MÄDHOUSE – Bad Habits: So, und nicht anders, hat dieses unverwüstliche Genre im hier und jetzt zu klingen  (Audio & Video) [ Sleaze Rock | Glam Rock | Hair Metal ] 

Den Stammzuhörern meiner Sendung dürfte nicht entgangen sein, dass ich ein ausgeprägtes Faible für Hard Rock/ Metal Bands aus dem deutschsprachigen Raum habe. Insbesondere Bands aus Bayern, Österreich und der Schweiz sind bei ‚Easy Monday‘ immer gern gesehene Gäste. Gerade Bands aus Österreich veröffentlichen derzeit verdammt gute Alben, so auch MÄDHOUSE aus Wien, die dieser Tage ihren grandiosen Zweitling ins Glam/ Hair Metal-Universum katapultiert haben.

Stellt euch einfach mal vor, man würde die ungebremste Verrücktheit von MÖTLEY CRÜE, die rotzige Coolness von SKID ROW und den raubeinig-glamrigen Charme von POISON in ein und derselben Band vorfinden. Ihr sagt: ‚Gibt’s nicht… ganz und gar unmöglich!?!‘ – Dann hört euch einfach mal die 15 (!) wirklich arschgeilen Songs auf „Bad Habits“ an. Angefangen vom Opener „Bang Bang“, einem Party-Kracher allererster Güte, der sich auch verdammt gut als Konzert-Einstieg machen würde, über die bereits vorab ausgekoppelte Video-Single „Sick Of It All“, die aufgrund der geballten Aggressivität in Kombination mit DEF LEPARD-getränkten Chören in Windeseile zum ungestümen Ohrwurm mutiert, und den anrüchigen Stampfer „I Walk The Ponygirl“, der auch einem Album von MÖTLEY CRÜE gut zu Gesicht stehen würde, bis hin zum Dampfhammer „Fake It Till You Make It“, der im Intro einen Hauch von Punk-Attitüde verbreitet, jagt ein brandheißer Killer den nächsten. Bei dieser durchgehend hohen Dichte an erstklassigem Material grenzt es eigentlich fast schon an Frevel hier überhaupt irgendeinen Song namentlich zu erwähnen, trotzdem will ich euch meine persönlichen Favoriten nicht vorenthalten. Das wäre zum Beispiel das spannend aufgebaute und abwechslungsreiche „Atomic Love“, sowie die mächtig-melodische Arena-Hymne „Say Nothing At All“ oder die nahezu majestätische Power-Ballade „Pure Oxytocin“ und das mächtig drückende „Itch To Scratch“.

(Rock Of Angels Records, VÖ 23.04.2021)

Fazit: MÄDHOUSE sind so unfassbar 80ties und dann auch doch wieder nicht. Es ist mir ehrlich gesagt noch nie eine Band untergekommen, die das ‚Sex, Drugs & Rock’n’Roll‘-Klischee der glorreichen 80er Jahre so authentisch und spielend leicht mit dem Zeitgeist der Gegenwart derart gekonnt in Einklang bringt – ohne dabei auch nur ein klein wenig in den Kitsch abzurutschen – wie der Fünfer um Gitarrist, Songwriter & Produzent Mikky Stixx und Sänger Tommy Lovelace. Wer geglaubt hat, der sogenannte Glam/ Hair Metal wäre längst tot, wird hier knallhart und erfrischend mit frivol-rotzigen Street Rock-Argumenten und einem in allen Belangen perfekt in Szene gesetztem Album unabwendbar eines Besseren belehrt. So, und nicht anders, hat dieses unverwüstliche Genre im hier und jetzt zu klingen.

Die Wertung

Gesamt: 10/10

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