Seit Anfang 2021 die ersten Anzeichen durchgesickert sind, dass FRONTLINE-Mastermind Robby Boebel mit seinen einstigen Mitstreitern Stephan Bayerlein (Schlagzeug) und Bassist Thomas „Hutch“ Bauer sowie dem englischen Sänger Gregg Cromack eine neue Band namens RAY OF LIGHT an den Start bringt, fiebere ich dem Release der Debütscheibe entgegen. Jedoch wurden die Hoffnungen auf dieses Album durch den plötzlichen Tod von Robby Boebel im Juli 2022 jäh zunichte gemacht. Aber ein Aufgeben scheint wohl für seine langjährigen Freunde und Bandkollegen niemals eine echte Option gewesen zu sein, denn mit Gitarrist Jörg „Warthy“ Wartmann haben sie sich im Spätherbst 2023 genau jenen Mann mit ins Boot geholt, der Robby damals schon bei EVIDENCE ONE ersetzt hat, als dieser sich verstärkt aufs Komponieren und Produzieren als auch die Dinge im Hintergrund der Band konzentrieren wollte. Als dann im August des vergangenen Jahres auch noch mit „Falling To Pieces“ überraschend die erste Video-Single veröffentlicht wurde, keimten die bereits begrabenen Aussichten auf ein komplettes Album unverhofft wieder auf. Und nun liegt mit „Salute“ doch tatsächlich die Debütscheibe von RAY OF LIGHT auf dem virtuellen Plattenteller und drängt sich geradezu für einen amtlichen ‚Lauschangriff’ bei ‚Easy Monday’ auf.
Aber nun endlich zum Objekt der Begierde: Eröffnet wird „Salute“ mit dem mächtig groovenden, nicht minder hymnischen „Falling To Pieces“, der bereits eingangs angesprochenen Video-Single, die gegen Ende mit einem dezenten und kurzen Piano-/ Keyboard-Part spannende Akzente zu setzen weiß. Gefolgt von der durchschlagskräftigen Bandhymne, die sich mit feinen – fast schwindelerregenden – Chören den Weg durch die Gehörgänge bahnt und im Mittelteil mit einem spritzigen Gitarrensolo garniert ist, sowie dem rauen, aber trotzdem verspielten Midtempo-Kracher „Alive“. Weiter geht’s mit dem getragenen Rocker „City Of Angels“, der durch seine fast hypnotische Wirkung den Zuhörer in andere Sphären mitnimmt. Diese, wie auch das anschließende „Stand Up“, eine sanfte Midtempo-Nummer, könnte man fast – wen wundert’s – mit ‚FRONTLINE meets JOURNEY’ umschreiben. Während der fette Stampfer „Best Of Me“ von nostalgischem und effektvollem Vinyl-Knistern eingeleitet wird, besticht der Ohrwurm „Falling From Grace“ mit fantastischen Chören, die man heutzutage gerne von DEF LEPPARD noch zu Gehör bekommen möchte. Mit ähnlichen Attributen vermag auch der gelassen-druckvolle Gehörschmeichler „Last Day“ ordentlich zu punkten. Mit „How Long“ findet ein überragendes Album seinen erhaben-rockenden Abschluss.
Langer Rede, kurzer Sinn: Mit „Salute“ haben RAY OF LIGHT ein rundum perfektes Album eingespielt, das weder in Sachen Songwriting oder musikalischer Umsetzung noch seitens der Produktion irgendwelche Wünsche offenlässt. Auch wenn das Jahr noch nicht einmal zwei Monate alt ist, will ich – ohne mich weit aus dem Fenster zu lehnen – behaupten, dass ich hier bereits das Melodic Hard Rock-Album 2025 vorliegen habe.
Well done, Männer… oder wie der Franke zu sagen pflegt: „Bassd scho“ 😉
Die Wertung
Gesamt: 9,5/10
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