GRAP! – The Eye Of The Storm: gegenüber dem Debüt aus nahezu sämtlichen Blickwinkeln eine mehr als ordentliche Schippe draufgelegt (Audio & Video) [ Hard Rock | Rock]  

Und schon wieder dreht sich der ‚Lauschangriff’ von ‚Easy Monday’ um eine Münchener Band und ihr neues Album. Auf GRAP! bin ich seinerzeit durch das Release Konzert von MAGICAL HEART zu ihrem grandiosen Debüt „Another Wonderland“ aufmerksam geworden. Leider hat sich das Feature zu ihrem wirklich hörenswerten Debüt „Ease My Pain“ (2018) damals aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen komplett im Sande verlaufen. Dieser Tage hat die Band um Sänger LXD (ex-SARA SUCKS) mit „The Eye Of The Storm“ ihre neue Scheibe ins Rennen geschickt.

Ehrlich gesagt war ich kurzzeitig richtiggehend paralysiert, als ich den Silberling zum ersten Mal in den Player geschoben habe und die ersten Takte von „Sky High“ auf mich wirken ließ, denn der Schlagzeug-Sound des ansonst richtig geilen Openers und zugleich Lead-Single erinnert eklatant an die METALLICAs „St. Anger“. Aber spätestens mit dem fetten Uptempo-Groover „Falling“, der mit seinem hymnischen Chorus auf Live-Gigs zum haltlosen Mitgrölen einlädt, macht den anfänglichen und sehr kurzen Schockzustand auch schon wieder schnell vergessen. Während besagte Nummer sicherlich auch einem neuen Album von RAILWAY (man wird wohl noch träumen dürfen/ Anmerkung d. Verfassers) zu Gesicht gestehen würde, tendiert die Band dem mit dem melodischen Kracher „You Say“ sehr stilvoll und raffiniert eher in Richtung James Hetfield & Co, ohne dabei auf irgendeine Weise plump zu agieren. Mit dem wunderschönen „Things To Know“, das zudem mit einem genialen Gitarrensolo besticht, gehen GRAP! erstmals richtig vom Gas. Dass LXD und seine Mannen ein sehr stark ausgeprägtes Faible für Cover-Versionen haben, und diese auch mit charismatischer Finesse richtig reizvoll umzusetzen wissen, dürfte den Besuchern ihrer Konzerte und Kennern ihres Debüts nicht gänzlich fremd sein. Auf ihrem neuen Album haben GRAP! nicht nur den BOB SEEGER-Klassiker „Turn The Page“, der u. a. auch schon von GOLD EARRING und METALLICA interpretiert wurde, dick in ihrer Band-DNA getränkt, sondern auch ADELEs Superhit „Rolling In The Deep“ mit der tatkräftigen Unterstützung von ex-SINCE APRIL-Frontmann Umut Uysaler mit mächtig viel Punch kolossal und spannend umgesetzt. Auf diese wahrlich ausgefuchste Interpretation folgt mit „The Strom“ der heimliche und beinahe übermächtige Titeltrack, der mit leicht progressiven Zügen und sehr feinen Leadgitarren zu fesseln weiß. Mit „Someday Soon“ hat der Fünfer einen beinahe erhabenen Midtempo-Rocker geschaffen, der sich mit einer fast schon hinterfotzigen Hookline in den Gehörgängen festsetzt. Zum krönenden Abschluss setzen GRAP! mit der edlen – vorwiegend akustisch gehaltenen – Ballade „Far Away“ noch ein richtig stilvolles – mit feinen Chören bespicktes – Sahnehäubchen obendrauf.     

(Eigenproduktion/ 11.04.2025)

Fazit: Mit „The Eye Of The Storm“ haben LXD, das versierte Gitarrenduo BC Sleaze und Thom Richter, sowie die Rhythmus-Fraktion Dani Arrow (Bass) und Schlagzeuger Jens Maier gegenüber dem Debüt aus nahezu sämtlichen Blickwinkeln eine mehr als ordentliche Schippe draufgelegt. Egal, ob man es aus der Richtung Songwriting und Arrangements, oder der instrumentalen und gesanglichen Umsetzung sowie unter dem produktionstechnischen Aspekt betrachtet. Mit dieser Aussage will ich keineswegs den Vorgänger „Ease My Pain“, der in schöner Regelmäßigkeit immer wieder gerne den Weg in meinen Player findet, in einem schlechten Licht erscheinen lassen, sondern vielmehr die konsequente Weiterentwicklung der Band in den Vordergrund stellen.      

Die Wertung

Gesamt: 8/10

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