Metallica: Ein tiefgründiger Rückblick auf 35 Jahre ‚…And Justice For All (Playlist) [ Thrash Metal | Heavy Metal | Metal ]

 

Heute markiert ein wichtiger Tag in der Geschichte des Metal: das 35-jährige Jubiläum von Metallica’s ikonischem vierten Album, … AND JUSTICE FOR ALL. Dieses Meisterwerk steht nicht nur auf einer Stufe mit den vorausgegangenen legendären Alben KILL ‚EM ALL, RIDE THE LIGHTNING, und MASTER OF PUPPETS, sondern hat auch neue Maßstäbe in der Metal-Musikgeschichte gesetzt. Von den technischen Fertigkeiten bis hin zu den kritischen Texten, bietet das Album eine tiefgreifende musikalische und gesellschaftliche Analyse.

 

Jason Newsted tritt der Band bei: Ein neues Kapitel in der Bandgeschichte

Nach dem tragischen Tod des ursprünglichen Bassisten Cliff Burton befand sich die Band in einer schwierigen Phase. Es war eine Herausforderung, einen Musiker zu finden, der nicht nur technisch versiert ist, sondern auch die emotionale und kreative Lücke füllen könnte. Mit Jason Newsted fand die Band schließlich eine Bereicherung, die sowohl dem musikalischen Ethos als auch der Banddynamik gerecht wurde. Newsted brachte frischen Wind in die Band und half, ihre Geschichte fortzuschreiben.

 

Raffinesse und Virtuosität: Ein Paradigmenwechsel im Metal

Eine der beeindruckendsten Facetten von … AND JUSTICE FOR ALL ist die musikalische Raffinesse, die das Album zur Schau stellt. Durch jahrelange Erfahrung in Studioaufnahmen und auf Tour hatten die Mitglieder von Metallica ihre musikalische Meisterschaft verfeinert. Kirk Hammett beeindruckt mit schnellen, komplizierten Riffs und virtuosen Soli, während Lars Ulrich durch seine komplexen Rhythmen und das Beherrschen des Schlagzeugs heraussticht. Dieses hohe Maß an technischer Kompetenz setzte neue Standards und inspiriert bis heute Musiker weltweit.

Zwar sorgte das Produktionsdesign des Albums, insbesondere das Fehlen prominenter Basslinien, für Kontroversen, jedoch ebnete dies auch den Weg für neue Experimente im Bereich der Metal-Musikproduktion. Diese stilistischen Entscheidungen führten zu einer Vielzahl von Diskussionen, die den Metal als Genre weiter bereicherten und vielfältiger machten.

 

Ein Manifest der sozialen Kritik: Metallica mit Botschaft

Darüber hinaus bricht das Album mit der stereotype Auffassung, dass Metal-Musik inhaltlich oberflächlich sei. Die Texte des Albums beschäftigen sich mit tiefgehenden Themen wie Korruption, soziale Ungerechtigkeit, und dem Versagen des Rechtssystems. Insbesondere die Songs ‚One‘ und ‚Harvester Of Sorrow‘ gewannen Anerkennung für ihre differenzierte Auseinandersetzung mit diesen Themen. Durch die Kombination von musikalischer Virtuosität mit sozialkritischen Inhalten erweiterte Metallica nicht nur ihr eigenes Publikum, sondern hob auch das gesamte Genre auf eine neue Ebene der Relevanz.

Dieses Album bleibt ein zeitloser Klassiker, der nicht nur den Metal-Bereich, sondern die Musiklandschaft insgesamt geprägt hat. Es beweist, dass Metal mehr als nur eine Sammlung lauter Klänge ist; es ist ein Medium, das komplexe Musikalität mit tiefgehenden gesellschaftlichen Fragen verbinden kann.

h2>Von rasanter Geschwindigkeit bis zur Innenansicht: Die musikalische Bandbreite von „…And Justice For All“

Das Album startet mit dem Song „Blackened“, einem temporeichen Werk, das sich intensiv mit Themen wie nuklearer Vernichtung und globaler Auslöschung auseinandersetzt. „Dyer’s Eve“, der Abschlusstrack, bildet dazu einen Kontrast und vermittelt James Hetfields persönliche Anklage gegen seine konservativ erzogenen Eltern. Beide Songs flankieren ein Album, das sich mit weitreichenden sozialpolitischen Themen beschäftigt. So etwa „The Shortest Straw“, das sich mit den Opfern politischer Hysterie befasst, oder „Harvester of Sorrow“, ein Lied, das die Schwere des Lebens thematisiert.

Der Höhepunkt des Albums ist natürlich „One“, ein fast achtminütiges Epos über einen verstümmelten Kriegsveteranen. Die verschiedenen Elemente des Songs arbeiten zusammen, um ein eindringliches, ganzheitliches Erlebnis zu schaffen. Der Track wurde durch ein provokantes Musikvideo bekannt, das die Band einer ganz neuen Zuschauerschaft präsentierte.

 

Emotionale Tiefen und menschliche Berührungspunkte

In dieser Hinsicht fungiert „To Live Is to Die“ als Schlüssel zum Verständnis des Albums. Dieses instrumentale Stück dient als Tribut an den verstorbenen Bassisten Cliff Burton und spiegelt die Trauer der Band wider. Die tiefgreifenden, wenn auch düsteren Worte, die während des Tracks gesprochen werden, stammen von Burton selbst und betonen die Schwere des Verlusts.

Das Album zeichnet sich auch durch seine Fähigkeit aus, die Realität zu spiegeln und den Hörer dazu zu bringen, sie intensiv zu empfinden. „Justice“, der Titelsong, beschäftigt sich mit der Ungerechtigkeit des amerikanischen Rechtssystems und macht deutlich, dass Hetfield sich selbst als Teil dieses grausamen Systems sieht. Seine Worte dienen nicht nur als Beobachtungen; sie sind ein Hilferuf.

Das Album setzt sich nicht nur mit der äußeren Welt auseinander, sondern spiegelt auch die inneren Kämpfe und Herausforderungen der Bandmitglieder wider. Trotz der tragischen Umstände um Cliff Burtons Tod zeigt die Band ihre Entschlossenheit, weiterzumachen.

Dieser reichhaltige Kontext verdeutlicht, dass „…And Justice For All“ nicht nur ein Metal-Album ist, sondern ein komplexes Kunstwerk, das den Zahn der Zeit überdauert. Es beweist, dass die Musik ebenso zeitlos ist wie die Worte, die sie begleiten.

 

Metallica in Höchstform aber ohne ausreichendes Volumen und Druck

Wie jedem klar ist, kommt bei der Produktion und dem Sound von „….And Justice For All“ der neu zur Band gefundene Jason Newsted deutlich zu kurz kommt. Hier wurde sein Bassspiel im Mix massivst heruntergeschraubt und man fragt sich am Ende, warum er eigentlich überhaupt mit Hetfield, Ulrich und Hemmet im Studio war. Bis heute halten sich die Gerüchte hartnäckig, dass sie an Jason den Tod von Clive ausgelassen haben und ihn als eine Art Sündenbock missbraucht haben.

So musste Jason Newsted der Band im Taxi hinterherfahren, während James HetfieldKirk Hammett und Lars Ulrich einen Wagen teilten und musste seine spuren alleine ohne die Band auf seinem Stage Equipment einspielen. Ob an diesen Behauptungen etwas wahres dran ist, kann man heute wohl kaum noch nachvollziehen, nur die beteiligten kennen die Wahrheit.

Lars Ulrich selbst erklärte jedenfalls, dass es an einem Fehler am Mix und Master lag. Andere Quellen wiederum behaupten, dass Die Band ein Album wollte, welches sich auf sämtlichen Geräten gleich anhört. Von der großen Anlage, bis zum schrottigen Kassettenrecorder. Leider leidet der Druck und wenn überhaupt Bass zu hören ist, dann kommt dieser von den tiefen Gitarrensaiten. Auch auf der Remastered Version ist der Bass immer noch sehr marginal gehalten. Eigentlich ist dieser Umstand schade, es ändert jedoch nichts daran, dass …And Justice For All völlig zurecht eines der wichtigsten Alben im Thrash- und Heavy Metal ist.

 

Die Wertung:

Komposition: 10 von 10 Punkten
Songwriting: 10 von 10 Punkten
Produktion: 6 von 1o Punkten
Bass: 2 von 10 Punkten

Gesamtwertung: 7 von 10 Punkten

 

Das Fazit:

Das 35-jährige Jubiläum von Metallica’s…And Justice For All“ feiert ein Album, das sowohl für die Band als auch für das Metal-Genre äußerst wichtig werden sollte. In einer Zeit des Wandels und der Trauer um den verstorbenen Bassisten Cliff Burton zeigte die Band eine beispiellose musikalische und lyrische Reife. Themen wie soziale Ungerechtigkeit, Krieg und persönlicher Verlust werden durch hohe technische Kompetenz und kreative Innovation behandelt. Trotz der Kontroversen um die Produktion und die unterrepräsentierte Basslinie von Jason Newsted bleibt das Album ein Meilenstein, der die Band und das Genre auf eine neue Ebene der Relevanz und des Respekts gehoben hat. Es verkörpert den unaufhaltsamen Geist einer Band, die trotz Rückschlägen und Kritik ihren Weg konsequent weiterverfolgt hat.

 

Mehr zu Metallica im Netz:

Metallica – Die offizielle Webseite:
https://www.metallica.com/

Metallica bei Facebook:
https://www.facebook.com/Metallica/

Metallica bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/2ye2Wgw4gimLv2eAKyk1NB

Nach oben scrollen