Mit „Fallen Angel“ heben ANFØRSYN zwischen Sternenstaub und Clublicht ab (Musikvideo) [ Indie Rock | Alternative Rock | Female Fronted Rock ]

Mit seiner neuen Single „Fallen Angel“ beweist das italienische Trio ANFØRSYN, dass ihr Anspruch weit über bloßen Alternative-Rock hinausgeht. Dennoch – und das macht ihre Faszination aus – bleibt die Band vollkommen geerdet: handgemachte Musik, groovende 4/4-Drums im mittleren Tempo und ein Fokus auf echte Emotionen. Die Entstehungsgeschichte von Cleo, Save und Ronny, in der sich Rückschläge und unerschütterliche Entschlossenheit abwechseln, spiegelt sich unmittelbar im Klang dieser ersten Veröffentlichung wider. Schon der Titel ihres für April 2025 angekündigten Debüt-EPs De Sidera („Von den Sternen“) deutet an, dass sich bei ANFØRSYN das Erdige und das Kosmische gegenseitig befeuern. Genau diese Dualität transportiert „Fallen Angel“ in viereinhalb intensiven Minuten.

schaut und hört vor allem „Fallen Angel“ von Anførsyn

Stimmgewalt und Female Fronted-Qualität

„Female Fronted Indie“ ist längst kein Qualitätslabel mehr per se – doch Cleo macht aus diesem Terminus ein echtes Gütesiegel. Ihre Stimme schwebt anfänglich zerbrechlich über den unverzerrten Gitarren, um im Refrain eruptiv aufzuleuchten. Mal flüstert sie verletzlich, mal schmeißt sie ungestüme Hooks in den Raum – stets ohne aufgesetzt zu wirken. Dabei bleibt jedes Wort verständlich, jede Phrase pointiert; ein Talent, das an die emotionale Präzision von Paramore erinnert, ohne sie zu kopieren. Gerade dieser kontrollierte Wechsel zwischen zarter Intimität und kraftvoller Entschlossenheit sorgt dafür, dass „Fallen Angel“ nicht einfach «nur» ein weiterer Indie-Rock-Track ist, sondern Cleos Gesang zur erzählerischen Leitfigur macht – eine Figur, der man jede Silbe glaubt.

Treibende Rhythmik, die Beine und Herz bewegt

Das Rückgrat des Songs bildet ein tanzbar-groovendes Schlagzeugpattern im 4/4-Takt. Ronny lässt die Snare leicht federnd wirken, während die Bassdrum subtil nach vorne schiebt: genug Druck für den Dancefloor, aber nie so dominant, dass sie die übrigen Instrumente übertönt. Dazu gesellt sich Saves Gitarre – im Vers clean, fast gläsern – die ein dichtes Netz aus staccatohafter Rhythmik und leichten Delay-Flächen spinnt. Kurz vor dem Refrain bricht er für ein paar Sekunden den Overdrive los: Kein ausuferndes Brett, sondern ein punktueller Energieschub, der die antreibende Dynamik unterstreicht. Diese kurzen Verzerrungen wirken wie ein Blitzeinschlag und leiten den Ohrwurm-Chorus ein, ohne den Song zu überladen.

Eine Stimmung, die unter die Haut geht

Inhaltlich beschreibt „Fallen Angel“ einen Moment innerer Zerrissenheit: das Ringen zwischen himmlischem Aufstieg und irdischem Scheitern. Cleo singt von glitzernden Versprechungen, die sich als brüchig erweisen, und einem eigenen Schatten, der sich nicht abschütteln lässt. Die Musik verstärkt dieses Gefühl, indem sie zwischen drückender Melancholie und hoffnungsvoller Aufwärtsbewegung pendelt. Gerade die Wechsel von leisen Strophen zu hymnischem Refrain erzeugen ein Sog-Gefühl: Man tanzt, nickt mit, und merkt dennoch, dass jeder Schlag des Schlagzeugs auch ein Herzschlag sein könnte. Es entsteht eine Tiefgründigkeit, die nicht durch Pathos, sondern durch wohldosierte Kontraste beeindruckt.

Refrain als unwiderstehlicher Hook-Moment

Wenn der Chorus von „Fallen Angel“ einsetzt, katapultiert sich der Track endgültig in jene Sphären, in denen sich Ohrwurm und Gänsehaut gegenseitig befeuern. Die Melodie bleibt sofort hängen, ohne sich aufzudrängen; die Vocal-Lines sind so geschickt phrasiert, dass man schon beim zweiten Durchlauf mitsingen kann. Interessant ist, dass ANFØRSYN es schaffen, den Refrain zwar euphorisch zu gestalten, aber nicht in süßliche Überproduktion abzudriften. Stattdessen bewahren sie die organische Indie-Attitüde, die dem Stück seine Glaubwürdigkeit verleiht. Tanzbar? Definitiv. Aber dahinter liegt eine Melancholie, die länger nachhallt als die Club-Lichter an der Decke.

Unsere Wertung:

➤ Songwriting: 9 von 10 Punkten
➤ Komposition: 9 von 10 Punkten
➤ Musikalische Fähigkeit: 10 von 10 Punkten
➤ Produktion: 9 von 10 Punkten

➤ Gesamtwertung: 9,5 von 10 Punkten

Unser Fazit:

Ein Fallen, das Auftrieb verleiht

Mit ihrer ersten Single präsentieren ANFØRSYN ein Statement, das neugierig auf mehr macht. „Fallen Angel“ vereint die rohe Energie einer Live-Band mit einem erstaunlichen Gespür für Arrangement-Details: Groovende Mid-Tempo-Drums, präzise platzierte Overdrive-Akzente, eine tanzbare Grundstimmung und eine Sängerin, die sowohl zerbrechlich als auch mächtig klingen kann. Die Balance aus treibender Rhythmik und tiefer emotionaler Farbgebung sorgt dafür, dass der Song weit über den üblichen Indie-Rock-Tellerrand hinausragt, ohne sich der Beliebigkeit preiszugeben. Wer Nothing But Thieves wegen ihrer Genre-Grenzgänge verehrt, Palaye Royale für dramatische Bühnenmomente schätzt oder sich von Paramores Ehrlichkeit angesprochen fühlt, wird in ANFØRSYN einen neuen Fixstern entdecken. Und wenn die bevorstehende EP De Sidera die Qualitäten von „Fallen Angel“ ausbaut, darf man sich schon jetzt auf eine Reise freuen, die sowohl die Tanzfläche als auch die eigenen inneren Weiten zum Vibrieren bringt.

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