VULVARINE – Fast Lane: mit diesem verdammt starken Album befinden sich die Mädelz nicht nur auf der Überholspur, sondern hieven sich damit lässig auf das nächsthöhere Level (Audio & Video) [ Hard Rock | Heavy Metal | Punk Rock ] 

Fast 4½ Jahre hat sich die All-Girls Band aus Wien für ihr zweites Studioalbum Zeit gelassen. Dazwischen haben VULVARINE mit „Witches Brew“ eine 5 Track-EP über Tape Capitol Music veröffentlicht, die leider unverständlicherweise völlig unbemerkt an mir vorübergegangen ist. Jetzt kommen sie – gestärkt durch ein namhaftes und erfolgreiches Label im Rücken – mit ihrem neuen Werk „Fast Lane“ unglaublich gereift und mächtig ums Eck. Klar, dass diese Scheibe förmlich nach einem megaamtlichen ‚Lauschangriff’ bei ‚Easy Monday’ schreit.

Dass sie seit dem bereits ziemlich guten Debüt „Unleashed“ mächtig gewachsen und vernehmlich abgeklärter geworden sind, stellen die Mädelz gleich mit dem extrem eingängigen Vollgas-Opener „The Drugs, The Love And The Pain“ eindrucksvoll unter Beweis. Wer das Debüt von VULVARINE kennt, weiß, dass die Wurzeln der Band bisher vorwiegend im Punk Rock zu finden waren. Was auf der neuen Scheibe vielleicht nicht mehr ganz so ausgeprägt zum Tragen kommt, aber in Songs wie „Heads Held High“ oder in der lässig-schlendrigen und basslastigen Nummer „Alright Tonight“, die auf Anhieb ins Ohr geht, nach wie vor herauszuhören ist. Während sich das Quartett mit der Hymne „Demons“, in der mich Sängerin Suzy Q stellenweise äußerst angenehm an die junge LITA FORD erinnert, von der dramatisch-düsteren Seite präsentiert, sticht der abschließende Acoustic Gitarren-Rocker „She’ll Come Around“ mit der latenten Melancholie, die derer einer jungen SUZANNE VEGA nicht ganz unähnlich ist, sehr nachhaltig ins Ohr. Als weitere Anspieltipps will ich euch die stampfende Lead-Single „Fool“, die kurz und schnörkellos auf dem Punkt kommt, sowie die großartige Mitsing-Nummer „Dark Red“, die mit kantig-prägnanten Shout-Outs und schwindelerregenden Gitarrensoli bzw. faszinierenden Leadgitarren zu begeistern vermag, und den gelassen-treibenden, als auch elektrisierend groovenden Roadsong „Polly The Trucker“ mit auf dem Weg zum Plattendealer eures Vertrauens geben. Zudem lohnt es sich der gelungenen Interpretation von MODERN TALKINGs „Cheri Cheri Lady“ Gehör zu schenken, denn die mutige Mädelzbande hat aus einer endlangweiligen und todgenudelten Popnummer eine wirklich hörbare – über weite Strecken – speedige Doublebass-Nummer gemacht. 

(Napalm Records/ 28.03.2025)

Kurz und bündig: War das Debüt stilistisch vielleicht noch ein kleinwenig zu unentschlossen, so präsentiert sich das Material auf „Fast Lane“ deutlich richtungsorientierter und wie aus einem Guss. Folgegemäß befinden sich VULVARINE mit diesem verdammt starken Album nicht nur auf der Überholspur, sondern hieven sich damit hörbar lässig auf das nächsthöhere Level. Man darf gespannt sein, wie die Reise von diesen vier jungen Frauen weitergeht! 

Die Wertung

Gesamt: 8,5/10

Mehr zu VULVARINE im Netz:

VULVARINE – Die offizielle Website:
https://vulvarine.band

VULVARINE bei Facebook:
https://www.facebook.com/vulvarine.vienna

VULVARINE bei Spotify anhören:

Nach oben scrollen