Der letzte Ausflug von ‚Easy Monday’ ins Singer/Songwriter-Metier ist schon mehr als eine gefühlte Ewigkeit her. Durch den ‚Lauschangriff’ mit STARGAZER, bin ich vor einiger Zeit auf STEFFI BAUER und ihr aktuelles Album „VibesBilder in schwarzweiß“ aufmerksam geworden. Obwohl es der Albumtitel nicht zwingend erahnen lässt, sind die 12 Songs der Scheibe überwiegend im bayrischen Dialekt gehalten. . Wenn man es sich als Rezensent jetzt ganz bequem machen will, dann könnte man hier einfach einige der Szene-bekannten Namen als Vergleich heranziehen. Doch ganz so durchschaubar kann und darf man im Falle von „VibesBilder in schwarzweiß“ nicht herangehen, denn die Songs besitzen unfassbar viel Tiefgang und Gefühl, wie man sie nur äußerst selten zu Gehör bekommt.
Dieser Eindruck macht sich sofort mit dem befreienden Opener „I reg mi nimma auf“ mächtig breit, setzt sich über das schwerelose „I wui fliagn“, das mit leicht jazzigen Piano-Parts seine gefühlvoll-melodischen Fänge ausbreitet, und das sehnsuchtsvoll-verträumte „Frei sei’“ nahezu nahtlos fort. Mit „Herzklopfen“ zeigt sich die Regensburger Sänger- und Songwriterin von einer eher philosophischen Seite, während sie in „Wertstoffhof Gehirn“ – geschickt verpackt im seichtem Country-Gewand – alltägliche Gedankengänge im Kopf mit dem Treiben und Vorgängen auf einem Recyclinghof geradezu bildhaft umschreibt. Im beschwingten Reggae-Sound geht’s völlig lässig und total entspannt auf die „G’mahde Wiesn“. Ein weiteres Highlight auf dieser äußerst abwechslungsreichen und sehr gelungenen Scheibe ist der „Zwergerlaufstand“. Ein Song, der durch liebevoll eingefügte Zitate von Kleinkindern unweigerlich aufzeigt, dass der Schritt ‚zurück zur Natur‘ nicht nur ein Wunsch bleiben darf, sondern unabdingliche Notwendigkeit hat. Einer meiner absoluten Favoriten auf „VibesBilder in schwarzweiß“ ist allerdings „Dein Weg“, eine wunderschöne Ballade, die auf zarten Bläser- und Streicherparts gebettet fast zu schweben scheint.
(Donnerwetter Musik/ 21.10.2022)
Unterm Strich ist „VibesBilder in schwarzweiß“ ein sehr ausdrucksstarkes und gefühlvolles Mundart-Album, das nicht nur mitten aus dem Leben gegriffen ist, sondern sich auch hervorragend zum Runterkommen nach einem stressigen oder gar verhunzten Tag eignet. Eine CD fast wie ein Tagebuch, dem man alles anvertrauen kann.
Richtig große Singer/ Songwriter-Kunst, u. a. perfekt in Szene gesetzt mit einem Hauch von Bombast in punkto Instrumentierung und Produktion, für die sich Rainer Thanner (STARGAZER/ RT-PROJEKT) verantwortlich zeichnet, der zudem auch noch die komplette Musik für das Album geschrieben hat.
Die Wertung
Gesamt: 8,5/10
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