Schlaggewitter aus präzisen Blastbeats, das die Basis für einen Sound legt, der wuchtiger und dunkler klingt als je zuvor. Die Gitarren von Eric Peterson und Alex Skolnick schneiden messerscharf durch die Luft, während Chuck Billys markante Stimme in einem infernalischen Wechselspiel aus Growls und klaren Linien agiert. Der Opener ist ein Manifest der Aggression – roh, technisch brillant und kompromisslos.

Blackened Thrash und moderne Raserei

Mit „Infanticide A.I.“ und „Shadow People“ führen Testament die Attacke fort. Beide Songs verbinden den klassischen Bay-Area-Sound mit modernen, fast schon dystopischen Klanglandschaften. „Infanticide A.I.“ stürzt sich in rasante Riffsalven, die von Dovas’ präziser Doublebass befeuert werden, während „Shadow People“ einen unheilvollen, fast okkulten Charakter entfaltet. Hier verschmelzen Thrash und Black Metal zu einem finsteren, atmosphärischen Gebräu, das mit jeder Sekunde intensiver wird.

Ein Moment der Stille – die orchestrale Ballade

Nach dieser geballten Energie überrascht „Meant to Be“ mit einer emotionalen Tiefe, wie man sie in dieser Form selten von Testament gehört hat. Akustische Gitarren, warme Klangfarben und die gefühlvolle Stimme von Chuck Billy verleihen der Ballade einen fast nostalgischen Charakter. Verstärkt wird die Wirkung durch die orchestrale Begleitung des renommierten Cellisten Dave Eggar, dessen Streicherlinien eine majestätische Weite erzeugen. „Meant to Be“ ist kein Bruch, sondern ein Ruhepol, der das Album dramaturgisch ausbalanciert und gleichzeitig die Vielseitigkeit der Band unterstreicht.

Groove, Präzision und Dynamik

Der folgende Song „High Noon“ holt den Hörer mit einem treibenden Groove zurück auf das Schlachtfeld. Billys Gesang changiert zwischen rauem Biss und melodischem Ausdruck, während Peterson und Skolnick in bester Duellmanier Riffgewitter und melodische Soli abfeuern. Besonders bemerkenswert ist, wie klar strukturiert und doch unberechenbar die Komposition bleibt – jede Wendung wirkt geplant, aber nie steril.
Witch Hunt“ zeigt die technische Perfektion der Band in Reinkultur. Der Song ist pure Raserei, ein Inferno aus präzisem Riffing, donnerndem Bass und entfesselten Drums. Mittendrin öffnet sich der Raum für ein Solo, das von Virtuosität und Emotion gleichermaßen lebt. Skolnick erschafft hier Momente von fast epischer Schönheit, die sich aus dem Chaos erheben wie eine glühende Vision im Rauch der Schlacht.

Kompositorische Reife und erzählerische Tiefe

Nature of the Beast“ bringt eine leichtere, melodischere Note ins Spiel, ohne den Druck zu verlieren. Der Song überzeugt durch rhythmische Balance und subtile Bassarbeit, die sich elegant ins Gesamtbild fügt. Mit „Room 117“ wird die Atmosphäre dichter: düster, erzählerisch und von fein abgestuften Spannungsbögen getragen. Hier offenbart sich die kompositorische Reife von Testament, die nicht auf permanente Eskalation setzt, sondern mit Dynamik und Struktur arbeitet.
Havana Syndrome“ schlägt wiederum eine Brücke zu den frühen Tagen der Band. Klassische Thrash-Riffs, treibender Puls und melodische Zwischentöne verbinden sich zu einem Song, der Tradition und Gegenwart kongenial vereint.

Ein Finale von monumentaler Wucht

Der Titeltrack „Para Bellum“ beschließt das Album mit einem Statement, das kaum deutlicher ausfallen könnte. Der lateinische Ausdruck *Si vis pacem, para bellum* – „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“ – wird hier zur musikalischen Philosophie. Von der ersten Note an dominiert eine unheilvolle Spannung, die sich in einer Explosion aus Rhythmus, Melodie und purer Energie entlädt. Peterson und Skolnick zelebrieren ein letztes Riffgefecht, während Dovas und Steve DiGiorgio das Fundament mit unbarmherziger Präzision festigen. Das Stück vereint alle Facetten des Albums: Wut, Eleganz, technische Brillanz und emotionale Intensität.

Unsere Wertung:

➤ Songwriting: 9 von 10 Punkten
➤ Komposition: 9 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 10 von 10 Punkten
➤ Produktion: 10 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 9 von 10 Punkten

Unser Fazit:

Das Vermächtnis der Krieger

Mit „Para Bellum“ gelingt Testament ein Werk, das gleichermaßen Vergangenheit und Zukunft des Thrash Metal repräsentiert. Es ist ein Album, das zwischen gnadenloser Härte und feinsinniger Musikalität pendelt, ohne seine Identität zu verlieren. Jede Komposition trägt eine klare Handschrift, doch das Gesamtwerk wirkt wie ein einziger, monumentaler Bogen aus Klang, Konzept und Konsequenz.

Chuck Billy präsentiert sich stimmlich in Bestform, Eric Peterson und Alex Skolnick spielen mit messerscharfer Präzision, während Chris Dovas die Rhythmussektion zu neuen Extremen führt. Das Ergebnis ist kein nostalgisches Echo alter Tage, sondern ein kraftvolles Manifest gegen Stillstand und Mittelmaß. „Para Bellum“ steht sinnbildlich für die Weiterentwicklung eines Genres, das sich weigert zu sterben. Testament führen den Feldzug weiter, entschlossener und fokussierter als je zuvor.

Mehr zu Testament im Netz:

Testament – Die offizielle Webseite:
https://www.testamentlegions.com

Testament bei Facebook:
https://www.facebook.com/testamentlegions

Testament – Parabellum bei den Musikstores:
https://testament.bfan.link/para-bellum

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