SPEED LIMIT – The Broken Record – Chorus Sound Tapes: ein wahrhaft zeitloses Album, das unglaublich viel Spass macht und so frisch klingt, als wäre es erst kürzlich ein gespielt worden (Audio) [ Hard Rock | Melodic Metal | Heavy Metal | NWOBHM ]

Es gibt verborgene Rock-Juwelen, denen jagt man seit Ewigkeiten ziemlich erfolglos hinterher. In meinem Falle seit gut über zwei Jahrzehnten einem Bootleg von  SPEED LIMIT. Ja, ihr habt richtig gelesen, denn bevor Sänger Steven Hogger Anfang der 90er bei den Salzburgern ausgestiegen ist, hatte das Quintett bereits ein Album nahezu komplett fertiggestellt. Immer wieder wurde mir von ehemaligen Speedies und auch aus dem näheren Umfeld der Band mit der Existenz dieser Aufnahmen der Mund ordentlich wässrig gemacht. Jetzt, nachdem ein ehemaliges Bandmitglied das Material dem aktuellen Label der Band zugespielt hat, veröffentlicht NRT-Records nach einigem Hin & her besagtes Album unter dem Titel „The Broken Record – Chorus Sound Tapes“. Vorerst zwar nur in digitaler Form, was aber aus den eingangs aufgeführten Gründen trotzdem einen überamtlichen ‚Lauschangriff’ bei ‚Easy Monday’ wert sein sollte.

Eröffnet wird das Album von einem Opener-Trio, das einfach nicht von dieser Welt ist. Die treibende Riff-Hymne „Back In Black“, die zwar eine Hommage an AC/DC darstellt, aber sonst nichts mit dem gleichnamigen Song und Album der australischen Hard Rocker zu tun hat, und das abgefahrene „Rock ’N’ Roll Insanity“, das hier und da ein klein wenig an JUDAS PRIEST zur „Turbolover“-Zeiten erinnert, sowie die schleppend beginnende und raffinierte Double Bass-Nummer „Telling A Tale“ schrauben gleich zu Beginn die Erwartungen an das Album in schier schwindelerregende Höhen. Natürlich tummeln sich unter den zwölf Nummern dieses Albums auch einige Songs, die damals dann auf dem nahezu in Windeseile mit dem neuen Sänger Chris Ebert produzierten ‚Ersatz’ „Perfect Inspiration“ zu finden waren. Auch wenn Chris Ebert unter diesen Umständen seinerzeit einen mehr als beachtenswerten Job abgeliefert hat, konnte ich mich schon damals nicht des Anscheins erwähren, dass Songs wie „Black Dessous“, „Higher & Higher“ oder die mittlerweile unverzichtbar gewordene Live-Hymne „Head Over Heels“ eigentlich Steven Hogger auf den Leib geschrieben wurden. Dieser Eindruck wird bereits beim ersten Hördurchgang von „The Broken Record“ vehement bestätigt, denn schließlich beherbergt es doch die Originalversionen besagter – inzwischen zu Klassikern gereiften – Songs. Genau wie „Fly With The Eagle“, das 2010 letztendlich auf der Comeback-Scheibe „Moneyshot“ (erneut mit Steven Hogger am Mikro) in einer Neuaufnahme unter dem Titel „Fly Like The Eagle“ den Weg in die Öffentlichkeit gefunden hat. Ferner darf man an dieser Stelle die feine Uptempo-Nummer „After Midnight“ sowie das bassschwangere und schlendrige „It Ain’t Easy“, das im Intro ein klein wenig ZAPPA/ VAI-mäßig daher groovt, nicht außenvorlassen. Und dann wären da noch zwei richtig knackige Cover-Nummern, die beide unverkennbar ordentlich in der bandeigenen DNA getränkt wurden. Zum einen die kongeniale Interpretation des MICHAEL JACKSON-Klassikers „Beat It“ und zum anderen die spritzig-rotzige Umsetzung von „Don’t HaHa“, das noch deutlich mehr fetzt als die eh schon recht ausgelassene Originalversion (1965) von CASEY JONES & THE GOVERNORS. Wobei dieser Song wiederum auch nur eine fröhliche Beat-Adaption der R&B-Nummer „Don’t You Just Know It“ ist, die von HUEY ‚PIANO‘ SMITH AND THE CLOWNS bereits im Jahr 1962 veröffentlicht wurde.

(NRT Records/ 26.04.2024)

Cut a long story short, um es mit dem Titel des aktuellen Studioalbums der Salzburger auf den Punkt zu bringen: ein wahrhaft zeitloses Album, das unglaublich viel Spass macht und so frisch klingt, als wäre es erst kürzlich ein gespielt worden. Bleibt abschließend nur noch zu hoffen, dass diesem Juwel auch noch die Ehre einer physischen Veröffentlichung zuteilwird. Bestenfalls anlässlich des 40jährigen Bandbestehens natürlich auch gleich auf Vinyl, was aufgrund des Albumtitels ja fast schon unabdingliche Pflicht ist. 😉

Die Wertung

Gesamt: 10/10

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