rong>Amber Gomez ist längst kein unbeschriebenes Blatt: Als Frontfrau der Popgruppe Venus In Bluejeans sorgte sie 2006 mit ihrer Version des Beatles-Klassikers „Across The Universe“ für Aufsehen, daneben schrieb sie Songs für Acts wie Venus In Bluejeans, California und Multiinstrumentalist Les Fradkin, darunter den Radiohit „Take A Chance“. Nun rückt sie mit ihrer neuen Single „I’m Not Black And Blue“ sich selbst konsequent ins Zentrum – als Künstlerin, die ihre eigene Geschichte erzählt, statt nur die anderer zu veredeln.
Vom Bandgesicht zur eigenen Marke
Bevor Amber Gomez als Solokünstlerin ins Rampenlicht trat, prägte sie die Popgruppe Venus In Bluejeans, mit der sie 2006 eine vielbeachtete Version des Beatles-Klassikers „Across The Universe“ vorlegte. Parallel dazu schrieb sie Songs für andere – unter anderem für Venus In Bluejeans, California und Les Fradkin, dessen Projekt mit dem Radiohit „Take A Chance“ aufhorchen ließ.
Mit „I’m Not Black And Blue“ gehört der Scheinwerfer nun ungeteilt ihr. Der Song stammt vom Album „For Those Who Couldn’t Keep Me (2025 Remaster)“, einer aktualisierten Neuauflage, die das Material klanglich aufpoliert und in die Gegenwart holt. An ihrer Seite stehen erneut die langjährigen Weggefährten Les Fradkin und Loretta Pieper Fradkin, die hier als Produzenten- und Songwriting-Team entscheidend mitsteuern.
Electropop mit Retro-Schimmer
Klanglich verortet sich „I’m Not Black And Blue“ im Spannungsfeld aus zeitgenössischem Electropop und einem subtilen Retro-Schimmer. Breite Synth-Flächen, ein klar konturierter Beat und leicht angeraute Vocals verleihen dem Track eine Textur, die Erinnerungen an frühen 2000er-Poprock wachruft, ohne in bloße Nostalgie abzugleiten.
Im Refrain läuft Amber Gomez zur Bestform auf. Die Hook sitzt, die Melodie schraubt sich unaufdringlich ins Gedächtnis, und die Produktion lässt ihrer Stimme genügend Raum. In den kraftvolleren Passagen blitzt eine Nähe zu den frühen Arbeiten von Lady Gaga auf: große Gesten, kantiges Pathos, aber mit genug Kontrolle, um nicht ins Kitschige zu kippen. Eine leichte folkige Unterströmung in Harmonik und Phrasierung sorgt dafür, dass bei aller elektronischen Politur ein menschlicher Kern spürbar bleibt.
Beziehungsblues ohne Opferrolle
Textlich adressiert „I’m Not Black And Blue“ ein bekanntes Szenario: Beziehungen, in denen das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen längst verloren gegangen ist. Amber Gomez beschreibt die Perspektive einer Person, die sich aus einer einseitigen Konstellation löst – nicht in dramatischer Selbstzerstörung, sondern in einem nüchternen Akt der Selbstachtung.
Die zentrale Zeile „I can’t hand you the world or everything in it“ fungiert als emotionaler Dreh- und Angelpunkt und macht klar, dass überzogene Erwartungen hier endgültig abgewiesen werden. Die Strophen bleiben insgesamt eher direkt und konkret, statt sich in verschachtelten Metaphern zu verlieren. Das erhöht die Zugänglichkeit, nimmt dem Song aber etwas von jener poetischen Schärfe, die der Thematik eine zusätzliche Dimension verleihen könnte.
Bemerkenswert ist, dass „I’m Not Black And Blue“ den Herzschmerz nicht in eine balladeske Leidenspose übersetzt. Tempo und Groove bleiben trotz melancholischem Unterton eher nach vorne gerichtet. Statt „am Boden zerstört“ lautet die Devise: „Es reicht – und das ist okay.“ Ein leiser Empowerment-Moment, der ohne plakativen Selfcare-Sprech auskommt.
Starke Refrains, blasse Strophen
Musikalisch zeigt Amber Gomez vor allem im Refrain, was in ihr steckt. Hier verbindet sich ihr Gespür für eingängige Melodien mit einer stimmlichen Präsenz, die den Song trägt. Wenn die Tonlage steigt und der Song mehr Druck verlangt, liefert sie souverän ab – genau dort, wo viele Popnummern an Kraft verlieren.
In den ruhiger phrasierten Momenten und Strophen bleibt sie jedoch stellenweise hinter ihrem eigenen Niveau zurück. Die melodischen Linien wirken funktional, aber weniger zwingend; sie erfüllen ihren Zweck, zünden aber nicht im gleichen Maße wie der Refrain. Dort hätte etwas mehr Risikobereitschaft – sei es in Melodieführung, Dynamik oder Textbild – dem Track gut zu Gesicht gestanden.
Die Backing Vocals von Loretta Pieper Fradkin fügen zwar zusätzliche Farbe hinzu, sitzen aber nicht in jeder Passage absolut souverän im Gesamtbild. Gerade in dichten Momenten des Arrangements geraten die Stimmen leicht an die Grenze des Möglichen, wo ein reduzierterer Einsatz der Harmonien den Fokus auf der Lead-Stimme von Amber Gomez vermutlich noch klarer herausgearbeitet hätte.
Solides Fundament für das nächste Kapitel
„I’m Not Black And Blue“ ist nicht der Song, der Popgeschichte schreibt – aber einer, der überzeugend zeigt, warum man sich den Namen Amber Gomez (wieder) merken sollte. Die Single verbindet griffigen Electropop, eine nachvollziehbare emotionale Haltung und einen Refrain, der sich ohne große Umwege festsetzt.
Unser Fazit:
Als Aushängeschild für „For Those Who Couldn’t Keep Me (2025 Remaster)“ erfüllt „I’m Not Black And Blue“ seinen Zweck: Der Track macht neugierig darauf, wie viel erzählerische und stimmliche Bandbreite in diesem Kapitel von Amber Gomez noch steckt – und ob der nächste Schritt die bislang ungenutzten Reserven konsequenter freilegt.
Mehr zu Amber Gomez im Netz:
Amber Gomez bei Facebook:
https://www.facebook.com/profile.php?id=61584447590527#
Amber Gomez bei Bandcamp:
https://ambergomez.bandcamp.com

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