MONACO COMPANY – Alarmstufe Weiss Blau: Ein großartiges Dialekt Rock-Album, das nicht nur aus dem Herzen spricht, sondern auch zu Herzen geht (Audio & Video) [ Hard Rock | Metal | Dialekt Hard Rock | Dialekt Metal ]

 

Ein handfestes Dialekt Rock-Album im ‚Lauschangriff‘ bei ‚Easy Monday‘ wäre mal wieder ‚a richtig pfundige Sach‘. Dieser Gedanke ist mir in letzter Zeit des Öfteren durch den Kopf geschossen, bin aber auf der Suche nach einem geeigneten Thema nicht wirklich der Sache angemessen fündig geworden. Als ich die Idee fast schon wieder verworfen hatte, flattert mir mit „Alarmstufe Weiss Blau“ unverhofft das Debüt der MONACO COMPANY ins elektronische Postfach.

2020 ursprünglich als Benefizprojekt für die Münchener Obdachlosen-Hilfsorganisation BISS von den einstigen DA BOANAD-Mitglieder Alex Havrilla (Gesang / Gitarre) und Joe Huhn (Schlagzeug) ins Leben gerufen, hat sich die Sache über die Jahre zu einer festen Band entwickelt und bringt nun mit „Alarmstufe Weiss Blau“ doch tatsächlich ein komplettes Album mit eigenen Songs an den Start. Während der Spielzeit von gut 40min geht’s mal direkt und sozialkritisch („W.O.G. – Wäit ohne Gäid“), mal derb („Schlampn“) oder auch richtig gefühlvoll („Anderswo“) oder nachdenklich („As broachane Herz“) zur Sache. Eröffnet wir das Album mit „Da ganze Bua A Depp“, ein griffiger Rocker dessen Hauptriff irgendwie immer wieder den YES-Klassiker „Owner Of A Lonely Heart“ in Erinnerung ruft. Im Anschluss gibt’s mit dem scharfzüngigen Groover-Monster „Heiland“ sogar auch ein Relikt aus den einstigen DA BOANAD-Tagen. So richtig mitten aus dem Leben gegriffen ist das gedankenverlorene „Wia die Zeit vageht“, wo hingegen die Hymne „Wurschtbrot“ mit einer gehörigen Portion Humor bzw. Selbstironie besticht und auf den kommenden Live-Auftritten der Band mächtig steil abgehen dürfte. Ziemlich verträumt und fernab von deftiger Rock-Kost präsentiert sich die MONACO COMPANY mit „A Bayer deaf des“, das irgendwie perfekt das bayrische Lebensgefühl auf ganz eigene Art verkörpert. Mit dem Stampfer „A Packl Fotzn“, der dann auch noch einen Hauch von AC/DC versprüht, bringt das ausgefuchste Trio, das durch Bassist Jens Nickel komplettiert wird, die Konfliktmentalität der Bayern mit einem kräftigen Augenzwinkern kurz und knackig auf den Punkt.

(Eigenproduktion/ 08.12.2023)

Kurzum: 10 abwechslungsreiche Songs, die trotz der herangezogenen Vergleiche sehr eigenständig klingen und top produziert sind. „Alarmstufe Weiss Blau“ ist ein Album, das einem bodenständigen Bayern nicht nur gänzlich aus dem Herzen spricht, sondern auch eines, das so richtig schön tief zu Herzen geht. Also, eine reine Herzensangelegenheit.

Die Wertung

Gesamt: 9,5/10

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