„The Dark Energy Arcade“ – Eine Zeitkapsel zurück in die Zukunft der 80er (TIPP) (Musikplaylist) [ Alternative & Indie | New Wave | Synthrock ]

Eine musikalische Zeitkapsel in das Kultjahrzehnt der 1980er – so lässt sich das Debütalbum „The Dark Energy Arcade“ wohl am treffendsten beschreiben. Zwischen Neonlicht und Drumcomputer entfaltet sich ein Sound, der nicht bloß Erinnerungen wachruft, sondern ein ganzes Lebensgefühl wiederbelebt. Inspiriert vom New Wave, Synthpop und Pop-Rock der Achtziger, aber produziert mit dem Gespür und der Klarheit von heute, verschmilzt hier Vergangenes mit Visionärem. Wer sich je gefragt hat, wie es klingt, wenn nostalgische Klangwelten in die Zukunft blicken, findet in „The Dark Energy Arcade“ eine eindrucksvolle Antwort.

Hört hier das Meisterwerk „The Dark Energy Arcade“

Schon beim ersten Hören entfaltet „The Dark Energy Arcade“ eine eigenartige Sogwirkung. Die zwölf Songs wirken wie aus einem Paralleluniversum, in dem sich 1980er-Synthpop mit der klanglichen Präzision von heute vermischt. Mal flirrend verspielt, mal düster nachdenklich, entwickelt sich ein Soundbild, das gleichermaßen vertraut wie fremd erscheint.

Der Auftakt „Love Torn“ macht keine halben Sachen: Max Zapes glühendes Synth-Solo, gepaart mit schimmernden Melodien und einer Stimme, die durch Filter eine gewisse Unnahbarkeit bekommt, katapultiert den Hörer direkt in eine emotionale Zwischenwelt. Wer sich an frühe Clubnächte erinnert, wird hier an vertraute Namen denken, ohne dass der Song bloß zitiert – er lebt in einer eigenen Ästhetik.

Mit „Forever“ folgt eine weichere, fast schwebende Nummer, in der sich Zärtlichkeit und Wehmut berühren. Der Song fließt mit einer Ruhe dahin, die nicht träge, sondern tröstend wirkt – getragen von elektronischen Texturen, die wie warme, leuchtende Wolken wirken.

Schaut hier den Clip zu Love Torn

Synth-Welten mit Substanz

Leichtfüßig klingt „Idiot’s Party“, doch unter der Oberfläche lauert eine ironische Haltung. Tanzbar, ja – aber mit Biss. Hier kommt der Humor durch, der sich wie ein Subton durch das gesamte Album zieht. Die Synths knistern, der Beat ist kantig, die Stimme bleibt stets etwas entrückt.

„Brand New Day“ zeigt dann die sonnige Seite dieser Welt. Ein Song voller Hoffnung, ohne ins Kitschige zu kippen. Die Harmonien sind weichgezeichnet, die Melodie lädt zum Mitsingen ein. Wer Gruppen wie Parcels oder Of Montreal schätzt, wird diesen Track besonders lieben, doch auch hier ist nichts abgeschaut – es ist Ausdruck einer eigenen musikalischen Sprache.

„Dream Time“ hingegen senkt das Tempo und lässt Raum für Träume. Gitarre und Synthesizer bilden eine schwebende Landschaft, über der eine fast geflüsterte Stimme schwebt. Ein Track für das Kopfkino, für nächtliche Autofahrten oder das Verweilen im eigenen Innenleben.

Gesellschaftskritik trifft auf Stilgefühl

Mit „Lies“ wird es kantiger. Der Song reibt sich hörbar an der Welt, an Politik, Medien und Manipulation. Musikalisch erinnert er in seiner rotzigen Direktheit entfernt an die klangliche Haltung von Bloc Party, jedoch bleibt die Handschrift unverkennbar. Gitarrenriffs treffen auf Synth-Akzente, die den Druck noch verstärken.

„Separation“ legt den Fokus stärker auf Atmosphäre. Der Track wirkt wie ein schwerer Atemzug – durchzogen von düsteren Synth-Orgeltönen, pulsierenden Bässen und Textzeilen, die sich um Spaltung, Machtstrukturen und Wahrheit drehen. Es ist ein Song, der hängen bleibt, weil er gleichzeitig hypnotisch und unbequem ist.

Ein Finale voller Bewegung und Nachklang

Die zweite Hälfte des Albums hält mit „Ticking By“ einen fast meditativen Moment bereit. Akustische Gitarrenklänge, arrangiert mit viel Feingefühl, zeigen, dass es hier nicht nur um Elektronik geht – sondern um Emotion.

„Do It Again“ bringt den Groove zurück. Der Song hat Drive, Charme und einen Refrain, der sofort ins Ohr geht. Ähnlich verhält es sich mit „Stars“, einem Track, der mit kosmischer Bildsprache und glitzernder Instrumentierung punktet.

Mit „Move“ bekommt das Album nochmals eine rockige Note, die nicht nur für elektronische Liebhaber interessant ist. Es ist ein energiegeladener, fordernder Song, der live wohl besonders gut funktionieren dürfte. Den Abschluss macht „Secrets“, eine kraftvolle Hymne mit tanzbarer Oberfläche und melancholischem Kern – gekrönt von einem zweiten Synth-Solo von Max Zape, das die Tür zur imaginären Arcade-Welt noch einmal weit aufstößt.

Unsere Wertung:

➤ Songwriting: 10 von 10 Punkten
➤ Komposition: 9 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit:10 von 10 Punkten
➤ Produktion: 10 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 9,75 von 10 Punkten

Unser Fazit:

„The Dark Energy Arcade“ ist kein nostalgisches Abziehbild, sondern ein künstlerisch eigenständiges Meisterwerk, das Vergangenes zitiert, ohne sich daran zu klammern. In der Mischung aus glitzernden Synthflächen, emotionaler Ehrlichkeit und kritischen Zwischentönen entsteht ein Album, das sowohl im Herzen als auch im Kopf nachhallt. Wer sich zwischen Pop, New Wave und Indie-Elektronik zu Hause fühlt, wird hier mehr als nur einen Lieblingssong finden.

Mehr zu The Dark Energy Arcade im Netz:

The Dark Energy Arcade – Die offizielle Webseite:
https://thedarkenergyarcade.com

The Dark Energy Arcade bei Facebook:
https://www.facebook.com/thedarkenergyarcade

The Dark Energy Arcade bei Spotify anhören:
https://open.spotify.com/artist/4dGNOhx8HG7nfLFJe83YTx

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