Knapp vier Jahre nach ihrem 10ten Studioalbum „Crystallizer“ starten CRYSTAL BALL nun mit „Crysteria“ in die dritte Dekade ihres Bestehens. Zwar sind Bandleader/ Gitarrist Scott Leach und Schlagzeuger Marcel Sardella nur noch die einzigen verbliebenen Gründungsmitglieder, aber seit dem Neustart 2013 sind Sänger Steven Mageney und Bassist Chris Stone eine feste und nicht mehr wegzudenkende Konstante im Sound der Schweizer. Einen Wechsel hat die Band allerdings mit Peter Berger an der zweiten Gitarre vollzogen. Mit ihm haben CRYSTAL BALL nicht nur einen adäquaten Ersatz für Tony Castell gefunden, sondern auch einen Mann, der zum Songwriting von „Crysteria“ viele frische Ideen beisteuern konnte.
Dieser Fakt macht sich auch gleich beim mystisch-rockenden Opener „What Part Of No“, das von einem Keyboard-Intro eingeleitet wird, welches sich auch perfekt als Hintergrundsound zu einem geheimnisvollen Strategie-Spiel eignen würde. Gefolgt von lässigen, 80ties-vibes-lastigen „You Lit My Fire“, das bereits vorab als Video-Single veröffentlicht wurde, und der monumentalen Rocknummer „Call Of The Wild“, bei der Sänger Steven Mageney, der über die ganze Platte hinweg einen herausragenden Job abliefert, von Ausnahmesänger Ronnie Romero (LORDS OF BLACK/ RAINBOW) äußerst brillant unterstützt wird. Weiter geht’s mit „I Am Rock“, einer Rockhymne im typischen CRYSTAL BALL-Style, zu der Produzent Stefan Kaufmann (ex-ACCEPT/ ex-U.D.O.) – wie bei drei weiteren Nummern – zusätzliche Leadgitarrenparts beigesteuert hat. Zu den absoluten Killer-Tracks auf einer wahrlich mit vielen Highlights bestückten Scheibe zählen für mich persönlich allem voran „Undying“, das sich fast schon mit hinterfotzigen Harmonien und Chören in den Gehirnwindungen vehement verankert, sowie der spritzig-flotte Rocker „Draw The Line“ und „Loins On Fire“, das trotz seiner wohldosiert-progressiven Schlagseite nicht komplett aus dem Rahmen der Scheibe fällt. Dies darf man wohl eher von „Till You Meet Again“, einem der beiden Bonustracks, behaupten. Nichtsdestotrotz bildet diese wunderschöne, von sanft orchestrierten Parts getragene Piano-Nummer „Till You Meet Again“, bei der Steven Mageney eine atemberaubende Gesangsleistung abliefert, das Sahnehäubchen auf einem sehr überzeugenden Album.
Kurzum: Klar, lässt sich das Rad nicht neu erfinden, doch CRYSTAL BALL ist es auf „Crysteria“ gelungen ihren Sound mit frischen und dynamischen Elementen zu verfeinern, ohne aber ihren Stil, den sie über die letzten vier Studioalben kontinuierlich weiterentwickelt haben, grundlegend zu ändern. Genau so, soll’s sein!
Die Wertung
Gesamt: 9/10
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