CRYSTALLION aus Siegsdorf, gehört zu den wenigen regionalen Bands, die mich schon zu ihren Anfangstagen zu begeistern wussten. Während auf dem Debüt „A Dark Enchanted Crystal Night“ (2006) und „Hattin‘“ (2008) noch der Bombast-Metal das Maß aller Dinge war, hat man auf Album Nummer 3 („Hundred Days“/ 2009) einen eher Hard Rock-orientierten Weg eingeschlagen, welcher 2013 auf „Killer“ konsequent fortgesetzt wurde. Mit ihrem neusten Streich stellt die Band nun ihre musikalische Uhr wieder zurück auf null. Von den Gründungsmitgliedern sind nur noch Hauptsongwriter und Bassist Steve Hall sowie Schlagzeuger Martin Herzinger in Bord. Ursprünglich als Sextett gestartet, sind sie aktuell auf Quartett-Größe ‚geschrumpft‘ und kehren auf „Heads Or Tails“ unverkennbar zur ihren Metal-Wurzeln zurück, zwar bei Weitem nicht so bombastisch wie zu ihrer Anfangszeit, aber dafür mit gehörigem Punch und mächtig viel Drive. Die wohl markanteste Veränderung stellt unüberhörbar der Wechsel am Mikrofon dar. Nach vier Alben mit ihrem Sänger Thomas Strübler, haben CRYSTALLION nun mit Kristina Berchtold eine stimmgewaltige Frontfrau an Bord.
Über 10 Songs (+ Intro „Heads Or Tails“) präsentieren sich CRYSTALLION – allen voran ihre neue Sängerin – ziemlich vielfältig. Sei’s nun das eher hymnisch-hardrockige „Save Me“, die spannende Speed-Granate „Ready For The Sin“ oder die eher sphärische Abschluss-Nummer „Thunderclouds“. Meine persönlichen Favoriten sind allerdings das mächtig wummernde „I’m On Fire“ sowie das fett groovende und melodische „The Wild Hunt“, in dessen Mittelteil sich Kristina Berchtold annähernd in Sphären einer Sabine Edelsbacher (EDENBRIDGE) vorwagt, und nicht zu vergessen die Übernummer „The Sleeping Emperor“. Bei letztere könnte man fast meinen, hier hätten sich DORO und MANOWAR gemeinsam in einem Studio verbarrikadiert, um eine hitverdächtige Tanzboden-Hymne einzuzimmern.
Zusammengefasst: „Heads Or Tails“ ist ein sehr hörenswertes und kurzweiliges Album, das mit jedem weiteren Hördurchgang noch zu wachsen vermag. Auch bei der Produktion, für die sie sich selbst verantwortlich zeigen, haben CRYSTALLION nichts anbrennen lassen. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von SERIOUS BLACK-Bassist Mario Lochert (Engineering) und Jan Vacik (Mix). Bleibt abschließend nur zu hoffen, dass uns die Band in dieser Besetzung noch lange erhalten bleibt und nicht wieder mehr als 7 Jahre bis zum nächsten Album ins Land ziehen, denn „Heads Or Tails“ macht mächtig Lust auf mehr!
Die Wertung:
Gesamt: 7,5/10
Mehr zu CRYSTALLION im Netz:
CRYSTALLION – Die offizielle Website:
https://www.crystallion.org
CRYSTALLION bei Facebook:
https://www.facebook.com/Crystallion.The.Bands.Page
CRYSTALLION bei Spotify anhören: