Thrash-Attacke: Crossing the Pit
zweites Full-Length-Album von Blessed Child
Seit Anfang 2024 mit „Crossing the Pit“ der Titeltrack des neuen Blessed-Child-Albums als Appetizer veröffentlicht wurde, mussten die Fans eine ganze Weile warten, bis nun das zweite Full-Length der Braunschweiger Band vollständig vorliegt. Doch das Warten (das noch bis zum 6. Dezember andauert) hat sich gelohnt. 2019 gegründet und schon während der Pandemie ein erstes Lebenszeichen gesendet (mit der EP „Monolith, 2020), hat sich Blessed Child dem groovigen, meldodiebetonten Thrash verschrieben und ist diesen Weg konsequent weiter gegangen. Nachdem 2022 mit „the burning shade“ schon ein fulminantes Debüt-Album auf den Markt kam, legt die Band nun nach – kein Stück ruhiger. Ein wenig 1980er Thrash-Roots sind da immer wieder zu hören, zugleich klingen die Tracks modern und haben ihren Blessed-Child-Signature-Sound: Die beiden Gitarren (Jens Jäschke/Lead und Marco Walter/Rhythmus) treiben die Songs voran und glänzen immer wieder mit filigranen Soli, dazu kommt Shouter Steve Kaya mit seiner dreckig-rauen Metal-Stimme, mit der er auch ohne unverständliche Growls zeigt, wie Thrash anno 2024 gesungen wird. Doch was wäre Metal ohne Bass und Drums? Eben – und so runden Marcus Lindemann (Viersaiter) und Michael „Gruni“ Grunert (Felle) den BC-Sound nicht nur ab, sondern prägen ihn genauso essenziell.
Lyrisch geht es durchaus um „klassische Metal-Inhalte“, Tod, Verdammnis, Untergang – wobei live wohl nicht Dämonen, sondern eher die Crowd vor der Bühne den Pit crossen wird. Etwas heraus ragt da „The Whaler“, ein Song über die Waljagd, bei der man sofort an Käpt’n Ahab und Moby Dick denkt.
Auch beim Artwork (Markus Vesper) bleibt sich die Band treu: Eine dystopische Landschaft – und von den früheren Covern haben es Flugzeug und Schiff herüber geschafft auf das aktuelle Release. Besonders gut zur Geltung kommt das im größeren Format, also auf der LP. Was nun nichts anderes heißt, als dass „Crossing the Pit“ auch physisch erscheint: Auf Vinyl und auf CD, in beiden Fällen aufwändig gestaltet: Die LP kommt mit gedruckter Innenhülle mit Lyrics und Band-Photos (und passendem Label für die Platte), zur CD gibt’s ein entsprechendes Booklet, in dem ebenfalls die Texte dabei sind. Selbst ein Version auf MC ist verfügbar!
„Crossing the Pit“ ist rundum gelungen – Songwriting, Produktion und die gesamte Verpackung bilden ein Gesamtpaket, dass jedes Thrasherherz auf Trab bringt. Volle Punktzahl!
DIE WERTUNG
Songwriting: 10
Thrashizität: 10
Groove-/Bang-Faktor: 10
Gesamt: 10/10
BLessed Child im Web
Das Album könnt ihr schon vorbestellen -> hier
(und zwar als Download, Vinyl, CD oder MusiCassette):
https://blessedchildmusic.bandcamp.com/album/crossing-the-pit
Den Titeltrack „Crossing the Pit“ gibt es bereits hörbar auf YT:
Blessed Child auf Facebook:
https://www.facebook.com/BlessedChildMusic