Cabbage Patch Kill DolLs: „Ring“ – Der psychedelische Trip jenseits des Mainstreams (Musikplaylist) [ Experimental Rock | Avant Garde Rock ]

Mit der neuen Single „Ring“ bleibt die One-Man-Band Cabbage Patch Kill Dolls konsequent fernab jeder Radiotauglichkeit. Statt gefälliger Hooks und glattgebügelter Produktion gibt es experimentellen Rock mit deutlichem Alternative-Einschlag – ein Stück, das eher in Kopfhörer-Nächten als in Playlist-Algorithmen funktioniert. Wer eingängigen Mainstream erwartet, wird hier enttäuscht, wer sich hingegen für avantgardistische, psychedelisch gefärbte Klangexperimente interessiert, findet in „Ring“ einen lohnenden Anlaufpunkt.

Taucht hier in eine psychedelische Klangwelt ein!

Surrealer Sog aus Gitarren und Samples

Ohne klassische Intro-Schmeichelei wirft „Ring“ die Hörerschaft direkt in ein Gitarren-Arpeggio, das von einem stoisch stampfenden 4/4-Schlagzeug im mittleren Tempo getragen wird. Aus dieser scheinbar vertrauten Basis baut Cabbage Patch Kill Dolls ein zunehmend surreales Arrangement, in dem klangvolle Effekte und ein bewusst psychotisch angelegter Rocksound Schicht um Schicht übereinandergelagert werden.

Die Leadgitarren wirken wie ein Fiebertraum: schrill, nervös, mit einem Sound, der eher an Alarm-Sirenen als an harmonieverliebte Soli erinnert. Dazu kommen Effekte, die wie Warnsignale durch den Mix blitzen und den Track zwischen Psychedelic Rock und Alternative-Schule einpendeln. Alles geht fließend ineinander über – statt klarer Strophe-Refrain-Schemata dominiert ein Strudel aus Motiven, der den Song eher erleben als „mitpfeifen“ lässt.
Die Drums bleiben dabei etwas zu sehr im Hintergrund und könnten mehr Druck vertragen. Gerade weil sie den Puls des Stücks vorgeben, würde ein kräftigeres, präsenteres Schlagzeug die bedrohliche Atmosphäre von „Ring“ noch intensiver machen. So wirkt der Beat eher wie ein Schatten, der das Geschehen umrahmt, als wie eine treibende Kraft, die es nach vorne peitscht.

DIY-Psychedelia aus Lawndale

Hinter Cabbage Patch Kill Dolls steckt der Musiker Zachary Chacon, der als klassischer One-Man-Operator alle Instrumente selbst einspielt – mit Ausnahme der Drums, die aus Samples bestehen und per Software realisiert werden. Gear-Fetischisten werden hellhörig: Zum Einsatz kommen unter anderem Logic Pro X, GarageBand und Magix Music Maker 2014, was der Produktion eine klare DIY-Note verleiht.

Gerade diese Heimstudio-Ästhetik passt zu „Ring“. Der Track klingt nicht wie ein glattpoliertes Produkt eines Hochglanzstudios, sondern wie ein sehr persönliches Klanglabor. Die Vocals fügen sich mit ihrem leicht verstörten, distanzierten Charakter in dieses Bild ein: eher ein weiterer Soundbaustein im Gesamtbild als klassischer Frontmann-Moment. Produktion, Komposition und Stimmbehandlung greifen ineinander und unterstreichen den experimentellen Charakter des Projekts.

Dass Cabbage Patch Kill Dolls aus Lawndale, Kalifornien, stammt, überrascht angesichts des Stils kaum. Statt Sonne-und-Surfen-Klischees liefert Zachary Chacon mit „Ring“ eine düstere, psychedelische Kurzreise, die eher nach Hinterhof-Garage als nach Westküsten-Radio klingt – und genau darin ihren Reiz entfaltet.

Unser Fazit:

Kopfhörer statt Kuschelecke

„Ring“ ist kein Song für nebenbei, sondern ein Stück, das Aufmerksamkeit einfordert. Die Mischung aus psychotischen Gitarren, sirenenhaften Effekten, zurückhaltenden Drums und experimentell geführten Vocals macht die Single zu einem kleinen, bewusst sperrigen Trip zwischen Psychedelic und Alternative Rock.

Wer auf konventionelle Strukturen und melodiöse Wohlfühl-Refrains hofft, wird hier nicht fündig. Wer jedoch bereit ist, sich auf das verschrobene Klanguniversum von Cabbage Patch Kill Dolls einzulassen und ein Ohr für abseitige, eigenwillige Rock-Entwürfe hat, dürfte in „Ring“ einen spannenden, wenn auch fordernden Track entdecken – ein weiteres Puzzleteil in der konsequent eigenständigen Vision von Zachary Chacon.

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